Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 181. Sitzung / 51

schmeckt, das kann ich besonders gut beurteilen. Ich vergleiche es nicht mit anderen Getränken wie Kollege Wabl. Aber gerade beim Kollegen Wabl bin ich ein bißchen irritiert. (Abg. Wabl: Na geh!) Doch, schon, weil die Forderung, was Abwasserentsorgungsanlagen im ländlichen Raum und das damit verbundene Kopfzerbrechen vieler Menschen in diesem Raum und die sehr hohen Kosten betrifft, nicht unbegründet, sondern berechtigt ist. Es ist ja eigentlich eine alte Forderung der Grünen, die ihr euch auf eure Fahnen geheftet habt, eine saubere Umwelt zu erhalten, zu schützen, zu schonen und entsprechend strenge Richtlinien zu schaffen.

Ist das der heutige Zustand der Grünen?, frage ich mich, denn das ist doch eine relative Kehrtwendung. Keiner in diesem Land macht es sich leicht, was dieses Problem betrifft, aber das Ganze ist eben mit Kosten verbunden. Ich glaube, so packen wir das Problem an der Wurzel an, denn erst dann, wenn das Wasser etwas kostet, wird es kostbar und werden die Leute mit der Ressource Wasser entsprechend bewußt umgehen. (Zwischenruf des Abg. Wabl.) Es sind nicht die einzelnen Bergbauern in den Regionen, die Belastungen oder Sanierungsgebiete verursachen, es sind vor allem die Ballungsgebiete, wo man im dichtverbauten, engen Raum damit nicht richtig umgeht oder nicht richtig umzugehen gelernt hat. Sicherlich sind es nicht die Bauern. Um die mußt du dir keine Sorgen machen. (Abg. Wabl: Du bist dafür, daß teuer gebaut wird!) Nein, nicht teuer! Das Kopfzerbrechen kommt nicht von irgendwoher, aber so billig, wie du es dir machst, geht es auch nicht!

Ich glaube, bei dieser von der Kollegin Moser gerade vorgebrachten Forderung, daß man den Wald nicht einzäunen, sondern ihn auch zugänglich halten soll, weil er einen großen Erholungseffekt für die Menschen hat, muß man auch sehen, daß eine völlige Öffnung auch Nachteile hat, etwa das Mountainbiken, eine ewige Forderung so mancher Kollegen.

Die Jagd wird immer in Zusammenhang mit dem Wirtschaftlichen, dem Geschäftlichen gesehen. Man tut so, als würde man im Wald Wildtiere züchten und mästen, weil es einem so großen Spaß macht. – So ist es nicht! So ist es wirklich nicht! Die einzige Verantwortung für den Wald tragen nicht die Grünen, sondern die Bauern, die Grundbesitzer selbst. Das sind jene, die auf den Wald schauen, den Wald schonen und ihn auch erhalten. (Abg. Smolle: Winzer, bleib bei deinen Reben!) Sie wissen genau, was es heißt, unruhiges Wild im Wald zu haben, das Schäden an diesem Wald verursacht. Verbiß- und Fegeschäden kommen daher, daß das Wild keine Ruhezonen mehr hat. Umso mehr ist das der Fall, wenn man den Wald völlig öffnet, nämlich auch für Mountainbiker öffnet. (Beifall bei der ÖVP.)

Möglichkeiten zur Erholung im Wald gibt es für jeden Menschen zur Genüge, man muß sie nur ausnützen. Aber es ist völlig falsch, immer die Forderung nach einer völligen Öffnung des Waldes zu erheben. So kann es nicht gehen! (Abg. Wabl: Das heißt, Schalldämpfer für die Jäger!)

Der Schutz der Gewässer ist nicht nur euer Anliegen, sondern das Anliegen von uns allen, gerade im ländlichen Raum. Der Schutz der Gewässer sollte doch ernster genommen werden. Wasser ist Leben, und ein Land ohne Wasser kann nicht leben. Die Probleme in den Ländern Europas, in denen es kaum Wasser gibt, kennen wir ja. Wir können uns glücklich schätzen, im reichen Österreich zu leben, in dem Wasser wirklich kein Thema ist in dem Sinne, daß wir keines oder zuwenig hätten. Aber es ist uns sehr wohl bewußt, wie wertvoll Wasser ist. Und daß etwas, was wertvoll ist, auch entsprechend viel kostet, das, glaube ich, muß man akzeptieren, besonders wenn man an jene denkt, die Wasser nicht so reichlich zur Verfügung haben wie wir. In Wirklichkeit ist es immer noch relativ billig.

Es gibt immer wieder Anfragen betreffend die Wasserverbringung, den Wasserverkauf in andere Länder Europas. Darin liegt auch ein riesiges ökonomisches Potential, das wir noch nicht ausgeschöpft haben. Da fehlen uns, glaube ich, die Kreativität, die Phantasie und auch das Durchsetzungsvermögen. Auf der anderen Seite steht die Forderung, Wasser als Allgemeingut zur Verfügung zu stellen, das allen gehört, sodaß Grundbesitzer auch nicht auf die Idee kommen, dieses Wasser zu verkaufen.

Wasser, das wir zur Genüge haben, ist also auch unter ökonomischen Aspekten zu sehen. Andererseits können wir auch Plagen und Probleme mit zuviel Wasser haben. Wir brauchen nur


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