Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 179. Sitzung / 267

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Weiters zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Kummerer. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Herr Abgeordneter.

1.56

Abgeordneter Dipl.-Ing. Werner Kummerer (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Ich hoffe, in der gebotenen Kürze durchzukommen.

Ich gebe zu bedenken, daß auch um 2 Uhr früh Zeit für die Frauen beim Heer sein muß. Das ist die Zeit, zu der wir sie beim Auswahlkriterium auf den Nachtmarsch schicken und anschließend einem psychologischen Test unterwerfen. Uns bleibt der psychologische Test erspart.

Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Der Bericht ist komprimiert, er ist recht brauchbar, und wir sollen die Schlüsse daraus ziehen. Es ist ein recht erfolgreiches Jahr gewesen.

Herr Minister! Sie hatten gemeint, es werden 200 Frauen pro Jahr werden. 60 sind es zurzeit. Ich unterstütze daher voll die Bemühungen im Hinblick auf eine bessere Information und entsprechende Öffentlichkeitsarbeit, um diese Zahl von 200 zu erreichen.

Es sei auch nicht verschwiegen, daß eines schiefgegangen ist, nämlich die Nachhollaufbahn. Die Zahlen, die Sie sich in dieser Hinsicht erwartet haben, dürften wahrscheinlich nicht erreicht worden sein, haben sich aber durch den gesetzlichen Zeitablauf erübrigt.

Es muß uns allerdings beschäftigen, daß zehn Frauen den Dienst beendet haben. Das sind vielleicht absolut wenige, aber relativ sind immerhin 16 Prozent der Frauen ausgefallen. Kollege Jung! Das hat schon etwas mit dem zu tun, was Kollege Gaál angeschnitten hat. Was mich stört, ist nicht die Hindernisbahn an und für sich, sondern was mich stört, ist das K.o.-Kriterium Hindernisbahn. Es gibt heute wesentlich intelligentere Methoden dafür, eine Leistung zu beurteilen.

Diese Leistung wird nicht auf die folgende Verwendung bezogen. Ich würde nie auf die Idee kommen, bei einer Ärztin die Hindernisbahn als K.o.-Kriterium anzusetzen, denn diese Frau wird eben Ärztin. (Demonstrativer Beifall beim Liberalen Forum.) Ich würde es auch nicht bei der Apothekerin als K.o.-Kriterium ansetzen. Dort geschieht das aber!

Um aufgenommen zu sein, gibt es in der Ausbildung noch einen weiteren wesentlichen Punkt, und der heißt Kameradschaftshilfe. Vielleicht sollte man auch daran denken, diese Klippe zu umschiffen. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten des Liberalen Forums.)

Ich bin – in gebotener Kürze – vielleicht noch Ausführungen zu der Frage schuldig: Warum nicht die freiwillige Verwendung in der Miliz, die freiwillige Verwendung im Außendienst? – Wir sind uns darüber einig gewesen – das ist in der Regierungsvorlage, die noch nicht so alt ist, nachzulesen –, daß es sich darum handelt, einen Beruf zu ermöglichen, und daß es um die Hinführung zu einem Beruf, um eine Berufsausbildung geht. Das soll es sein, und das wird es sein.

Den Zwischenruf der Kollegin Bauer in Erinnerung gerufen ... (Ruf bei der ÖVP: Das war aber noch keine Begründung!) In der Regierungsvorlage steht deutlich: ... auch nicht auf freiwilliger Basis zu anderen Wehrdienstleistungen herangezogen werden können. – Das steht dort deutlich drinnen: Es kommt daher eine Aufnahme in den Miliz- oder Reservestand nicht in Betracht. (Abg. Rosemarie Bauer: Ich halte es trotzdem nicht für richtig!)

Soweit die Regierungsvorlage Ihres eigenen Ministers, Frau Kollegin! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Dr. Khol: Kann man ja ändern!)

1.59

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist nun Herr Abgeordneter Dr. Ofner. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


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