Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 24. Sitzung / Seite 58

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sie jetzt sind, in Pension gehen und jüngere LehrerInnen und KollegInnen nachfolgen werden und weil zweitens die Schülerzahlen bis zum Jahr 2030 ganz maßgeblich zurückgehen werden. Der Erhalt der Volksschulen, der Erhalt der standortnahen Schule ist aber für mich ein ganz wichtiges Ziel. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

12.37

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als Nächste zu Wort gemeldet hat sich Frau Abgeordnete Dr. Papházy. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 7 Minuten. – Bitte, Frau Abgeordnete. (Abg. Dr. Papházy begibt sich zuerst zur Regierungsbank und reicht Bundesministerin Gehrer die Hand. – Abg. Schwemlein: Wollen Sie jetzt mit uns reden? – Rufe bei den Freiheitlichen: Na, na! – Abg. Ing. Westenthaler – in Richtung SPÖ –: Ein Primitivling bis dorthinaus!)

12.37

Abgeordnete Dr. Sylvia Papházy MBA (Freiheitliche): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesminister! Sehr geehrte Damen und Herren! Vorweg – vielleicht möchten Sie sich auch der Reihe der Gratulanten anschließen –: Die Frau Bundesminister hat gestern Geburtstag gehabt. (Allgemeiner Beifall. – Abg. Ing. Westenthaler  – in Richtung des Abg. Schwemlein –: Jetzt schaust alt aus!)

Eine weitere Bemerkung vorweg zu Herrn Kollegen Pilz, der sich derzeit für, wie es scheint, längere Zeit nicht im Plenum aufhält. So wird es auch am kommenden Mittwoch, den 17. Mai, sein. Da haben wir ja auch Plenum, und da wird Herr Kollege Pilz auch nicht da sein, da wird er nämlich in Graz an einer Podiumsdiskussion teilnehmen, und zwar zum Thema "Professionsnormen für Politiker". Dazu, würde ich meinen, gehört auch die Anwesenheit im Plenum. Zwei Stunden Fahrt nach Graz, zwei Stunden retour, zwei Stunden Podiumsdiskussion – sehr viel Zeit, Herr Kollege Pilz, wird also nicht übrig bleiben für diesen Plenartag. Ich könnte mir vorstellen, dass Sie das in Ihrem Klub noch diskutieren; die Frau Kollegin Glawischnig wird sicherlich ihre Erklärungen dafür haben, so wie sie auch zu sonstigen Absenzen ihre Anmerkungen macht. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Zurück zur Budgetdebatte, zurück zu Bildung, Wissenschaft und Kultur. Sehr geehrte Damen und Herren! Es gibt ein Grundrecht auf Bildung. Der Staat hat seinen Bildungsauftrag zu erfüllen. Maßnahmen, über die ich heute spreche, finden unterschiedlichen budgetären Niederschlag.

Unsere Fraktion hat sich generell dem Schutz der Schwachen verschrieben, und schwach sind auch diejenigen, Lehrer und Schüler, die von Gewalt in der Schule betroffen sind. In Österreich ist jeder dritte Straftäter unter 21 Jahren. In Deutschland können per Urteil gewalttätige Jugendliche, die wiederholt Lehrer und Schüler attackieren, aus den Schulen bereits ausgeschlossen werden, in Österreich ist es ähnlich. Da gibt es auch die Möglichkeit, dass diese Schüler in besonderen Klassen sozusagen "zusammengefangen" werden. Dort sind dann zwei Lehrer in einer Klasse, einer für die gewalttätigen Schüler, also einer, der diese Schüler observiert, und einer, der unterrichtet. Ich halte es für ganz besonders wichtig, auch wenn ich an das Unglück in Littleton denke, das genau vor einem Jahr passierte – ein Schulmassaker, dem 15 Personen zum Opfer gefallen sind –, dass wir überfraktionell eine Arbeitsgruppe installieren und Maßnahmen gegen Gewalt in der Schule überlegen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

In diesem Zusammenhang bin ich überhaupt überzeugt davon, dass attraktive schulische Angebote auch vom Hang zu Gewalttätigkeiten ein bisschen ablenken. Und mir fällt da ein Projekt besonders ins Auge, "Young Enterprise Switzerland" heißt dieses, und ich befürworte eine ähnliche Initiative nach diesem Vorbild für die AHS-Oberstufe in Österreich. Gemäß dieser Initiative führen Jugendliche reale Mini-Unternehmen ein Schuljahr hindurch. Dadurch sollen die Jugendlichen Einblick in wirtschaftliche Abläufe und auch in ihre Fähigkeiten erhalten. Durch dieses Learning by doing wissen Schüler dann auch in der Frage der Berufswahl vielfach besser Bescheid, wo die eigenen Fähigkeiten, die eigenen Neigungen liegen.

Daneben werden auch soziale Kompetenz, Teamfähigkeit und auch der Mut zur Selbständigkeit gefördert. Es spricht für sich, dass zirka 20 Prozent der Projekte dieser Mini-Unternehmen nach dem Schuljahr weiter betrieben werden.


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