neuerliche Differenzierung zwischen solchen und solchen Nichtösterreichern und Nichtösterreicherinnen schaffen. Wir wären gut beraten gewesen, einen einheitlichen Weg zu gehen, insbesondere wenn man bedenkt, daß die Zahl derer, die wir jetzt ausschließen, in der Größenordnung von etwa 7 000 liegt. Das ist, bezogen auf 220 000 Studierende, lächerlich wenig und kann auch nicht mit der Sorge um das Entstehen irgendwelcher besonders zu fürchtender Listen begründet werden. (Abg. Dr. Graf: Das ist doch erst Gegenstand des nächsten Tagesordnungspunktes!)
Ich denke, daß wir, wenn wir für die Internationalisierung der Wissenschaft und der Forschung eintreten – und das tun wir, soweit ich das sehe, gemeinsam –, auch dafür eintreten sollten, daß alle, die zu uns kommen, um hier zu studieren, auch wahlberechtigt sind. Diejenigen, die sie nicht wählen wollen, brauchen sie ja nicht zu wählen! (Beifall bei der SPÖ.)
Herr Abgeordneter Krüger ist leider nicht da, aber er hat eine Reihe von Fragen gestellt. (Abg. Dr. Graf: Hätte er gewußt, daß Sie jetzt schon über die ÖH sprechen, dann wäre er sicherlich hier!) Ich möchte Sie bitten, ihm die Antworten auszurichten.
Erstens hat er die Frage aufgeworfen, wie es um die Zukunft der Linzer Universität und insbesondere der naturwissenschaftlich-technischen Studienrichtungen dieser Universität bestellt ist. – Verehrte Abgeordnete der Freiheitlichen! Sie wissen es besser als ich oder zumindest gleich gut wie ich, weil ich es Ihnen schon erklärt habe, aber ich kann es Ihnen gerne noch einmal erklären: Wir haben mit den Vertretern der Universitäten voriges Jahr vereinbart, daß die Universitäten in die Lage versetzt werden sollen, in Ausübung ihrer Autonomie entsprechende Verhandlungen miteinander zu pflegen, um gegebenenfalls Schwerpunktbildungen an den Universitäten vorzunehmen, indem bestimmte Kapazitäten zwischen den Universitäten ausgetauscht werden, und zwar nach einem Verfahren, das festgelegt wurde und mit dem Gutachten eines externen Beraters unterstützt ist.
Das externe Beratungsunternehmen Arthur D. Little hat tatsächlich eine solche Studie gemacht, die sich ausschließlich auf die Größe der Institute und auf die Kosten der Institute pro Absolvent bezieht.
Jetzt kann man darüber diskutieren, ob das eine sinnvolle Methode ist. Wenn Sie sagen, daß das jedenfalls kein geeigneter Maßstab ist, um allein angelegt zu werden, dann haben Sie meine volle Zustimmung. Das ist aber überhaupt nicht das Problem. Vielmehr geht es darum, daß die Universitäten selbst ein entsprechendes Gutachten haben wollten. Das haben sie jetzt. Daraus ergibt sich – das ist richtig –, daß die Absolventen an den naturwissenschaftlichen Studiengängen in Linz pro Kopf relativ teuer sind. Es hat allerdings niemand vorneweg festgelegt, daß es vor allem darum geht, Kosten zu sparen oder Kosten pro Kopf zum Kriterium zu machen. Worum es geht, ist, vernünftige Schwerpunkte zwischen den Universitäten auszuhandeln, und da auch die Universitäten selbst in der Lage sind, zu erkennen, daß die Absolventen der Linzer naturwissenschaftlichen Studienrichtungen über eine hohe Qualifikation verfügen, gehe ich nicht davon aus, daß man gerade diese Studiengänge auflassen wird.
Hohes Haus! Ich denke, wir sollten uns die Sorgen machen, die der Sache nach naheliegend sind, und nicht unbedingt diejenigen, die wir gerne hätten, damit wir daraus eine Diskussion entstehen lassen können! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)
Herr Abgeordneter Krüger hat zuletzt beziehungsweise relativ früh in seiner Rede mich dafür in Anspruch genommen, daß im "Kurier" berichtet wurde, daß ich zu irgend etwas, nämlich zur Einführung von Studiengebühren, "njet" gesagt hätte. – Hohes Haus! Ich bekenne mich nachhaltig dazu, daß wir die Österreicherinnen und Österreicher vermehrt zum Fremdsprachenstudium gewinnen sollen. "Njet" ist, soweit ich weiß, ein russisches Wort, und dagegen spräche an sich überhaupt nichts.
Tatsache ist allerdings, daß ich – trotz Ihrer Auffassung, daß mein linksextremer Hintergrund dies nahelegen würde – weder albanisch noch russisch spreche, sondern nur französisch und