Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 24. Sitzung / Seite 149

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man mit dem Ruf nach Auflösung, wie er vorhin immer wieder von Seiten der Freiheitlichen gekommen ist, sehr vorsichtig sein sollte, und ich hoffe, dass diese Grauslichkeit jetzt vorbei ist, da man selbst an den Schalthebeln der Macht sitzt. Ich glaube nämlich, dass man diese Verbände sehr schnell zerschlagen würde und kein adäquates System dafür anbieten könnte. (Abg. Fischl: Gestatten Sie mir einen Zwischenruf!)

Ich hoffe daher, dass diese beiden immer wieder von der FPÖ genannten Ziele fallen gelassen werden. Wir führen ja im Bereich des Sports im Wesentlichen keine kontroversielle, sondern eine sehr fruchtbare Diskussion. Das ist einer der wenigen Bereiche, wo das klappt.

Mir geht im Budget ein ganz wesentlicher Punkt ab, obwohl Sie da beweisen könnten, dass die Behindertenförderung nicht nur ein Lippenbekenntnis ist. Es gibt keinen Budgetposten für die Förderung des Paraolympischen Komitees, das die Beschickung und Finanzierung der Teilnahme an den Paraolympischen Spielen, die im Anschluss an die Olympischen Spiele stattfinden, festlegt.

Ich ersuche Sie daher in aller Form, diesem Paraolympischen Komitee Geld zukommen zu lassen, damit auch in Sydney, das, was die Anreise und Logistik betrifft, wirklich ein schwerwiegendes Problem darstellt, die Teilnahme tatsächlich gesichert ist. Das sage ich nicht nur in meiner Eigenschaft als Abgeordneter, sondern auch als Präsident dieses Komitees. Ich weiß, dass für diese Leute wirklich existentielle Probleme damit verbunden sind. Es handelt sich meist um junge Leute, die durch soziale Entwicklungen unserer Gesellschaft, nämlich durch Unfälle, durch Krankheit, aus dem Leben gerissen wurden und im Sport wieder eine Erfüllung finden. Ich glaube daher, dass es außer Streit gestellt sein sollte, dass man diesen Leuten die Teilnahme ermöglicht. (Beifall bei der SPÖ.)

In diesem Sinne hoffe ich, dass die FPÖ auf ihre angekündigten Grauslichkeiten im Sportbereich verzichtet, dass die ÖVP auf die Planlosigkeit verzichtet und dass wir zu konstruktiven Gesprächen für eine Weiterentwicklung des Sports kommen. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

19.08

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Rasinger. – Bitte.

19.08

Abgeordneter Dr. Erwin Rasinger (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Minister! Hohes Haus! Die, die mich kennen, werden glauben, ich bin deshalb im Sportausschuss, weil ich im FC-Parlament begeistert Tore schieße. (Beifall bei der ÖVP.)

Das stimmt aber nicht. Es stimmt aber auch nicht, dass sich ein Arzt deshalb für Sportmedizin interessiert, weil er mit dem Koffer auf das Spielfeld läuft, wenn der Masseur schon nicht mehr weiter weiß, um dann dem Sportler auf die Schulter zu klopfen und zu sagen: Es ist nicht so arg, spiel weiter!

Es gibt dazu wirklich mehr zu sagen. Ich versuche, sozusagen im Schnellgalopp ein Einführungsseminar in Sportmedizin zu geben, damit man sieht, wie wichtig das ist, denn es ist mir schon ein Anliegen.

Spitzensportler zum Beispiel haben das sehr wohl erkannt. Hermann Maier trainiert exakt nach modernsten trainingswissenschaftlichen Richtlinien unter Auflagen der Sportmedizin. Das braucht er auch, denn bei derartigen Belastungen kann ein einziger Fehler seine Karriere beenden, kann ein falsches Training ein Jahr verlorener Mühe sein.

Es gibt sehr viele Sportler, die das ganze Jahr über trainieren und nicht besser werden, weil sie einfach nicht richtig beraten sind. Es gibt keinen Bereich, wo derart viel dilettiert wird wie im Sport. Aber darauf will ich jetzt gar nicht zu sprechen kommen, sondern ich will Ihnen erklären, was Sport und Medizin in der Prophylaxe miteinander zu tun haben.


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