Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 152. Sitzung / 178

Aber nichtsdestotrotz, sehr geehrte Damen und Herren, ist es eine gute Lösung, und vor allem wird jungen Menschen damit geholfen. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

20.37

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Sophie Bauer. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

20.37

Abgeordnete Sophie Bauer (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Betreffend die vorliegende Regierungsvorlage, mit der das Jugendausbildungs-Sicherungsgesetz geändert wird, möchte ich schon positiv festhalten, das nun auch Schulabgänger des Jahres 1997 und davor die Chance auf einen Ausbildungsplatz haben. Die Gründe dafür hat ja schon Frau Kollegin Reitsamer genannt.

Eine weitere Abänderung, die meiner Meinung nach viel wichtiger ist, ist die Ausweitung der Lehrlingsfreifahrt auf Lehrlinge, die an einer Arbeitsstiftung oder an Projekten teilnehmen. Bisher waren diese von einer Freifahrt ausgeschlossen. Leider gibt es auch genug Fälle, in denen es den Eltern kaum möglich ist, ihrem Kind eine Ausbildung zu bieten, weil ihnen die finanziellen Mittel dazu fehlen. Der Grund dafür ist plötzliche Arbeitslosigkeit eines Elternteiles – oder sogar beider Elternteile – sowie ein niedriges Einkommen, sodaß nicht einmal das nötige Geld für die Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln vorhanden ist – vom Kauf eines eigenen Fahrzeuges kann schon gar nicht die Rede sein. Wenn man in einer Region wohnt, in der die Arbeitslosenrate sehr hoch ist – besonders im ländlichen Raum –, so ist das für die betroffenen Familien besonders hart.

Meine Damen und Herren! Wir leben zwar in einer Zeit der Konsumgesellschaft, dennoch gibt es viele Familien, die um ihre Existenz kämpfen müssen. Deshalb wird die Ausweitung der Lehrlingsfreifahrt auf Lehrlinge, die an einer Arbeitsstiftung oder an einem Projekt teilnehmen, eine Erleichterung, aber auch eine Gleichstellung bringen.

Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Ich bin sehr froh darüber, daß diese Regierungsvorlage heute beschlossen wird. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Dr. Feurstein.)

20.39

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Meisinger. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

20.39

Abgeordneter Josef Meisinger (Freiheitliche): Herr Präsident! Frau Ministerin! Wir behandeln heute unter anderem auch das Jugendausbildungs-Sicherungsgesetz. Wenn Herr Abgeordneter Hums hier zum besten gibt, daß die bestmögliche Ausbildung für unsere Jugend gerade genug ist, dann muß ich schon dazusagen, daß eben die Lehrlingsstiftungen nur die zweitbeste Möglichkeit sind, die Jugendlichen auszubilden (Beifall bei den Freiheitlichen), und daß zuwenig getan wurde, um das Angebot an Lehrstellen effektiver und interessanter für die Jugendlichen zu machen. Die Lehrlingsstiftungen können nur so lange als vorübergehende Ergänzung zur Lehre angesehen werden, bis sich das Interesse an und die Verfügbarkeit von Lehrplätzen wieder normalisiert haben.

Die Lehrlingsstiftungen sollen den Lehrlingen im Sinne des ASVG und des Familienlastenausgleichsgesetzes angepaßt werden. Das halten wir für gut. Vorerst waren nur die Jahre 1998 und 1999 vorgesehen. Da die Nachfrage nicht so groß ist, können auch Rückgriffe auf Schulabgänger gemacht werden, die ihre Schulausbildung früher abgeschlossen haben.

Eines der wesentlichen Anliegen ist auch, daß das soziale Ansehen des Lehrlings, des späteren Arbeiters oder Angestellten oder überhaupt des (Abg. Koppler: Arbeitnehmers!) Arbeitnehmers gehoben wird, sodaß eben nicht nur die schulische Ausbildung in den Vordergrund gestellt wird. (Abg. Dr. Stippel: Der Chefsouffleur!) – Auf solche Chefs möchte ich nicht zurückgreifen, denn es gibt Besseres auf dem Markt. (Beifall bei den Freiheitlichen.)


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