Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 179. Sitzung / 123

rungen zu den einleitenden Bemerkungen der Dringlichen Anfrage einige ergänzende Erklärungen zu machen und dann auf die offenen Fragen eine konkrete Antwort zu geben.

Es ist in den einleitenden Bemerkungen von der Nachhaltigkeit der Subventionen die Rede. Bei der Lehrstellenförderung des Arbeitmarktservices 1997 und der Bundesregierung handelte es sich um personenbezogene Förderungen zur Erstintegration in den Arbeitsmarkt, die in der Regel auf das erste Lehrjahr beschränkt waren. Die Nachhaltigkeit dieser Maßnahme ist klar ersichtlich, da, wie bereits ausgeführt wurde, im Jahre 1998 um insgesamt 3 870 Personen mehr im dualen System waren als im Jahr davor. Das heißt, daß die Betriebe die Lehrlinge nach Ablauf der Förderung im ersten Lehrjahr ohne Förderung weiter beschäftigt haben. (Abg. Gaugg: Da geht es um "Euroteam", um den Mißbrauch von Steuergeldern!)

Sehr geschätzter Herr Abgeordneter! Ich gehe auf die Dringliche Anfrage ein, und in dieser wurden diese Hinweise gemacht. Ich bedauere, daß Sie keine sachliche, sondern nur eine demagogische Diskussion hier führen wollen! (Beifall bei der SPÖ.)

Ich darf auch, wenn hier von der Nachhaltigkeit gesprochen wird, sehr deutlich sagen, daß es richtig ist und richtig war und auch in Zukunft richtig sein wird, ergänzende Maßnahmen zu setzen. Es wurde für die Lehrlingsinitiative 1997 ein Volumen von 1,1 Milliarden Schilling eingesetzt, und es kamen dabei 18 000 Förderfälle zum Tragen. Das heißt, sehr geschätzte Damen und Herren, daß pro Jugendlichem pro anno, für dieses eine Jahr, 59 000 S ausgegeben wurden. Ich glaube, daß es wert ist, dieses Geld zu investieren, um zu verhindern, daß Jugendliche auf der Straße stehen und keine Perspektive haben! (Beifall bei der SPÖ.)

Sehr geschätzte Damen und Herren! Ich möchte auch zu dem Abschluß der Projekte des Sozialministeriums mit dem "Euroteam" beziehungsweise mit der "Euroteam"-Gruppe eine kurze Stellungnahme abgeben.

Die drei Projekte zur Lehrlingsoffensive I und II sowie die Studie 1994 sind abgeschlossen und endabgerechnet, wobei nach der Endabrechnung insgesamt 146 337 S weniger zur Auszahlung gelangten, als ursprünglich vorgesehen.

Erlauben Sie mir, jetzt ein bißchen ausführlicher auf die Studie 1994 einzugehen, da sowohl von Herrn Abgeordneten Öllinger als auch von Herrn Abgeordneten Van der Bellen sehr stark auf diese Studie Bezug genommen wurde.

Die Ausgangslage war, daß der Beitritt zum EWR den freien Personen- und Dienstleistungsverkehr mit sich brachte. Zur Gewährleistung der Arbeitsvermittlung im europäischen Raum war es damals notwendig, für die Vermittlung von Österreichern und Österreicherinnen in die übrigen EWR-Länder einerseits und von Staatsbürgern dieser Länder nach Österreich andererseits Informationen über die Vergleichbarkeit der beruflichen Qualifikationsanforderungen zu beschaffen. Dies sollte durch eine Studie auf der Grundlage des Kompendiums des Europäischen Zentrums zur Förderung der Berufsausbildung, kurz genannt CEDEFOP, geschehen.

Inhalt des Auftrages war es, 226 österreichische Berufsbilder mit 209 europäischen Berufsbildern zu vergleichen. Dabei mußten systematische Zuordnungen getroffen und Ergänzungen und Entsprechungen erarbeitet werden. Die Komplexität des Themenfeldes ergibt sich aus Recherchetätigkeit, der Abgleichung der einzelnen Berufsbilder beziehungsweise auch Positionen.

Im Ergebnis dieser Studie handelt es sich um ein Handbuch zur europäischen Berufskunde auf Basis einer Studie als Arbeitsbehelf für die Arbeitsvermittlung im europäischen Raum. So wurden die europäischen Berufsbilder aufgelistet und mit den österreichischen Berufsbildern abgestimmt. Wo es notwendig war, wurden die österreichischen Spezifika angemerkt, zum Beispiel, wenn österreichische Berufsprofile über oder unter den EU-Anforderungen lagen. Bei jenen Berufsprofilen, bei denen Übereinstimmung festgestellt wurde, erfolgte keine Anmerkung, und daher entsteht auf den ersten Blick der Eindruck, hier sei nichts bearbeitet worden. Diese Vorgangsweise bedeutet aber, daß dort, wo keine Anmerkungen gemacht wurden, trotzdem eine entsprechende Analyse und ein Abgleich mit der österreichischen Situation stattgefunden hat.


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