Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 162. Sitzung / 120

Ackerkulturen:

Kürzung des Interventionspreises um insgesamt 20 Prozent aufgeteilt auf zwei Stufen, im ersten Jahr 10 Prozent und im zweiten 20 Prozent.

Anhebung der Prämie für Feldkulturen einheitlich von derzeit 3 940,56 S auf 4 768 S (gilt nach Übergangsfrist von drei Jahren auch für Ölsaaten).

Festlegung der obligatorischen Flächenstillegung auf 10 Prozent bis 2002, danach 0 Prozent als Referenzsatz.

Prämie für Kartoffelstärke wird auf 1 629,36 S festgelegt bei gleichzeitiger Kürzung der industriellen Quote um 3,8 Prozent.

Wein:

Beibehaltung des Neuauspflanzverbotes; außerordentliche Neuauspflanzung von 737 Hektar für Österreich (insgesamt 68 000 Hektar).

Einführung von nationalen Reserven bei Auspflanzungen.

Umstellungsmaßnahmen werden zu 50 Prozent kofinanziert, im Ziel-1-Gebiet 75 Prozent Kofinanzierungssatz.

Önologische Verfahren bleiben unverändert.

Verschnitt- und Vinifizierungsverbot im Handel mit Drittstaaten.

Ausdehnung des Prinzips der anerkannten Erzeugergemeinschaften und Branchenverbände auch auf den Bereich GMO Wein.

Nationale Kompetenz bei Qualitätswein- Regelungen und bei Hektar- Höchstertagsregelung bleibt aufrecht.

Finanzierung:

Der Kompromiß der Agrarminister sieht insgesamt 313 Milliarden Euro für den Zeitraum 2000 bis 2006 vor und liegt somit um 2 Milliarden Euro über dem ursprünglichen Kommissionsvorschlag.

Obwohl zu dem erzielten Kompromiß noch detaillierte Berechnungen auf die Auswirkungen auf die Einkommensentwicklung in der Land- und Forstwirtschaft ausstehen, läßt sich bereits jetzt abschätzen, daß die heimische Land- und Forstwirtschaft nachhaltige Änderungen durch diese Neuausrichtung erfahren wird.

Eine Diskussion scheint schon aus Gründen der Fairneß gegenüber einer Berufsgruppe notwendig, die schon jetzt unterdurchschnittliche Einkommen hat und dafür überdurchschnittliche Leistungen erbringt. Schließlich geht es auch darum, das Gesicht Österreichs, unsere Identität, die Landschaft und damit unseren wichtigsten Wirtschaftsfaktor, den Tourismus abzusichern.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft folgende

Anfrage:

1. Inwieweit sehen Sie das europäische Modell der Landwirtschaft durch den erzielten Kompromiß vom 11. März 1999 verwirklicht?

2. Wie sieht das Ergebnis im Bereich ländliche Entwicklung im Detail aus?


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