Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 176. Sitzung / 59

Aus den natürlichen klimatischen Einflüssen und Unterschieden zwischen den Regionen ergeben sich Vorzüge und Nachteile für den Wein. Es obliegt aber den Weinbauern, daraus Kapital zu schlagen.

Die besonderen heimischen Weinspezialitäten setzen sich immer stärker auf dem Weltmarkt durch, und niemand redet heute mehr über den österreichischen Weinskandal. Voraussetzung dafür waren und sind restriktive Maßnahmen, zum Beispiel die Produktionsobergrenzen bei regionalen Qualitäts- und Landweinen.

Kollege Schwarzböck hat schon darauf hingewiesen: Auch die Zusammenführung der Weinbaugebiete im Burgenland und in Niederösterreich unter der Marke "Österreichisches Weinland" ist ein weiterer wichtiger Schritt, um den ausländischen Marken auf dem heimischen Markt stärker entgegenzuhalten – einfach um die notwendigen Chargen, sprich Mengen zu haben. Wir sind ein kleines Weinland, wir haben nicht die großen Mengen, aber wir müssen uns einfach gegen die Konkurrenz wehren und auch den Konsumenten ein entsprechendes Angebot zur Verfügung stellen.

Um also angesichts der starken Nachfrage auch entsprechende Mengen liefern zu können, können unter der neuen Bezeichnung "Weinland Österreich" Weine mehrerer Weinbaugebiete zwischen Niederösterreich und Burgenland in größerem Umfang auf dem Markt angeboten werden, um der Konkurrenz internationaler Weine entgegenzuhalten. Es gäbe dazu noch weitere Beispiele.

Das wurde heute sichergestellt, um auch in Zukunft zu gewährleisten, daß sich die Österreicher heimischen Wein nicht nur zu allen Zeiten leisten können, sondern daß er auch in ausreichender Menge vorhanden ist.

Frau Kollegin Klein! Sie haben gefragt: Wofür steht die ÖVP, diese Volkspartei? – Diese Volkspartei steht dafür, die Produktionsbedingungen zu erleichtern, und auch dafür, unsere Produkte im Wettkampf am internationalen Markt durch entsprechende gesetzliche Richtlinien zu schützen. Sie steht auch dafür, unseren Produkten gleichzeitig auch den notwendigen Freiraum zu geben, um sich auch bewähren zu können, um sich durchsetzen zu können.

Ich zähle jetzt nicht alle Begriffe dieser Weingesetz-Novelle auf. Ich komme zu Ihnen, oder Sie kommen zu mir. Ich lade Sie jetzt schon ein. Es sind nämlich wichtige Maßnahmen, die heute gesetzt werden. Wir sind verpflichtet, dem österreichischen Weinbau – jenen Betrieben, in denen hart gearbeitet wird und die an Arbeitsintensität kaum zu überbieten sind – die notwendigen Rahmenbedingungen zu geben. 

Letztlich sichert der österreichische Weinbau auch eine Traumlandschaft, die es zu erhalten gilt. In diesem Bereich liegen noch viele andere Herausforderungen für die Zukunft, für die wir die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen müssen, um diesen besonderen Standort zu sichern.

Was ich nicht verstehe – gerade weil Sie von den Freiheitlichen gegenüber den Bauern immer so wichtig tun –, ist, daß Sie von der FPÖ gestern die zweiprozentige – und von der Mineralölsteuer befreite – Beimischung von Rapsöl zum Dieselöl nicht unterstützt haben, daß Sie dagegen gestimmt haben. Was ich auch nicht verstehe, ist, daß Sie gegen die Erhöhung der Vorsteuerpauschale von 10 auf 12 Prozent sind. Das bringt den österreichischen Bauern 1,2 Milliarden Schilling, aber auch das haben Sie abgelehnt.

Genausowenig verstehe ich, daß Sie diese so wichtige Initiative zur Novelle des Weingesetzes ablehnen. Das ist etwas extrem Wichtiges für die Weinbauregionen, für die Weinbäuerinnen und Weinbauern! Etwas Besseres kann man gar nicht machen, als zu handeln statt zu reden. (Beifall bei der ÖVP.) Heute und hier wurde im Sinne des österreichischen Weinbaues gehandelt, im Sinne der Menschen, die in diesem Bereich arbeiten.

Noch etwas zum Thema Traubensaft, das Sie, Frau Abgeordnete Klein, angezogen haben, zu Ihrer Bemerkung über die frischen Trauben und die 13 Prozent Klosterneuburger Mostwaage.


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