Jetzt lassen Sie mich ein paar Worte zum Kunstbericht sagen, bevor wir dann ans Eingemachte gehen. Es ist natürlich ein wenig tragisch bis ein bißchen lächerlich, daß wir im September 1998 über den Kunstbericht aus dem Jahre 1996 reden. Diese Aussage ist heute schon oft gefallen, man kann es nur nicht oft genug sagen. Das kann so nicht weitergehen, wenn wir uns halbwegs ernst nehmen.
Ich möchte den Staatssekretär daran erinnern, daß wir auch im Ausschuß besprochen haben, daß der Kunstbericht zeitgemäß erscheinen sollte, sodaß wir dann über Themen diskutieren können, die wir noch irgendwo in greifbarer Erinnerung haben und nicht zwei Jahre vorher aktuell waren. Ich erinnere hier nur an die Mitarbeiter des IKM, die gesagt haben, sie hätten ein EDV-Programm erarbeitet, mit dem es durchaus möglich wäre, die Daten zeitgemäß, also im Jänner, zu erstellen, sodaß man einige Wochen später in Druck gehen könnte. Es wäre meiner Meinung nach sehr erstrebenswert, hier zu einer Lösung zu kommen.
Lassen Sie mich ein paar positive Sachen zum Kunstbericht sagen. Es ist der Überblick, es ist der Vergleich, es ist die Vergleichsmöglichkeit, die wir haben, und die Übersichtlichkeit, und zwar zurück bis zum Jahre 1990. (Klubobmann Dr. Khol betritt den Sitzungssaal. – Rufe und Gegenrufe zwischen der ÖVP und den Freiheitlichen.) Aus den Kulturausgaben von Bund, Ländern und Gemeinden werden auch Relationen ersichtlich, zum Beispiel daß wir heute nur über 7 Prozent der Kulturförderung in diesem Land reden. Über 7 Prozent! – Und deswegen diese Aufregung, meine Damen und Herren? Das ist doch nicht notwendig.
Die Systematik der Datenerfassung ist von Likus gemacht worden. Dieses Schema wurde bisher von sechs Bundesländern aufgegriffen, was die Vergleichbarkeit der Kulturförderung durchaus positiv beeinflußt und auch weiterhin besser ermöglicht.
Ergänzungsbedürftig scheint mir das Thema Kuratoren zu sein. Ich hätte ganz gerne, daß in einigen Sätzen Berichte über die Kuratoren verfaßt werden, in denen steht, was diese gemacht haben. Das schon allein deswegen, weil das Modell sehr unterschiedlich ist im Vergleich zur Kunstförderung in diesem Land schlechthin. Es werden Kuratoren mit durchaus eigenen Ansichten und Zugängen zur Kunstförderung installiert. Man sollte ihnen auch die Chance geben, im Kunstbericht zu sagen, was sie wollen, oder es soll dem Kulturausschuß mitgeteilt werden, was da überhaupt abläuft.
Spannend wäre es, dieses Kuratorenmodell einmal zu evaluieren; auf das Ergebnis wäre ich gespannt: Was sind die Overheads? Was sind die Produktionskosten? Wie verhält sich das zur traditionellen Kulturverwaltung? Wieviel Kunstgeld gibt es? – Das ist meiner Meinung nach ein sehr wichtiges Thema in diesem Land, vor allem angesichts dessen, daß die Budgets nicht höher werden. Wieviel Kunstgeld erreicht tatsächlich die Künstler in diesem Land, und wieviel bleibt in der Verwaltung hängen? – Es gibt durchaus Annahmen, daß diese Quote bei 90 Prozent liegt. Das ist änderungsbedürftig. Ich glaube, darauf sollte der Herr Staatssekretär irgendwann einmal eine Antwort geben.
Zweitens meine ich, daß eine Kostenaufstellung der Abteilung nach regionaler Verteilung der Kunstmittel nicht uninteressant wäre. Mir ist noch aus dem Kunstbericht des Jahres 1995 im Ohr, daß ein Ost-West-Gefälle eingeklagt wurde.
Als dritten Punkt möchte ich fragen: Was passiert mit den Studien, die Sie in Auftrag geben? – Ich habe mich jetzt schon relativ lange bemüht, die Studie zur sozialen Lage der Autorinnen und Autoren zu bekommen. Ich habe sie bis heute nicht bekommen. Es gibt – Sie haben es schon angesprochen – eine Evaluierungsstudie österreichischer Kulturinitiativen um 700 000 S, zum Wertbegriff Kunst um 1,5 Millionen Schilling, die Untersuchung zur sozialen und ökonomischen Lage der Autorinnen und Autoren – auch in etwa um 1,3 Millionen Schilling. Ich glaube, es wäre – Vorschlag zur Güte – für den Kulturausschuß interessant, wenn wir das zur Verfügung gestellt bekämen.
Zum Thema Film: Das ist ein ewiges Thema von mir. Es ist natürlich nicht damit getan, zu sagen, wir stellen dem österreichischen Film 100 Millionen Schilling mehr zur Verfügung – ein, zwei Jahre als Überbrückungshilfe. Es ist deswegen ein ewiges Thema, weil wir uns aus einer