Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 180. Sitzung / 147

so, daß man noch viel mehr tun muß, um dieses Problem in den Griff zu bekommen. Das ist sicherlich ein großes Anliegen.

Beim Schutz von Fußgängern möchte ich auch darauf hinweisen, daß diesbezüglich auch die Gemeinden gefordert sind, denn jede Gemeinde hat die Möglichkeit, ihr ureigenes Verkehrskonzept zu entwickeln. Da kann man sehr gezielt Maßnahmen setzen. Ein Stichwort dazu: Ein gezielt und gut plazierter Zebrastreifen kann Leben retten.

Ein Problem habe ich mit einer Bestimmung, die ich selbst mitbeschlossen habe. Ich gebe zu, es war ein Fehler, ich habe das unterschätzt oder vielleicht zu wenig genau gelesen. Es geht um die führerscheinfreien Leichtkraftfahrzeuge. Es gibt inzwischen 5 000 davon. Die Intention war ja gut, die Absicht war gut, aber schlecht getroffen insofern, als diese Fahrzeuge nicht unbedingt von Leuten gefahren werden, die das wirklich brauchen, wie zum Beispiel Jugendliche, die auch im Winter von entlegenen Gebieten zu ihrem Arbeitsplatz fahren müssen. Es kommt leider viel öfter vor, daß diese Fahrzeuge von jenen benützt werden, die aus welchen Gründen auch immer keinen Führerschein mehr haben. Und es gibt genug, die schwer alkoholisiert mit diesen Leichtfahrzeugen fahren. Ich finde, diese Bestimmung bedarf einer Korrektur. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abg. Motter.)

Da dies für mich wie für viele Kollegen – ich glaube, es sind 40 an der Zahl – die letzte Rede in diesem Hohen Haus ist, möchte ich noch kurz einige Bemerkungen dazu machen. Ich kehre nach vier Jahren – für manche ist das eine sehr kurze Zeit, für mich war es eine lange Zeit, das muß ich zugeben – in meinen Beruf zurück, den ich sehr liebe. Ich habe das Angebot bekommen und relativ schnell zugesagt, das zu machen. Es ist eine AMS-Maßnahme, die ich als sehr gut empfinde.

Ich möchte bei dieser Gelegenheit sagen, daß ich nicht immer fraktionsorientiert gehandelt habe, und richte einen Appell an die Kolleginnen und Kollegen von den Regierungsparteien: Ich finde es ganz wichtig, daß man auch einmal seine Meinung sagt, daß man auch einmal aus der Reihe schlägt. Jetzt sind beide Klubobmänner nicht da, aber sie werden mir verzeihen. Ich finde das ganz wichtig, denn das Parlament hat Kontrollfunktion, und jeder von uns soll sich auch einmal individuell durchsetzen können. Das finde ich ganz wesentlich! (Demonstrativer Beifall bei der ÖVP, bei den Grünen, beim Liberalen Forum sowie des Abg. Dr. Niederwieser.)

Ich würde meiner Nachfolgerin und allen Nachfolgern einen Mentor wünschen. Sie alle, die Sie hier sitzen und schon viel Erfahrung haben im Hohen Haus, bedenken Sie, es würde den Neuen sicher helfen, wenn sie einen Ansprechpartner hätten, der ihnen auch wirklich die sogenannte blödeste Frage beantwortet. Mir hätte es sehr geholfen. Ich habe mich oft wirklich verloren gefühlt. (Abg. Tichy-Schreder: Welche Kollegen haben Sie? Das ist erschreckend! Kollege Parnigoni, genieren Sie sich! – Abg. Parnigoni: Ich schäme mich schon!) Es ist wirklich so, Frau Kollegin. Sie sitzen so lange da. Manchmal fühlt man sich verloren. Und das können Sie alle, die Sie jetzt noch hier sind, verbessern, indem Sie Mentor für die nachfolgenden Kolleginnen und Kollegen sind.

Ich wünsche Ihnen alles, alles Gute für die weitere Arbeit. Ich vertraue darauf, daß die Dinge, die noch nicht erfüllt worden sind, von meinen Kolleginnen und Kollegen auch weiterhin engagiert durchgesetzt werden. Für die nächste Legislaturperiode wünsche ich Ihnen viel Kraft, vor allem eine große Portion an Humor und alles, alles Gute und Gesundheit. – Danke. (Allgemeiner Beifall.)

18.08

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Frau Abgeordnete Tegischer! Erlauben Sie mir auch eine Bemerkung zu Ihrer Abschiedsrede hier. Ihre Anwesenheit im Haus war nicht von sehr langer Dauer, aber sie war durchaus erfreulicher Art, und ich möchte mich bei Ihnen bedanken, weil Sie letztlich auch in einer Aktivität, die Sie mit Kolleginnen und Kollegen der anderen Fraktionen in die Wege geleitet haben, gezeigt haben, daß es Ihnen ums Grundsätzliche geht und daß Sie durchaus in der Lage sind, hier auch gute Impulse zu geben. Ich möchte mich bei Ihnen bedan


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