Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 169. Sitzung / 236

ihre Vertreter wählen? Wenn dies so weitergeht, dann sind die Studierenden nur durch 19 Prozent vertreten, und diese bestimmen mit, was Qualität an der Universität ist! Geben Sie sich selbst die Antwort! Ich glaube, diese Enquete wäre dann überflüssig gewesen. – Danke schön. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

23.45

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Rada. Ich erteile ihm das Wort.

23.45

Abgeordneter Dr. Robert Rada (SPÖ): Sehr geschätzter Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Hohes Haus! In Anbetracht der vorgeschrittenen Zeit und in Anbetracht der Hektik, die sich in der Wissenschaftsdiskussion entwickelt, möchte ich nur zu zwei Punkten in aller gebotenen Kürze Stellung nehmen.

Es mag nicht verwundern, daß ich mich als niederösterreichischer Abgeordneter doch etwas mit dem Antrag des Abgeordneten Dr. Brauneder betreffend die Donau-Universität Krems befasse. Es mag zwar zutreffen, daß vielleicht in der Gründungsgeschichte die Effizienz zwischen In- und Output nicht so gegeben war, wie man sich das von einer universitären Einrichtung zu Beginn oder überhaupt bei der Gründung erwarten würde. Mittlerweile sind aber doch sehr entscheidende Reformen vorgenommen worden. Es ist gelungen, in sogenannte wissenschaftliche Nischendisziplinen Eingang zu finden. Außerdem wird sicherlich zu prüfen sein – und diese Prüfung wird im heurigen Herbst abgeschlossen sein –, wie weit unter Finanzbeteiligung auch des Bundeslandes Niederösterreich eine Gesamtneukonzeption dieser Donau-Universität Krems erfolgen könnte, auch mit einer entsprechenden Verlagerungsidee von anderen ordentlichen Universitätslehrgängen.

Ein Letztes: Die Fraktion der Sozialdemokraten begrüßt unbedingt die Verlängerung des CEEPUS-Programms auf weitere fünf Jahre, weil sich dieses außerordentlich bewährt hat und österreichischen Studenten nicht bloß zwischenmenschliche Beziehungen ermöglicht, sondern auch hervorragende wissenschaftliche Ergebnisse, wovon letztendlich unsere Wirtschaft profitieren wird. (Beifall bei der SPÖ.)

23.47

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Dr. Gredler. – Bitte.

23.47

Abgeordnete Dr. Martina Gredler (Liberales Forum): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Meine Damen und Herren! Ich möchte zu dem wichtigen Punkt betreffend die Parlamentarischen Enquete zur Qualitätssicherung Herrn Universitätsprofessor Dr. Hans Niedermüller von der Veterinärmedizinischen Universität Wien, Institut für Physiologie, zitieren. Er ist nicht verdächtig, ein Liberaler zu sein. Dieser unverdächtige Universitätsprofessor – Sie werden ihn besser kennen als ich, Herr Lukesch! – sagte:

"Was mir und was allgemein zu fehlen scheint, sind zukunftsweisende und bahnbrechende neue Konzepte und Überlegungen in dieser Richtung, die eigentlich aus Anlaß dieser Enquete für die Zukunft gemacht werden sollten."

Wenn man jetzt nicht sieht, worum es eigentlich gegangen ist, daß nämlich in Österreich nicht alles so wunderbar funktioniert, wenn man meint, daß die Qualität auf unseren Hochschulen überhaupt kein Problem darstellt und insbesondere das Dienstrecht ein hervorragendes ist und so bleiben muß, dann haben wir, wie ich meine, bei dieser Enquete unser Ziel verfehlt. Wir hätten nämlich weniger eine Nabelschau betreiben sollen! Herr Lukesch! Ich sage Ihnen das deswegen, weil die Oppositionsparteien keine Möglichkeiten gehabt haben, zu einem Zeitpunkt Experten zu nominieren, zu dem wir noch Einfluß auf die ganze Liste gehabt hätten. Und das war der Grund, warum es zu einer Nabelschau gekommen ist: Es sind eine Reihe von Professoren angetreten, die uns erklärt haben, wie wunderbar alles ist und daß wir selbstverständlich eigentlich überhaupt nichts zu verändern haben.


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