das sollte Ihnen zu denken geben! Bis Wiener Neustadt stehen die Autos mit Menschen, die zur täglichen Arbeit fahren müssen!
Das bedeutet, daß diese Menschen von Woche zu Woche früher aufstehen müssen, wenn sie die Absicht haben, rechtzeitig zur Arbeit zu kommen; trotzdem schaffen sie es nicht. Das bedeutet, daß viele Betriebe auf die Tätigkeit ihrer Mitarbeiter in der Früh verzichten müssen, weil diese im Stau stehen. Das bedeutet, daß sehr viel Abgase im Stau produziert werden, insgesamt wird damit ein volkswirtschaftlicher Schaden verursacht, dessen Höhe sich nicht mehr beziffern läßt. – Aber das läßt Sie kalt! Ihre Verkehrspolitik nimmt darauf überhaupt keine Rücksicht! (Beifall bei den Freiheitlichen.)
Anstatt dessen haben Sie bis jetzt sage und schreibe 3 Milliarden Schilling in ein Projekt gesteckt, welchem jetzt auch mehrfach amtlich bestätigt wurde, daß es völlig unzureichend vorbereitet wurde und noch dazu von niemandem gebraucht wird, weil die Kapazitäten auf dieser Strecke bei weitem nicht erschöpft sind und es sich nicht lohnt, für eine Fahrzeitverkürzung von 20 Minuten, die man mit anderen Einrichtungen ebenso erreichen könnte – ich verweise zum Beispiel auf Pendolino oder Talgo –, viele, viele Milliarden Schilling zu investieren.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Seit dieser Woche liegt der Bericht des Rechnungshofes vor, und dieser Bericht bestätigt noch einmal, daß es sich hier um ein Projekt handelt, das nicht weiter gebaut werden darf! (Abg. Zweytick: Schlecht gelesen!) Genau so steht es im Rechnungshofbericht! Der einzige, der es nicht so gelesen hat, ist der Verkehrsminister, und jetzt gibt es offensichtlich noch einen zweiten, nämlich Kollegen Zweytick! – Fragen wir einmal Kollegen Kukacka: Der hat das schon ganz anders gelesen! Übrigens: Die Kollegen von der ÖVP-Niederösterreich lesen das schon seit Jahren ganz anders. Ihr müßt euch wirklich einmal einig werden, wohin die Reise gehen soll! (Beifall bei den Freiheitlichen.) Aber offensichtlich kann man den Niederösterreichern in diesem Zusammenhang mehr Sachverstand zuordnen als den steirischen Kollegen von der ÖVP.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Aus diesem Grund ersuche ich Sie, diesem Antrag zuzustimmen, der endlich zu dem Ziel führen sollte, daß der Bau der Süd-Ost-Spange in Angriff genommen wird, die für 500 000 Menschen im Burgenland und in der Steiermark bewirken würde, daß es eine vernünftige Anbindung an die Bundeshauptstadt gibt! – Herr Kollege Wabl! Sie schütteln den Kopf! 30 000 Familienväter aus dem Südburgenland müssen Woche für Woche nach Wien pendeln und die ganze Woche hier verbringen! 30 000 Familienväter gehen die ganze Woche über ihrer Familie ab! (Abg. Öllinger: Auch Frauen!)
Das ist für Sie kein Problem! 30 000 Familienväter müssen am Sonntag oder Montag früh ihre Schnitzel einpacken, damit sie einigermaßen billig hier überleben können. 30 000 Familienväter müssen eine gewaltige Summe Geldes investieren, um hier leben zu können. Dieses Geld wäre weitaus besser in einer strukturschwachen Region wie dem Südburgenland oder der Oststeiermark investiert. Erst vor kurzem wurde wieder bestätigt – obwohl wir dank sozialistischer Regierung schon seit Jahrzehnten auf der "Überholspur" sind –, daß wir bei 71 Prozent des EU-Durchschnitts liegen, was die Wirtschaftsleistung betrifft. Wir liegen hinter Spanien und Portugal! Das ist das Ergebnis sozialistischer Wirtschaftspolitik und sozialistischer Verkehrspolitik, meine Damen und Herren! Wir sollten wirklich einmal darüber diskutieren, wie man das verbessern kann!
Durch eine vernünftige Verkehrsanbindung für die Südburgenländer, die Oststeirer und die Unterkärntner würde nicht nur die Verkehrssituation für die 500 000 davon Betroffenen weitaus besser gestaltet werden, sondern es käme auch zu wirtschaftlichen Impulsen in diesen Regionen. Deshalb erachten wir es als besonders dringend, daß dieser Antrag endlich auch einmal zur Verhandlung kommt. (Beifall bei den Freiheitlichen.)
19.47
Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder:
Weiters zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Parnigoni. Es ist bekannt, daß geschäftsordnungsgemäß ab nun jedem Redner maximal 5 Minuten Redezeit zur Verfügung stehen. – Bitte, Herr Abgeordneter.