ist, im Gegenteil, die Tendenz ist weiter steigend. Lärm, Schlafstörungen, Aggressivität, erhöhte Unfallgefahr – viele Unfälle sind in der Statistik nachweisbar – sind die Folge. Die Situation ist besonders für die Kinder sehr tragisch. Es kommt zu Behinderungen bei Straßenüberquerungen, was besonders für ältere oder behinderte Menschen, für Versehrte ein großes Problem ist. Der gesamte Lebensraum dieser Menschen wird dadurch abgewertet, und sie haben das Gefühl, Bürger zweiter Klasse zu sein. Sie haben auch mit Erschwernissen bei der Fahrt zum Arbeitsplatz und beim Einkaufen oder bei der Inanspruchnahme von Dienstleistungen – man denke etwa an eine Fahrt nach Liezen zu einem Facharzt – zu kämpfen. All das sind Beispiele dafür, die zeigen, unter welchen Lasten die Bevölkerung leidet. – Und darüber hinaus bedeutet es auch eine massive Abwertung des Lebens- und Wirtschaftsstandortes Stainach und Umgebung.
Die leidgeprüfte Bevölkerung hat ein Recht darauf, daß nicht immer nur überlegt wird, wie man das Projekt einer Verkehrslösung unter Ausnutzung aller möglichen politischen und rechtlichen Instanzen verzögern und verhindern kann, wie dies am Beispiel Ennsnahe Trasse – gerade an die Adresse von Kollegen Wabl und seiner grünen Fraktion gerichtet – zu sehen ist, sondern sie erwartet zu Recht von uns, den Volksvertretern, und zwar von allen – also von der Politik –, alles zu tun, damit endlich gebaut wird. Nur dadurch ist der Bevölkerung wirklich gedient und geholfen. In den hauptbetroffenen fünf Gemeinden wurde die Bevölkerung schon in den Jahren 1993 und 1994 in einer Volksbefragung direkt zur Ennsnahen Trasse befragt und deren Ergebnis in den Meinungsbildungsprozeß eingebunden. Das war ursprünglich ein Vorschlag der Grünen. Seit das Ergebnis bekannt ist – wie die Bevölkerung darüber gedacht hat, zur Wahl gegangen ist und ihre Meinung kundgetan hat –, ist dies bei den Grünen kein Ergebnis demokratischer Willensbildung mehr.
Ich muß Ihnen die Ergebnisse noch einmal in Erinnerung rufen, sie sind im Bericht auf Seite 5 ausführlich dargestellt:
27. November, Pürgg-Trautenfels: 712 Stimmberechtigte, 39 Prozent Beteiligung, davon 61 Prozent für die Trasse.
14. November 1993, Stainach, die hauptbetroffene Gemeinde: 1 636 Stimmberechtigte, 71 Prozent Beteiligung, davon 94 Prozent für die Trasse.
Wörschach: 906 Stimmberechtigte, 71 Prozent Beteiligung, davon 86 Prozent für die Trasse.
Weißenbach bei Liezen: 898 Stimmberechtigte, 52 Prozent Beteiligung, davon 56 Prozent dafür.
Schließlich die Bezirkshauptstadt Liezen: 5 250 Stimmberechtigte, 60 Prozent Beteiligung, davon 65 Prozent dafür.
Im Durchschnitt sind von allen befragten Bürgern in diesen fünf Gemeinden 72 Prozent klar für die Entscheidung zugunsten dieses Straßenbaues.
Für die hauptbetroffene Gemeinde Stainach beziehungsweise ihre Gemeindebürger scheint sich nun eine Lösung mit einer südlichen Umfahrung des Ortes abzuzeichnen. Die Landesregierung der Steiermark mit Frau Landeshauptfrau Klasnic und dem Verkehrsreferenten, Landesrat Ressel, an der Spitze ist gewillt, auf Kosten des Landes um zirka 130 Millionen Schilling eine Landesstraße als Umfahrung von Stainach zu errichten. Dies ist sehr zu begrüßen! Die Grundstücke sind laut Landesrat Ressel weitgehend abgelöst, und die Bevölkerung ist in das Projekt eingebunden.
Hohes Haus! Damit könnte in einem ersten Schritt einmal der Stainacher Bevölkerung geholfen werden, die am meisten betroffen ist. Es freut mich, daß der Stainacher Umfahrung in der nun vorliegenden Streckenführung auch die gesamte Opposition zustimmt und alles tun wird, damit sie auch tatsächlich umgesetzt wird.