Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 152. Sitzung / 148

kumulieren sie sich, sodaß wir heute in einer Kostensituation sind, in der wir schon allein aufgrund der Begrenzung des Preises, den der Markt hergibt, nie mehr diese Zahlen erreichen werden, die wir einmal hatten und die wir dringend bräuchten, um die vorhandenen Kapazitäten auszulasten und zu positiven Bilanzen zu kommen.

Herr Bundesminister! Die Haftungen, die Sie jetzt einführen, sind ein richtiger Weg, wenn sie nicht nur im Bereich der Restrukturierung stattfinden. Denn über eine Restrukturierung zu entscheiden, ist eine ganz wesentliche Entscheidung. Wenn Sie nun selbst oder die ÖHT oder die BÜRGES Restrukturierungsentscheidungen treffen, dann ist die Voraussetzung dafür, daß es ganz hervorragende Fachleute gibt, die Bilanzen lesen und Betriebe beurteilen können und die dann sagen: Bei diesem Betrieb gibt es eine Chance der Restrukturierung, die Chance, ein neues Leben zu beginnen, und bei jenem ist keine mehr gegeben, dieser Betrieb muß gesperrt werden. – Das ist eine ganz große Verantwortung, die sie dabei übernehmen.

Ich sehe Ihre Haftungen also nicht nur im Zusammenhang mit einer Restrukturierung, sondern auch im Hinblick darauf, zukunftsorientierte Wege zu finanzieren, das heißt ganz klar: mittels Haftungen neue, innovative Konzepte in der Tourismuswirtschaft zu ermöglichen.

Förderungen werden letztlich nie Unternehmerentscheidungen ersetzen, aber sie können Unternehmerentscheidungen rechenbar machen und sie können Unternehmerentscheidungen leichter positiv zum Ziel führen.

Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Weil wir gerade über Tourismus reden, einige wenige Sätze zur "Österreich Werbung". Ich halte sie für eine wichtige und unverzichtbare Institution, die die Marke Österreich insgesamt bewirbt. Das Image, das von der Marke Österreich ausgeht, wirkt weit über die Tourismusbranche hinaus, es wirkt in die ganze Exportwirtschaft hinein.

Die Vergangenheit war, wie ich meine, von dem glücklosen Geschäftsführer Dr. Lukas geprägt, der ein – wie formuliere ich es jetzt liebevoll? – schwieriges Amt weitergegeben hat, das schwere Erbe eines völlig verbürokratisierten und ineffizienten Unternehmens. Es ist ein Erfolg der "Österreich Werbung" – und insofern auch Ihr Erfolg, weil Sie dafür verantwortlich sind –, daß heute die Gemeinkosten weit unter 50 Prozent gesunken sind und die Werbekosten weit über 50 Prozent, nahe 60 Prozent, liegen. Ich halte das für richtig. Ich glaube, daß das Duo Höferer & Kübler gute Arbeit geleistet hat.

Darüber hinaus haben wir endlich eine "Österreich Werbung", die im dritten Jahr eine ganz klare Werbelinie vertritt. Meine Damen und Herren! Es geht nicht darum, ob uns als Fischer der Wurm schmeckt, sondern den Fischen muß er schmecken. Und diese Werbung sowohl im Fernsehen, in den audiovisuellen Medien, als auch in den Printmedien ist durch eine klare und erkenntliche Linie gekennzeichnet und, wie ich meine, von Erfolg gekrönt.

Herr Bundesminister! Daß dieses Restrukturierungsprogramm, das Höferer eingeleitet hat, auch Konflikte heraufbeschwören wird, war klar. Daß sich jetzt rund um diese Konflikte auch noch ein Intrigenspiel um die "Österreich Werbung" abspielt, das beweinenswert ist, halte ich für wirklich bedauerlich, weil es die Arbeit der Menschen, die sich dort für eine gute Markenbildung Österreichs einsetzen, behindert.

Es ist ein unwürdiges Schauspiel, wenn in die "Österreich Werbung" parteipolitische Interessen hineingetragen werden. Herr Bundesminister! Mir ist es völlig gleichgültig, welche "Farbe" der Herr Höferer hat, ob er gelb, grün, schwarz oder lila gestreift ist, aber die Intrigen, die jetzt laufen, kommen ganz eindeutig von einer Seite, weil diese meint, eine Institution wie die "Österreich Werbung" gehöre doch zum "schwarzen" Bereich. – Ich halte das für unerträglich, muß ich Ihnen sagen.

Ich lege hier ein Bekenntnis zur heutigen "Österreich Werbung" ab. Sie arbeitet gut. Kritik ist dort, wo sie nötig ist, im direkten Gespräch anzubringen.

Zur Zusammenarbeit mit den Außenstellen der "Österreich Werbung" ein klares Wort: Überall dort, wo es sachliche und fachliche Synergien gibt, sollten wir sie partnerschaftlich und gleichbe


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