Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 146. Sitzung / 18

Präsident Dr. Heinz Fischer: Bitte, Herr Bundesminister.

Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr Dr. Caspar Einem: Frau Abgeordnete! Ich bin ein wenig überrascht, daß Sie da eine Diskrepanz sehen und mich in einer Weise zitieren, daß ich annehmen muß, es gibt noch einen anderen Einem.

Ich habe zu dieser Frage, die Sie eingangs als Hypothese formuliert haben, gar nichts gesagt. Gesagt habe ich allerdings, daß es notwendig sein wird, gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen, um das Bakkalaureat an Österreichs Universitäten einführen zu können. Ziel ist, daß die Studienkommissionen von sich aus sagen, wo sie das für sinnvoll und zweckmäßig halten, und daß sie auch entsprechende Studienpläne entwickeln. – Das habe ich gesagt, wenn auch mit anderen Worten.

Ziel ist weiters, daß wir die gesetzlichen Voraussetzungen für diesen Studienabschluß schaffen. Diese sind heute nicht gegeben.

Präsident Dr. Heinz Fischer: Danke. – Nächste Zusatzfrage: Herr Abgeordneter Hums, bitte. (Abg. Hums: Meine Frage kommt erst beim Kompetenzbereich!) – Gut.

Herr Abgeordneter Dr. Stippel, bitte.

Abgeordneter Dr. Johann Stippel (SPÖ): Herr Bundesminister! Unabhängig davon, wie die Diskussion über die Einführung des dreistufigen Modells weitergeführt wird und was dann am Ende als Ergebnis herauskommen wird, möchte ich Sie fragen: Wie schätzen Sie das bisherige Zusammenwirken von kollegialen Organen, monokratischen Organen und Ihrem Ministerium nach dem UOG 1993 ein?

Präsident Dr. Heinz Fischer: Herr Bundesminister, bitte.

Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr Dr. Caspar Einem: Herr Abgeordneter! Im großen und ganzen schätze ich die Entwicklung, die mit dem UOG 1993 eingeschlagen wurde – auch was die institutionelle Reform und die veränderte Form der Kooperation zwischen den Universitäten, ihren Organen und dem Ministerium anlangt –, als sehr positiv ein.

Es ist allerdings so, daß das neue Modell da und dort kommunikative Anforderungen an die Beteiligten – insbesondere innerhalb der Universität – stellt, die mitunter tatsächlich Mühe machen. Aber ich denke, daß nach anfänglichen Mißerfolgen in manchen Universitäten hinsichtlich der Kommunikation zwischen dem sogenannten operativen Leitungsorgan und dem sogenannten strategischen Leitungsorgan nunmehr eine durchaus gute Basis geschaffen worden ist, um die Universitäten modern und im Interesse sowohl der Studierenden als auch der Gesellschaft weiterzuentwickeln.

Präsident Dr. Heinz Fischer: Danke, Herr Bundesminister. – Meine Damen und Herren! Ich sehe gerade, ich habe einen Fehler gemacht. (Abg. Dr. Khol: Das gibt es nicht, Herr Präsident!) Ich habe Frau Dr. Petrovic nicht aufgerufen, sondern Frau Dr. Brinek aufgerufen, die zu diesem Gegenstand gar nicht gemeldet war. (Abg. Mag. Peter: Sie hat gut improvisiert!) – Jetzt muß ich entscheiden, ob ich ausnahmsweise noch eine Zusatzfrage von Frau Dr. Petrovic zulasse. (Abg. Dr. Khol: Ja, natürlich! – Ja-Rufe von Abgeordneten aller Fraktionen.)

Bitte, Frau Abgeordnete Dr. Petrovic.

Abgeordnete MMag. Dr. Madeleine Petrovic (Grüne): Herr Bundesminister! Jenseits der notwendigen Bestrebungen zur Verkürzung der Studiendauer durch Studienplanreformen ergeben sich derzeit für einige Studierende außerplanmäßige Studienzeitverlängerungen, etwa weil die Gebäudebedingungen ähnlich im argen liegen wie beim Salzburger Mozarteum. – Was werden Sie tun, damit aus dieser außerplanmäßigen Verlängerung von Studien, zum Beispiel weil ein Gebäude geschlossen ist, für die Studierenden keinesfalls ein Nachteil erwächst?

Präsident Dr. Heinz Fischer: Bitte, Herr Bundesminister.


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