lebnis zu haben, sind erheblich größer als bei anderen. Und in diese Richtung müssen unsere Überlegungen gehen.
Ich teile Ihre Auffassung vollkommen: Wir müssen die neuen Märkte sehen. Wir müssen Hindernisse beseitigen, die ein Tourist als lästig empfindet.
Aus diesem Tourismusbericht ist sehr deutlich ersichtlich, wie wichtig die Euro-Einführung und der Wegfall des Wechselkurses sein werden. Man braucht sich nur anzuschauen, wie dramatisch die Entwicklung des Wechselkurses in Italien im Jahr 1995 war. Wir hatten Zigtausende Ankünfte weniger zu verzeichnen. Natürlich ist der Italien-Tourist regional viel stärker positioniert. Was hat das für uns bedeutet? Angesichts dessen wird man erst ermessen können, was dieser Euro gerade für die Tourismuswirtschaft bringen wird. Auch die Analysen zeigen in diese Richtung, und zwar nicht nur, was den Euro anlangt. Auch die Untersuchungen, die von der EU gemacht worden sind – jene, die sich dafür interessieren, werden es sicher gelesen haben –, zeigen, daß sich da ein riesiges Potential auftut.
Jetzt kommt schon wieder das Problem: In welche Richtung geht man mit der Politik? – Behalten wir sie bei und sagen wir, die 4-, 5-Sterne-Hotels, die 3-, 4-Sterne-Hotels müssen forciert werden, oder forcieren wir sie überhaupt nicht? Trachten wir danach, die Über-Bettenkapazität in den 2- und 1-Stern-Betrieben zu reduzieren? – All das ist in den letzten Jahren schon dagewesen. Ich bin überzeugt davon, daß das mit ein Grund für die bessere Entwicklung seit 1997 war. 1998 gibt es wahrscheinlich eine Fortsetzung.
Ich habe die letzten Äußerungen aus Deutschland gehört: TUI und Neckermann haben für den heurigen Winter bereits um 25 bis 30 Prozent mehr Buchungen. Da kann man nur hoffen, daß im Winter das Wetter halbwegs mitspielt. – Das heißt, die positive Entwicklung des Sommer-Tourismus wird sich im Winter fortsetzen.
Herr Kollege Puttinger und Herr Kollege Peter! Sie haben schon von der Trendwende gesprochen; ich bin diesbezüglich noch ein bißchen vorsichtiger. Ich glaube, man sollte einmal folgendes feststellen: 1997 ist einmal die Entwicklung nach unten, die seit 1991 passiert, gestoppt. Ob das schon der Silberstreif am Horizont oder die Trendwende ist, traue ich mir noch nicht zu sagen. Ich wünsche es mir!
Aber wir können eines tun, und das sehen wir jetzt schon, wenn wir uns die Zahlen – Kollege Peter hat es gesagt – vom östlichen Markt anschauen. Hinsichtlich der Touristen aus Polen, aus der Tschechei, aus Ungarn, aber auch aus Spanien gab es exemplarische Zuwächse. Wenn man also solche Zielgruppen berücksichtigt, dann läßt sich zumindest die Perspektive in den Raum stellen – obwohl wir so abhängig waren von deutschen Touristen –, daß wir die Talsohle erreicht haben.
Jetzt wird es darauf ankommen, auf diesem Weg der Strukturverbesserungen weiterzumachen. Wenn uns das gelingt, dann bin ich zutiefst überzeugt davon, daß wir sicherlich nicht mehr bloß von den Nächtigungszahlen träumen werden. Es werden wahrscheinlich nicht mehr 130 Millionen oder ähnliches sein, aber es würde schon genügen, wenn wir 110 oder 115 Millionen haben – aber diese mit entsprechender Wertschöpfung, das heißt Verbesserung der Auslastung, das heißt Verlängerung der Aufenthaltsdauer. – All das wird sich insgesamt wieder betriebswirtschaftlich zu Buche schlagen. (Präsident Dr. Brauneder übernimmt den Vorsitz.)
Da wir immer von Beschäftigung sprechen, war für mich eines interessant: Ich habe mir die schlechte Entwicklung seit 1991 und gleichzeitig die Entwicklung der Beschäftigungssituation angeschaut. Interessanterweise ging diese nicht nach unten, im Gegenteil: Wir haben Zuwächse von 154 000 bis 161 000, 162 000 gehabt. Diese Zahl ist 1995/96 um nur 1 000 Beschäftigte im Jahresschnitt eingebrochen. Das heißt, daß trotz aller Kritiken der Tourismusbereich relativ beschäftigungssicher ist und nicht mit den Entwicklungen, die vorhanden waren, mitgegangen ist.
Es gäbe noch viele Dinge zu sagen, doch möchte ich meine Redezeit einhalten. Ich glaube, daß die Politik, die der Wirtschaftsminister macht, völlig richtig ist. Wir müssen in diese Richtung