Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 176. Sitzung / 85

langen. Die ÖVP sagt ein klares Nein zu solchen Intentionen, ein klares Nein zur Drogenfreigabe! (Beifall bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Wir wollen nicht, daß in unserem Land Drogen in Geschäften erworben werden können. Wir wollen nicht, daß Österreich ein Paradies der Drogenhändler wird. Was wir aber wollen, ist, daß unsere Kinder, unsere Schüler, unsere Jugendlichen vor Drogen geschützt werden. Wir wollen, daß den Drogenabhängigen aus ihrer Sucht geholfen wird. Wir wollen, daß den Eltern von drogenabhängigen Kindern die bestmögliche Unterstützung zuteil wird, und wir wollen auch, daß Dealer, die unsere Jugend in die Drogenabhängigkeit treiben, hart bestraft werden.

Meine Damen und Herren, ich komme zum Schluß. Die Elternbildung mit dem Schwerpunkt Suchtprävention ist der richtige Weg. Therapie statt Strafe ist für Suchtgiftkranke das richtige Rezept, und harte Strafen für Drogenhändler können nur die logische Konsequenz daraus sein. (Beifall bei der ÖVP.)

13.38

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Weiters zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Müller. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 3 Minuten. – Bitte.

13.38

Abgeordneter Karl Gerfried Müller (SPÖ): Herr Präsident! Herr Finanzminister! Meine Damen und Herren! (Rufe: Finanzminister?) – Herr Familienminister, ich bitte um Entschuldigung! (Abg. Schwarzenberger: Er wäre auch ein guter Finanzminister! – Heiterkeit.)

Der wesentlichste Inhalt der geplanten Novellierung läßt sich mit verstärkter Elternbildung zur Erhöhung der Erziehungskompetenz umschreiben. Ich halte diesen Ansatz wirklich für sehr wichtig und richtig: Vorsorge in Form von Elternbildung, und zwar dahin gehend, wie man der Gewalt in der Familie vorbeugen kann, und auch Aufklärung über sonstige Gefahren in unserer Gesellschaft, wie zum Beispiel den Drogenmißbrauch, den Herr Platter bereits angesprochen hat. Ich glaube aber, daß in diesem Zusammenhang sicherlich auch der Alkoholmißbrauch als gleichgelagert zu sehen ist.

Diese Vorsorge, diese Aufklärung, diese Hilfe sollen ein wichtiger Bestandteil der Familienpolitik sein.

Es muß uns bewußt sein, daß die Erziehung von Kindern und damit auch die Vermittlung von Werten eine wesentliche Leistung für unsere Gesellschaft darstellt. Untersuchungen zeigen ja, daß rund drei Viertel der Österreicherinnen und Österreicher der Meinung sind, daß man eine Familie braucht, um glücklich zu sein. Partner- und Familienzufriedenheit stehen für die Österreicherinnen und Österreicher generell an erster Stelle, wenn es um die Beurteilung ihrer subjektiven Lebenszufriedenheit geht.

Bei der Vergrößerung des Angebotes an Elternbildungskursen muß einerseits darauf geachtet werden, daß das Angebot in vielfältiger Form erfolgt, damit die Eltern dieses Angebot auch entsprechend in Anspruch nehmen können. Als Beispiele wären in diesem Zusammenhang die Unterstützung in Krisensituationen, Familienberatung und Prävention zu nennen.

Hohes Haus! Besonders wichtig ist die Mediation oder Eltern- und Kinderbegleitung in Scheidungs- und Trennungssituationen. Unter der Scheidung, in deren Verlauf ein Elternteil ausgegrenzt wird, leiden Kinder oft jahrelang, und es ist für Kinder ohne zusätzliche Betreuungsangebote sehr schwierig, scheidungsbedingte Schwierigkeiten zu überwinden. Deshalb ist uns Sozialdemokraten dieses erweiterte Betreuungsangebot in Form von Kinder- und Elternbegleitung ein wichtiges Anliegen.

Ich möchte auf die Wichtigkeit der vorgesehenen Erweiterungen hinweisen, meine jedoch, daß man für finanziell Bessergestellte doch eine entsprechende Kostenbeteiligung in Erwägung ziehen sollte.


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