Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 179. Sitzung / 268

2.00

Abgeordneter Dr. Harald Ofner (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Es gibt heutzutage keine echten geschlechtsspezifischen Domänen mehr: Nach den Linienpiloten, den Richtern, den Staatsanwälten, der Gendarmerie, der Polizei und anderen mehr hat sich auch das Heer den Frauen geöffnet.

Ich habe allerdings den Eindruck, daß man die Frauen über eine formelle Gleichbehandlung mitunter nicht ganz so unabsichtlich doch noch inhaltlich stolpern läßt. Man steht auf dem Standpunkt, alle werden gleich behandelt, alle werden gleich geprüft, alle müssen identische Leistungen erbringen, und übersieht dabei geflissentlich, daß das aus Gründen der unterschiedlichen körperlichen Konstitution einfach nicht gutgehen kann. Frauen haben andere körperliche Voraussetzungen als die Männer, und es ist die heute schon so oft zitierte Hindernisbahn, die da als Drop-out-Punkt gefunden wird. Man sagt: Die sollen nur kommen; wir behandeln alle gleich, denn spätestens bei der "Löwengrube" "derstessen sie sich eh". Wir können sie ruhig gleich behandeln; irgendwann fallen sie alle aus, denn sie sind etwas kleiner, sie haben weniger Kraft, sich aus dieser Grube herauszuziehen oder auf der "Hühnerleiter" die großen Schritte zu machen. Damit ist dann alles ganz von selbst erledigt – unter strengster Beachtung der Gleichberechtigung.

Ich glaube, daß das kein ganz ehrlicher Vorgang ist. Ich glaube, daß man sich dazu bereitfinden müßte, doch die Konsequenz daraus zu ziehen, daß die Frauen im großen Durchschnitt eben anders gebaut sind als die Männer – Leistungssportlerinnen ausgenommen –, und daß man dort, wo es nicht wirklich gefechts- und überlebensnotwendig ist – und das ist bei der "Löwengrube" sicher nicht der Fall –, unterschiedliche Kriterien anzulegen oder, wenn man identische Kriterien anlegen möchte, sie um diesen Hauch zu reduzieren hat, der es auch den Frauen in Masse möglich machen würde, durchzukommen und nicht zu scheitern.

Worum es mir geht, ist Ehrlichkeit in diesen Dingen: Man kann nicht mit Augenaufschlag sagen, wir behandeln alle gleich, und dabei im Hinterstübchen genau wissen, daß gleich in diesem Fall ungleich ist, denn die Frauen und die Männer sind ungleich. Wenn ich alle gleich behandle, dann sorge ich dafür, daß die Frauen nicht reüssieren können. – Mehr Ehrlichkeit in diesem Zusammenhang würde ich mir wünschen. (Beifall bei den Freiheitlichen sowie bei Abgeordneten des Liberalen Forums.)

2.02

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Weiters zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Grabner. – Bitte, Herr Abgeordneter.

2.02

Abgeordneter Arnold Grabner (SPÖ): Einen guten Morgen! Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Die Ränge sind von Zuhörern "voll", jeder "paßt so genau auf"! Viele haben sich für diesen Tag bereits verabschiedet, einige werden sich noch verabschieden. – Ich brauche das nicht, daher kann ich mich heute sehr kurz fassen. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)

Ich bin froh darüber, daß Frauen im Bundesheer sind, insbesondere 15 Spitzensportlerinnen – ich erwähne jetzt nur Vera Lischka und Uschi Profanter –, und ich hoffe, daß sich nächstes Jahr bei den Olympischen Spielen bereits der Erfolg einstellen wird. – Gute Nacht! (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

2.03

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Schöggl. Restredezeit: 2 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.

2.03

Abgeordneter Dipl.-Ing. Leopold Schöggl (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Minister! Als letzter Redner der letzten Verteidigungsdebatte, wie ich annehme, in dieser Legislaturperiode


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