Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 176. Sitzung / 130

16.42

Abgeordneter Johann Schuster (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Im Jahre 1988, und zwar unter der damaligen Bundesministerin Dr. Flemming, wurde der Erste Bericht zur Lage der Jugend in Österreich vorgelegt. Aufgrund einer Entschließung des Nationalrates ist nun in jeder Legislaturperiode ein solcher Bericht im österreichischen Parlament zu diskutieren.

Der Dritte Bericht, der uns von Herrn Bundesminister Dr. Bartenstein vorgelegt wurde, befaßt uns heute, und er hat drei besondere Schwerpunkte zum Inhalt. Einen dieser Schwerpunkte möchte ich herausheben, und zwar die Freizeitsituation der österreichischen Jugendlichen.

Meine Damen und Herren! Auf Anregung unseres Bundesministers haben sich sechs Jugendorganisationen aus dem Bundesjugendring einer Selbstbewertung unterzogen, um die Qualität der eigenen Arbeit zu erfassen und zu sichern. Die Ergebnisse zeigen uns, daß diese Organisationen in weiten Bereichen ihres Tätigkeitsfeldes qualitativ hochwertige Arbeit leisten. Meine Damen und Herren! Dafür sei diesen Jugendorganisationen gedankt! (Beifall bei der ÖVP.)

Vor kurzem wurde in Oberösterreich, in Linz, eine Enquete zum Thema "Umgang mit kindlicher und jugendlicher Aggression" veranstaltet. Warum sage ich das? – Weil die Inhalte dieser Enquete viele Parallelen zum vorliegenden Jugendbericht aufweisen. Namhafte Psychotherapeuten und Erziehungsberater diskutierten die Ist-Situation und zeigten Lösungen auf. Für alle war klar: Man darf in der jetzigen Situation nicht Sündenböcke suchen und meinen, damit habe man eine Lösung gefunden. Vielmehr geht es darum, die Jugendlichen ernst zu nehmen und ihre Aggressionen in positive Kanäle zu leiten.

Kinder und Jugendliche brauchen begleitende Autoritäten. Sie brauchen auch Reibebäume, aber vor allem brauchen sie Personen, an denen sie sich orientieren können.

Aus diesem Bericht geht auch ganz deutlich hervor, wie die Jugendlichen ihre Freizeit verbringen. Ein Sektor ist zum Beispiel die Freiwillige Feuerwehr in Österreich. Meine Damen und Herren! Wir können auf unsere Jugend in den Schulen stolz sein, auch international gesehen, etwa bei den Olympiaden, wir können auf unsere Lehrlinge stolz sein, sei es bei Weltmeisterschaften oder Olympiaden, und wir können auf unsere Feuerwehrjugend stolz sein, und zwar ebenfalls bei Weltmeisterschaften, denn die Feuerwehrjugend aus Tragwein in Oberösterreich wird bei der WM in Frankreich teilnehmen und versuchen, dort zum dritten Mal den WM-Titel zu verteidigen. Wir halten das für sehr positiv! (Beifall bei der ÖVP.)

Zusammenfassend und abschließend: Österreichs Jugend ist besser als ihr Ruf – und darauf können wir wirklich stolz sein! (Beifall bei der ÖVP.)

16.46

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Barmüller. – Bitte.

16.46

Abgeordneter Mag. Thomas Barmüller (Liberales Forum): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Ich melde mich zu Wort wegen des Entschließungsantrages der Freiheitlichen, der die Herabsetzung des Wahlalters betrifft, und zwar deshalb, weil der Antrag in seiner Substanz dermaßen unbestimmt ist, daß er in Wirklichkeit gerade nur dazu dienen kann, ihn im Wahlkampf vielleicht irgendwo unterzubringen oder in einer Broschüre zu zitieren, damit man dann sagen kann, die anderen Fraktionen hätten dagegen gestimmt.

Wahr ist doch, daß in diesem Hause in allen Fraktionen Gespräche gelaufen sind, und es hat auch fraktionsübergreifende Gespräche gegeben, an denen leider die Freiheitlichen nicht teilgenommen haben, bei denen wir aber konkret über eine Senkung des Wahlalters gesprochen haben.

Während in der Begründung des Antrages noch vom aktiven und vom passiven Wahlalter die Rede ist, ist im eigentlichen Text des Entschließungsantrages nur noch vom Wahlalter die


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