Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 16. Sitzung / Seite 74

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finanziellen Aufwand. (Präsident Dr. Fischer gibt das Glockenzeichen.) Man könnte sich auch die Frage – Herr Präsident, ich bin schon beim Schlusssatz – nach den Aufgaben der Sporthilfe stellen. Ich bin der Meinung, eine der ersten Aufgaben der Frau Vizekanzlerin wird sein, der Sporthilfe eine neues Leitbild, eine neue Aufgabenstellung zu definieren – und damit auch das Berufsbild des Geschäftsführers, des Generalsekretärs neu zu definieren. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Zwischenruf des Abg. Öllinger. )

15.26

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Schweitzer. Gleiche Redezeit. – Bitte.

15.27

Abgeordneter Mag. Karl Schweitzer (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es wundert mich schon etwas, Herr Kollege Wittmann (Abg. Öllinger: Etwas zum Buffet, Kollege Schweitzer!), nämlich dass Sie die Gelegenheit nicht beim Schopf ergreifen und hier klar Stellung beziehen, denn Sie sind ja in dieser Geschichte mittendrin gewesen. Und da ziehen Sie es vor, in der vorletzten Bank sitzen zu bleiben? Herr Kollege Wittmann, warum denn? Ich meine, es ist doch klar herausgekommen: Klima, Wittmann, Edlinger, Häupl heißen die handelnden Personen, Herr Kollege Brosz! (Rufe bei der SPÖ und den Grünen: Neuper, Neuper!) An diese müssen Sie sich wenden, wenn Sie dieses Event beziehungsweise seine Finanzierung kritisieren! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Warum nicht? Warum nicht Häupl? – Auf Neuper komme ich noch zu sprechen! – Warum nicht Wittmann? Er sitzt da als Ansprechpartner. (Abg. Mag. Kogler: Aber der Wittmann ist wenigstens da! Du fehlst ja immer, wenn Abstimmung ist!) Klima ist leider nicht mehr da. Edlinger, Häupl, das wären die Personen gewesen, die diesbezüglich anzusprechen gewesen wären. – Gut!

Zu Neuper: Sie kritisieren, dass Neuper heute als Kurator im ORF sitzt. Sie wissen, dass der Hupo Neuper nicht den Freiheitlichen zuzurechnen ist. (Oh-Rufe bei der SPÖ und den Grünen.) Er wurde von der FPÖ – und da können Sie noch lernen (Abg. Mag. Kogler: Als Unabhängiger!)  – als unabhängiger Sportexperte nominiert. (Abg. Dietachmayr: So "unabhängig" wie der Böhmdorfer!) Er wäre eher anderen Parteien zuzurechnen, aber unsere parteiunabhängigen Nominierungen sollten mittlerweile auch zu Ihnen vorgedrungen sein. In vielen Bereichen ist das nämlich die Vorgangsweise der Freiheitlichen. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Aber Sie haben ein weiteres Stichwort gegeben: Sittenbild und Kurator. (Abg. Öllinger: Unabhängig, aber unqualifiziert!) Ich möchte Sie – Sie waren damals noch nicht im Parlament – an die Geschichte mit Herrn Strobl erinnern. Sagt Ihnen dieser Name etwas? Er hat gezeigt, wie man als Kurator Geschäfte macht: Pius Strobl, grüner Kurator im ORF. Ich werde es Ihnen erzählen. Er hat sich das Recht erkauft, alle WM-Spiele im öffentlichen Raum exklusiv zu zeigen. Der Kurator von den Grünen hat sich vom ORF dieses Recht gekauft! (Abg. Mag. Schlögl: War das nicht Ihr Freund?)

Eine fette Wurst hat er sich damals gekauft, der grüne Kurator, indem er der Firma Orbit, die ihm gehört, die Exklusivrechte für die Wiedergabe auf Vidiwalls und größeren Fernsehern gesichert hat – der grüne Kurator! (Abg. Mag. Kogler: Und du bist vor der Votivkirche gestanden und hast geschaut! Ich habe dich gesehen!) Er hat sich sogar rechtlich absichern lassen, dass die Wiedergabe auf größeren Geräten einer Lizenzgebühr von 15 000 S unterliegt. Und diese 15 000 S hat er von jedem Wirt einheben wollen – der grüne Kurator! Das ist ein Sittenbild, Herr Kollege Brosz, über das wir einmal diskutieren müssten! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Dieser grüne Kurator sollte wirklich einmal hier zur Diskussion stehen, auch ein grünes Sittenbild, das so ausschaut, sollte hier einmal zur Diskussion stehen! (Abg. Öllinger: Im Unterschied zu euch ist er nicht mehr Kurator!)

Er hat sich sogar ein verschuldensunabhängiges Mindestpönale von 500 000 S zusichern lassen, für den Fall, dass jemand gegen die von ihm gemeinsam mit dem ORF festgelegten Richt


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