Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 152. Sitzung / 187

Ich bin kein Zahnarzt, und ich rede auch nicht für die Zahnärzte. Ich bin ein Patient, der das Gefühl hat, daß auf seinem Rücken eine falsche Interessenpolitik betrieben wird, und ich meine, das sollten Sie ändern! – Danke. (Beifall beim Liberalen Forum.)

21.11

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Donabauer. – Bitte.

21.11

Abgeordneter Karl Donabauer (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesminister! Meine Damen und Herren! Mich interessiert die Sozialpolitik und nicht, wie Sie, Herr Kollege Pumberger, nur das Geld! Mir geht es um die Leute und nicht, wie Ihnen, nur um Eigeninteressen! (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenruf des Abg. Dr. Pumberger.) Das zum ersten.

Zum zweiten: Ich kann mir vorstellen, daß Sie heute große Probleme haben, weil Sie nicht begreifen wollen, daß es eine sozialpolitische Verbesserung gibt. Denn damit tun Sie sich wahnsinnig schwer! (Zwischenruf des Abg. Dipl.-Ing. Schöggl.)

Es ist monatelang verhandelt worden, und das Gesetz ist weder gegen die Zahnärzte noch gegen die Ärztekammer, noch gegen sonst jemanden. Dieses Gesetz bietet die Möglichkeit, daß die Menschen, die Bürger, die bis heute in den Ambulatorien korrekt behandelt wurden, jetzt auch einen festsitzenden Zahnersatz in den Ambulatorien bekommen. Wir haben dazu noch eine soziale Schutzklausel eingebaut, damit nichts überborden kann.

Insgesamt gesehen ist das eine gute Sache, und ich glaube, es geziemt sich, daß wir all denen, die sich darum bemüht haben, der Frau Minister, dem Herrn Bundeskanzler und dem Herrn Vizekanzler, unseren Respekt zollen! Sie haben sich um die Menschen bemüht und nicht, so wie Sie, meine Damen und Herren der Freiheitlichen, um ihre eigenen Interessen! (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

Eine weitere Überlegung nenne ich Ihnen doch auch: Ist Ihnen die Anfertigung von festsitzenden Zahnersätzen in den Zahnambulatorien peinlicher als der Zahntourismus? Ist es Ihnen lieber, daß die Leute zu Tausenden in die Nachbarländer fahren und das Geld hinaustragen? Herr Kollege Kier! Da kommt auch keine Steuer herein! – Sehen Sie! (Abg. Dr. Graf: Wird sich das jetzt ändern?)

Wir wollen die Dinge in diesem Land korrekt ordnen, und das ist mit diesem Gesetz gelungen. Wir werden dem Gesetz zustimmen, denn wir betrachten es als einen Fortschritt, und werden unsere Tätigkeiten in diese Richtung auch fortsetzen. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

21.14

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Pumberger. – Bitte.

21.14

Abgeordneter Dr. Alois Pumberger (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Frau Bundesministerin! Herr Kollege Donabauer, es ist wirklich sehr wichtig, daß man einen festsitzenden Zahnersatz hat, und zwar insbesondere als Politiker, denn sonst läuft man Gefahr, daß während einer solch fulminanten Rede wie deiner die Zähne herausfallen! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Denn auch Frau Kollegin Reitsamer geht nicht ins Zahnambulatorium (Zwischenruf des Abg. Koppler) – sie nicht, und Herr Kollege Koppler auch nicht! (Zwischenruf des Abg. Dietachmayr.) Was ist mit dem Kollegen Dietachmayr? – Sie gehen auch nicht ins Ambulatorium, denn Sie wissen ganz genau, daß Krone nicht Krone ist. Denn in den Ambulatorien werden Patienten zweiter Klasse Kronen minderer Qualität von minder ausgebildeten Ärzten verpaßt! Und daher sind Sie nicht dort! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Ich sage Ihnen ganz klar: Von den etwa 280 Zahnbehandlern in den Ambulatorien haben zirka 50 Prozent eine Ausbildung, die nicht jener Ausbildung adäquat ist, die unsere Fachärzte für Zahnmedizin haben. (Beifall bei den Freiheitlichen.) Daher dürfen diese Zahnbehandler nur unter Anleitung eines österreichischen ausgebildeten Facharztes für Zahnmedizin arbeiten. Daher


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