Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 182. Sitzung / 170

Bereich beschlossen. Ich möchte hier nur einige aufzählen, die mir persönlich sehr wichtig waren: Integration, Berufsreifeprüfung, Studien-, Akademiegesetz und vieles andere mehr.

Natürlich – ich möchte absolut nichts bescheinigen – gibt es auch Wermutstropfen, und einer, an dem mir sehr gelegen ist – da werde ich mich sicherlich in der nächsten Legislaturperiode sehr dafür einsetzen –, betrifft die Einführung einer alternativen Beurteilungsform im ersten und zweiten Volksschuljahr. Obwohl eine Vereinbarung mit der ÖVP bereits getroffen wurde, ist es dann letztlich doch nicht dazu gekommen. (Abg. Dr. Khol: Diese "Vereinbarung" ist lediglich ein Gerücht!) Ich bedauere das nicht nur als Sozialdemokratin, sondern es ist das vor allem gegenüber den Betroffenen, Herr Klubobmann Khol, schwierig zu argumentieren.

Meine Damen und Herren! Wie Sie wissen, ist die beste Investition in die Zukunft die Bildung, die Bildung unserer Jugend. Wenn ich Herrn Arbeiterkammerpräsidenten Piller dort oben sitzen sehe, so weiß ich, daß er meiner Meinung ist.

Unsere junge Demokratie braucht vor allem auch junge Menschen, die sich in einer komplizierten Welt orientieren können, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, vorbehaltlos für Demokratie, für unsere Demokratie einzutreten, aber auch auf die sozial Schwächeren, auf die Benachteiligten unserer Gesellschaft einzugehen, vor allem aber auch gegenüber Veränderungen offen zu sein. Lebenslanges Lernen ist angesagt. Und das, was wir als Lehrerinnen und Lehrer zu vermitteln haben, ist letztendlich auch, daß wir unserer Jugend sagen müssen, Rückgrat muß man auch haben.

Natürlich kann dies alles nur mit einem entsprechenden Bildungsangebot gemacht werden, und vor allem dieses Angebot muß allen Bürgerinnen und Bürgern Österreichs zugänglich sein. In diesem Sinne ist natürlich auch der vorliegende Gesetzentwurf, sind diese Änderungsvorschläge im Rahmen der land- und forstwirtschaftlichen Lehranstalt zu sehen. Die vorgesehene Erleichterung in bezug auf Aufnahmevoraussetzungen sind Anpassungen an bestehende Bedürfnisse und schon höchst notwendig zu verwirklichen.

Die Öffnung der Zugangsberechtigung zur land- und forstwirtschaftlichen Berufspädagogischen Akademie soll aber nicht nur für Berufsreifeprüfungsabsolventen, sondern meiner Meinung nach auch für Absolventen anderwertiger höherer Schulen an dieser Akademie möglich sein. Dies, meine Damen und Herren, ist wiederum ein Schritt in Richtung vermehrter Durchlässigkeit unseres Bildungsangebotes. Als Sozialdemokratin stehe ich zu dieser Entwicklung, die sicherlich auch notwendig ist.

Ich wünsche von diesem Platz aus unseren österreichischen Schulen, unseren Schülern und Schülerinnen, aber auch natürlich allen Lehrern und Lehrerinnen alles Gute. Wir haben vieles erledigt, vieles wartet aber noch auf uns. Frau Ministerin, herzlichen Dank! (Beifall bei der SPÖ.)

18.59

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Johann Schuster. 2 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Herr Abgeordneter.

18.59

Abgeordneter Johann Schuster (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Meine Damen und Herren! Schulpolitik und Bildungspolitik sind wesentliche Säulen der Politik dieser Bundesregierung, aber auch wesentliche Säulen der Politik meiner eigenen Partei, der Österreichischen Volkspartei mit unserer Ministerin Elisabeth Gehrer.

Hohes Haus! Da dies meine letzte Rede hier ist, erlauben Sie mir einen kurzen Rückblick auf die politische Arbeit. Als ich am 19. Mai 1983 hier im Hohen Hause angelobt wurde, konnte ich es überhaupt nicht abschätzen, wie lange die Wählerinnen und Wähler mir ihre Stimme geben würden. In der Zwischenzeit sind 16 Jahre vergangen, also 16 Jahre durfte ich einer von Ihnen sein, einer von den 183 Abgeordneten. In dieser Zeit, meine Damen und Herren, war eine Vielzahl von Unterrichtsministern und Unterrichtsministerinnen in dieser Zweiten Republik tätig. Ich darf kurz die Namen nennen. Es waren dies von Mai 1983 beginnend: Sinowatz, Zilk, Moritz, Hawlicek, Scholten, Busek und jetzt unsere Ministerin Elisabeth Gehrer.


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