Aber das wollen Sie nicht mehr. Es reicht, wenn Herr Khol seine schützende Hand über Herrn Farnleitner hält. Da ist es ihm gleichgültig, daß diesem eine gesamte Behörde völlig entglitten ist. Da braucht er keine Untersuchung! Nein, Hauptsache, es wird ausgesessen! Und dann kommen noch so zynische Sprüche wie in der "Zeit im Bild 3", wo er sagt: Mir ist lieber, die deutsche Bergbehörde prüft als Herr Wabl mit der Kerze in den Schächten. – Da reden Sie von Zynismus? Da reden Sie, Herr Khol, von Zynismus und setzen hier die Miene eines tiefgläubigen Ministranten auf?! Ich sage Ihnen, Herr Khol: Mir ist jeder Meßdiener und jeder Ministrant, der ehrlich diese Miene hat, lieber als Ihre ausgefuchste, routinierte, oft polemische und ... – Also diese Rede gestern vom Herrn Schwimmer! Das ist das Fette, an dem ich würge – um einen großen Schriftsteller zu zitieren.
Herr Schieder! Ich habe Ihre Worte ernst genommen, und ich freue mich schon auf das Geschenk – die Bonbonniere aus Straßburg. (Abg. Dr. Khol: Jetzt muß er selbst lachen! Jetzt lachen Sie über sich selbst! Herr Wabl, Sie nehmen sich selbst nicht ernst! Das ist Ihr Problem! Bei ernsten Sachen lachen Sie über sich selbst! Man muß es leider sagen!) – Ein Freund hat mir einmal gesagt: Das ist Größe, wenn du auch über dich selbst lachen kannst! Wissen Sie, das Zitat von diesem Schriftsteller ist so schön! Aber, Herr Kollege Khol, ... (Abg. Dr. Khol: Sie sind narzißtisch, in sich selbst verliebt, und das sieht man an dieser Rede!) Unser Psychologe Khol! Herr Khol, ich habe mir gedacht, Sie seien Klubobmann und hobbymäßig seien Sie auch noch Kernölesser, aber daß Sie auch noch Psychologe geworden sind, das habe ich nicht gewußt. (Abg. Dr. Khol: Wer viel Kernöl ißt, wird Psychologe!)
Sie haben auch noch einen anderen Beruf, den ich zur Genüge kenne, Sie sind Hobbybastler. (Abg. Dr. Khol: Gärtner bin ich auch noch!) Sie basteln am Verfassungsbogen, der manchmal aufgemacht wird und manchmal wieder zugemacht wird. Ich glaube, nach dieser Rede bin ich wieder draußen aus dem Verfassungsbogen. Herr Stadler ist heute sicher schon wieder ein bißchen hineingekommen, hineingerutscht; er darf wieder ein bißchen mitnaschen.
Herr Khol! Ich bitte Sie: Geben Sie doch zu, daß wir in den Ausschüssen und in den Geschäftsordnungsausschüssen fair und korrekt verhandelt haben! (Abg. Dr. Khol: Das habe ich nie bestritten!) Aber – und das ist mein Vorwurf an die FPÖ, Herr Stadler – bei der vorletzten Geschäftsordnungsreform haben die Grünen dagegen gestimmt und Ihre Fraktion hat zugestimmt. (Abg. Mag. Stadler: Nein, Sie haben sich über den Tisch ziehen lassen! Vier Fraktionen gegen die FPÖ!) Um den Preis einiger Instrumente, die nur Sie nutzen konnten, haben Sie das Quorum im Zusammenhang mit dem Untersuchungsausschuß abgegeben, haben Sie gesagt: Na, das geben wir euch! (Beifall bei den Grünen. – Abg. Mag. Stadler: Das war Ihr Sündenfall! Vier Fraktionen dafür, eine dagegen!)
Herr Stadler! Lesen Sie nach in den Protokollen! Ich kann Sie nicht dazu bringen, ich will Sie auch gar nicht dazu bringen, aber ich kann Ihnen einen Trost sagen in dieser Angelegenheit, Herr Stadler (Abg. Mag. Stadler: Ich brauche keinen Trost!): Der damalige Vertreter der Freiheitlichen Partei sitzt jetzt bei den Liberalen. Das ist ein Trost für Sie! Aber es war dies offensichtlich die Linie der FPÖ. (Abg. Mag. Stadler: Jetzt tut es Ihnen leid! Das ist der ganze Hintergrund! Jetzt jammern Sie dem Untersuchungsausschuß nach!) Wahrscheinlich hat Haider dann die Unterverhandlungen geführt: Wir geben den wichtigen Punkt der Untersuchungsausschüsse auf, damit wir jene Instrumente bekommen, die nur eine Oppositionspartei von einer bestimmten Größe auch in Anspruch nehmen kann!
Das war damals bei der vorletzten Geschäftsordnungsreform der Preis dafür. Denn es stand auf der Tagesordnung, das Quorum für Untersuchungsausschüsse zu senken. Jetzt steht es nicht mehr auf der Tagesordnung, und ich würde Sie bitten: Setzen Sie es wieder hinauf!
Herr Khol! Schauen Sie einmal nach, was Sie vorigen Sommer in Ihr Tagebuch hineingeschrieben haben, als es hier einen Parlamentsboykott gegeben hat! Damals haben Sie gesagt: Ja, wir sind bereit, darüber zu reden, aber zuerst brauchen wir die Reform, wie dieses Procedere im Untersuchungsausschuß abgewickelt werden soll. (Abg. Schieder: Natürlich, denn die Pilz-Verfahren waren ein Problem!) In Ordnung! Geschenkt, Herr Kollege Schieder! Aber wir haben Korrekturen vorgenommen, wir haben Reformen vorgenommen. (Abg. Mag. Stadler: Jetzt ge