Lassen Sie mich dazu nur einige wenige Daten erwähnen.
Österreich liegt, betrachtet man den Anteil der Einnahmen aus dem internationalen Reiseverkehr am Bruttoinlandsprodukt, mit 6,1 Prozent weltweit immer noch unangefochten an der ersten Stelle, gefolgt von Spanien, Portugal mit 4,8 und 4,6 Prozent. Auch bei den Reiseverkehrseinnahmen pro Kopf liegt Österreich bei weitem unangefochten an der Spitze. Sage und schreibe: 18 628 S an Tourismuseinnahmen werden statistisch von jedem Österreicher und jeder Österreicherin im Jahr aufgebracht. Die Schweiz liegt mit fast einem Drittel weniger – nämlich 13 339 S – dahinter, die nächsten Länder in einem weltweiten Vergleich, Irland oder Neuseeland, liegen bei 7 700 S oder auch darunter, und zwar bei 6 000 bis 7 000 S. Der Wertschöpfungsanteil des gesamten Sektors beträgt 13 Prozent.
Ein leichtes Plus ist auch bei vielen anderen Dingen feststellbar. Ich glaube aber, dazusagen zu müssen, daß dennoch in diesem Bereich nicht alles eitel Wonne ist.
Hohes Haus! Die genannten Daten sind durchaus die Bestätigung unseres Weges der letzten Jahre. Richtigerweise ist in den letzten zehn bis 20 Jahren viel in die Qualität investiert worden, auch wenn derzeit die Investitionsrate an einem sehr tiefen Punkt – bei nur mehr 50 Prozent des Höchststandes – angelangt ist. Hier gilt es den Hebel anzusetzen. Hier gilt es nachzudenken, warum die Tourismusunternehmer nicht mehr soviel investieren, warum sie wirtschaftlich kein Land mehr sehen. Und wenn sie wirtschaftlich kein Land mehr sehen, dann, meine sehr verehrten Damen und Herren, ist Feuer am "Tourismusdach".
Gleiches gilt auch für die Eigenkapitalsituation, den Rückgang des Cash-flow oder den Entschuldungsgrad. Aber es zeigt sich auch – und das ist ebenfalls eine Bestätigung unseres richtigen Weges –, daß es richtig war, den Städtetourismus anzukurbeln, denn das Interesse an Kultur wird weiterhin steigen. Dies belegen die steigenden Nächtigungszahlen in den Kulturhochburgen in eindeutiger Weise. Wiens Bettenauslastung hält derzeit bei zirka 92 Prozent. Das ist fast unglaubwürdig, aber die Experten sprechen heute davon, daß die Wellness-Welle von einer Kulturwelle überzogen werden wird.
Es zeigt sich auch, daß es richtig war, daß man in letzter Zeit auch wieder auf den inländischen Gast, auf den Österreicher zugegangen ist und auch diesen Markt entsprechend bearbeitet hat.
Das alles betrifft Fragen der Strategie. Es ist auch ein Strategieproblem, wie sich die österreichischen Tourismusregionen rasch unter großen, aussagekräftigen Dachmarken vereinigen können. Die Zusammenschlüsse von Verkehrsverbänden in den letzten Jahren sind ein deutliches Signal in die richtige Richtung, aber bedenken Sie, sehr geehrte Damen und Herren, daß es nicht mehr genügt, daß sich die Betriebe eines Tales, daß sich die Betriebe einer Region zusammenschließen, was vor zehn Jahren ja noch fast undenkbar gewesen ist, aber heute Gott sei Dank schon vollzogen wird. Vor kurzem hat sich ein Südtiroler Tourismusexperte, Dr. Engel, im Zusammenhang mit Marketingstrategien im Lande Salzburg dahin gehend geäußert, daß es überhaupt keinen Sinn mehr habe, eine Region wie Salzburg-Stadt, eine Region wie den Pinzgau oder den Pongau einzeln zu vermarkten, sondern daß es nur sinnvoll ist, die gesamte Region Salzburg, also Stadt und Land Salzburg, dem europäischen Wettbewerb gegenüberzustellen.
Ich glaube, meine sehr verehrten Damen und Herren, wir haben alle Anstrengungen zu unternehmen, um jene Menschen zu unterstützen, die in diese Richtung gehen, die ein Dach für den österreichischen Tourismus bauen. (Beifall bei der ÖVP.)
Insgesamt, so glaube ich, meine sehr verehrten Damen und Herren, könnten die vorhin genannten Zahlen für den Tourismus einen kleinen Silberstreif am Horizont bedeuten, dies aber nur, wenn den Unternehmerinnen und Unternehmern der Freizeitwirtschaft nicht nur verbale Mutinjektionen verabreicht werden, sondern wenn für sie wirklich Substantielles geschieht, und es ist Aufgabe der nächsten Monate, in diesem Bereich Substantielles zu leisten. Manches ist bereits geschehen. Ich denke daran, daß die Schulskikurse Gott sei Dank weiterhin abgehalten werden können, daß neue Lehrberufe eingeführt werden können, daß wir, Herr Minister, hoffentlich in Kürze Risikokapital zugeführt bekommen, daß die Haftungen im Rahmen von