Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 179. Sitzung / 109

6. Die Fa. L.S. BeratungsGmbH hat im Rahmen ihrer Aufträge den Auftrag für das Call Center ausgeschrieben und unter vier BewerberInnen offensichtlich die Fa. TBK als Billigst- und Bestbieterin ermittelt.

Warum wurde der Auftrag für das Call Center durch "Euroteam" vergeben und nicht über das Bundeskanzleramt beziehungsweise das Bundesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales?

7. a) War Ihnen beziehungsweise dem Bundeskanzleramt zum Zeitpunkt der Vergabe des Auftrags "Call Center" an die Firma TBK Salzburg im September 1997 bekannt, daß der Lehrlingsbeauftragte der Bundesregierung beziehungsweise Projektkoordinator Lukas Stuhlpfarrer wenige Tage vorher eine gemeinsame Tochtergesellschaft von TBK und "Euroteam", die TBK-"Euroteam" Call Center GmbH in Pöttsching im Burgenland, gegründet hat beziehungsweise diese Absicht den Medien gegenüber bekanntgegeben hat (vgl. Wirtschaftsblatt, 17. September 1997)?

b) Wurden Sie beziehungsweise das BMAGS von "Euroteam" auf diesen Umstand hingewiesen?

c) Hat es in dem Vertrag zwischen "Euroteam" und dem Bundeskanzleramt beziehungsweise dem BMAGS Vertragsbedingungen betreffend den Auftrag Call Center gegeben, um eine derartige Vorgangsweise auszuschließen?

8. Ist es Ihrer Ansicht nach vereinbar, daß die ausschreibende Firma (L.S.B.) jener Firma den Zuschlag für den Auftrag erteilt, mit der sie wirtschaftliche Beziehungen unterhält beziehungsweise mit der sie unternehmensrechtlich verbunden ist?

9. Bei der Lehrlingsoffensive II hat die Fa. TBK den Auftrag ohne öffentliche Ausschreibung erhalten, obwohl anscheinend die Vereinbarung zwischen BMAGS beziehungsweise BMwA vorsah, daß der Bestbieter den Auftrag erhalten solle.

Warum hat TBK den Auftrag für das Call Center im Rahmen der Lehrlingsoffensive II ohne Ermittlung eines Bestbieters erhalten?

10. War Ihnen beziehungsweise dem Bundeskanzleramt bekannt, daß im Rahmen der Mediapläne 97 und 98 der Lehrlingsoffensive auffällig häufig Firmen beworben wurden, die mit den "Euroteam"-Firmen in engster wirtschaftlicher Beziehung stehen?

11. Welche Gründe waren dafür ausschlaggebend, daß in den Inseratenschaltungen folgende Firmen beziehungsweise Personen beworben wurden?

a) Dr. Winternitz (mit insgesamt 10 Schaltungen meistbeworbene Person), ab 1998 Aufsichtsratsvorsitzender der "Euroteam"-BeteiligungsVerwaltungs A.G.;

b) Maznetter von der Merkur Treuhand, die zumindest 1997 noch Buchhaltung und Steuerberatung für "Euroteam" abwickelte;

c) Dr. Schloß, Wirtschaftsprüfer von "Euroteam" ab 1998;

d) G. Smetana/R. Kupka, Fa. impuls-Reisen;

e) Oskar Obereder, Fa. Silver Server, Geschäftspartner von "Euroteam";

f) Christian Hofbauer, Art & Joy, Grafik & Designstudio, Aufsichtsrat der TBK-"Euroteam"-Call Center GmbH;

g) Astrid Hofer, Fa. TBK.

12. a) Wer war für die Auswahl der Personen beziehungsweise Firmen, die in Inseraten für die Lehrlingsoffensive warben, verantwortlich?


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