Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 169. Sitzung / 189

lich den Kindern, den Lehrern, der Institution Schule und schließlich unserer Heimat schuldig, meine sehr verehrten Damen und Herren! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Darauf, daß Sie auf Umwegen auch noch gleich – gleichsam in einem Aufwaschen – die Studentenvertretung regeln, wird unser Kollege Graf noch eingehen. Sie werden über die Köpfe der Studentenvertreter einer Zwangskammer – kann man fast sagen – zugeordnet, was die Studenten an den fachhochschulischen Einrichtungen – nämlich an den echten Fachhochschulen – überhaupt nicht wollen. – Glück auf! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

20.34

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Fuchs. 3 Minuten gewünschte Redezeit. – Bitte.

20.34

Abgeordnete Brunhilde Fuchs (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geschätzte Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Die bisher zweigleisige Lehrerausbildung – nämlich einerseits die Ausbildung der Pflichtschullehrer und -lehrerinnen an der PÄDAK, andererseits die Ausbildung der AHS-Lehrer und -Lehrerinnen an der Uni – entspricht nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Darüber war man sich heute – wie ich meine – einig. Daher ist eine gleichwertige Ausbildung aller Lehrerinnen und Lehrer auf Hochschulniveau eine Notwendigkeit.

Die Vorteile liegen deutlich auf der Hand: Erstens besteht dann die vollakademische Ausbildung aller Lehrer, zweitens haben sie Zugang zu einem Doktoratsstudium; diese Möglichkeit ist damit auch gegeben; und drittens und besonders wichtig ... (Abg. Dipl.-Ing. Schöggl: Die A-Wertigkeit! – Abg. Mag. Schweitzer: Ist das dann A-wertig?) Natürlich! (Abg. Mag. Schweitzer: Auch von der Bezahlung her?) Das wird die Folge sein müssen, ganz sicher. (Abg. Mag. Schweitzer: Wer finanziert das?) Sie werden sich hoffentlich keine Sorgen darüber zu machen haben! Das wird nicht das größte Problem sein! Ich denke, das ist nicht die Frage! (Beifall bei der SPÖ.)

Wenn es um Ausbildung geht, kann die Frage der Finanzierungsmöglichkeit für uns Sozialdemokraten kein Argument sein! Für uns kann das kein Argument gegen eine bessere Ausbildung für unsere Schüler und Schülerinnen, für unsere Kinder, für die nächste Generation sein! Das möchte ich ganz deutlich sagen! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Mag. Schweitzer: Edlinger und sein "Esel, streck dich!" werden es schon zahlen!)

Wir müssen zugeben, daß Österreich im Hinblick auf eine Angleichung an europäische Verhältnisse noch einiges zulegen muß. Das ist ein Faktum, und daher ist es mehr als notwendig, daß wir in Zukunft in allen bildungspolitischen parlamentarischen Diskussionen auch über die eigenen Grenzen hinausschauen. Dort finden sich nämlich Entwicklungen, die auch in unsere Diskussionen beispielgebend mit einbezogen werden müssen; diese sind auch finanzierbar, und daher meine ich, daß das auch bei uns möglich sein wird.

Eines dieser Beispiele darf ich hier ansprechen, nämlich einen Hochschul-Studienlehrgang zur Ausbildung von KindergärtnerInnen und GrundschullehrerInnen an der Freien Universität Bozen in Südtirol. Mit diesem Beispiel wird uns vorgeführt, daß Ausbildungsbereiche, die bei uns außerhalb der Hochschule angesiedelt sind, auf Hochschulebene sehr wohl sinnvoll integrierbar sind. (Beifall bei der SPÖ.)

Die Studiendauer beträgt dort vier Jahre, wobei im ersten Studienabschnitt allgemeine Inhalte der beiden Studienrichtungen vermittelt werden und im zweiten die Spezialisierung im jeweiligen Berufsbild erfolgt.

Meine Damen und Herren! Ich könnte noch einige Beispiele anführen. Ich möchte in Anbetracht meiner knappen Redezeit aber nur noch einmal ganz deutlich sagen, worum es uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten geht: Uns geht es um die Menschen in diesem Land, um ihre Chancen und die Entwicklung ihrer Potentiale. Daher ist die in den Zielbestimmungen verankerte Weiterentwicklungsauflage von großer Bedeutung. Nur mit der Etablierung einer Hochschule für pädagogische Berufe werden wir – hoffentlich bald – auch an die internationalen Standards herankommen, und wir werden ... (Abg. Mag. Schweitzer: Wo sind wir denn jetzt?


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