Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 16. Sitzung / Seite 154

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Ich darf an dieser Stelle auch einen Appell an alle Kritiker der Vollrechtsfähigkeit richten: Sehen Sie die Vollrechtsfähigkeit und damit die Umgestaltung der Universitäten zu einem modernen Dienstleistungsbetrieb, zu einem Managementbetrieb nicht als Horrorszenario, sondern als große Chance der Universitäten! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Selbstverständlich ist dazu eine verpflichtende Evaluierung notwendig, und aus dieser Evaluierung sollen dann Konsequenzen zur Verbesserung von Forschung und Lehre gezogen werden. Notwendig wird es aber auch sein, zu prüfen, ob Überschneidungen zwischen den Universitäten und innerhalb der einzelnen Institute vorliegen. Ein sehr wichtiger Punkt wird aber auch die Frage sein, wo wir Bürokratie abbauen und Verwaltungsabläufe vereinfachen können, vor allem für unsere Studenten.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir werden auch daran gehen müssen, Privatuniversitäten zu ermöglichen. Privatuniversitäten sind nicht mehr ein Kuriosum, sondern sie sind eine Notwendigkeit und ein immer wichtigerer Bestandteil, wie man in den anderen europäischen Ländern sieht. Dazu wurde bereits in der letzten Legislaturperiode ein Akkreditierungsgesetz beschlossen, mittlerweile hat sich der Akkreditierungsrat konstituiert, und es liegen auch bereits erste Anträge auf Zulassung vor.

Meine Damen und Herren! Sie sehen also, wir haben ein sehr intensives, umfassendes Programm. All diese Punkte sind in unserem Regierungsprogramm vertreten, es ist das also ein sehr ambitioniertes Programm. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir all diese Dinge mit unserer kompetenten Frau Bundesminister umsetzen werden können und dass die Frau Bundesminister auch Garant dafür sein wird.

Zuletzt sei noch an die Kritiker der geplanten Vorhaben Folgendes gerichtet: Der Wettbewerb zwischen den Universitäten, also auch die Autonomie, mag vielleicht für den einen oder anderen wie eine bittere Pille schmecken. Diese Pille aber macht nicht krank, sondern gesund! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

21.15

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Dr. Papházy. – Bitte.

21.16

Abgeordnete Dr. Sylvia Papházy MBA (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesminister! Sehr geehrte Damen und Herren! Der Bericht des Universitätenkuratoriums zeigt klar auf, dass die Universitätslandschaft im Umbruch ist. Einiges ist schon getan worden, viel ist noch zu tun. Die OECD-Berichte weisen wiederholt darauf hin, dass Defizite zu beseitigen sind. Sie sprechen vom Abbau der Bürokratie und von Effizienzsteigerung, um nur einige Punkte zu nennen. Um im internationalen Konzert bestehen zu können, werden wir die Universitätsreform, wie im Regierungsprogramm genannt, weiterführen müssen. Die Bürokratie wird auf ein Mindestmaß zu reduzieren sein.

Unser Wissenschaftssprecher Dr. Martin Graf hat bereits davon gesprochen, dass die überhastete Einführung des dreigliedrigen Studiensystems nicht geglückt ist.

Aufgabe der Regierung muss es sein, aufmerksam darüber zu wachen, dass es zu keinen Überschneidungen im universitären Bereich kommt, das heißt, dass es zwischen Ausbildungsformen und Abschlüssen keine Überschneidungen gibt. Dies betrifft insbesondere auch mögliche Doppelgleisigkeiten bei den Fachhochschulabschlüssen und den Bakkalaureatsabschlüssen.

Es muss insbesondere auch auf die Wirtschaft Bedacht genommen werden. Interessant wird jedenfalls sein, welche Abschlüsse die Wirtschaft fordern wird.

Der Wettbewerb zwischen den Universitäten ist gut, denn er nützt vor allem einem, von dem wenig gesprochen wird: dem Kunden der Universitäten, nämlich dem Studenten. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)


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