Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 29. Sitzung / Seite 232

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Ich möchte aber Ihren Schlaf nicht länger aufhalten, hoffe sehr, dass Sie in dieser Gesetzgebungsperiode noch für ein bundeseinheitliches Tierschutzgesetz stimmen werden, und wünsche Ihnen allen eine gute Nacht! (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der Freiheitlichen und der ÖVP. – Ruf bei der ÖVP: Sind Sie müde?)

0.12

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als Nächster hat sich Herr Abgeordneter Dr. Leiner zu Wort gemeldet. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten. – Bitte.

0.12

Abgeordneter Dr. Günther Leiner (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Minister! Sehr geehrter Herr Minister! Meine Damen und Herren! Ich weiß, es ist sehr spät. (Abg. Schwarzenberger: Sehr früh!) Ich werde mich sehr kurz fassen.

Ich möchte nur Folgendes sagen: In der letzten Legislaturperiode haben wir bereits ein sehr gutes Gesetz gemacht, das den Tierschutz wirklich ... (Abg. Dr. Mertel: Sie waren dabei? Ich habe gedacht, Sie waren nicht dabei? Man hört doch, dass die ÖVP nie dabei war!)  – Freilich, das haben wir mit Ihnen gemacht! (Abg. Dr. Mertel: Ach, wohl?) Selbstverständlich! Es gibt ja auch Momente, in denen Sie vernünftig sind, sehen Sie! (Beifall bei der ÖVP.)

Jetzt kommt ein weiterführendes Gesetz, das ich sehr begrüße. Ich möchte aber rückblickend kurz darauf hinweisen, dass es eine furchtbare Zeit gegeben hat. Bereits 1859 hat Claude Bernard ein entsprechendes Buch herausgegeben, das damals eigentlich tief greifend und revolutionär war und in dem er Tierexperimente empfohlen hat. Damals hat man Tiere in ganz grausamer Art und Weise gequält, indem man sie angenagelt und angebunden hat, sie ohne Anästhesie operiert hat, entsprechend auch an den Extremitäten und im Abdomen.

Das wurde dann weitergeführt, und da muss man auch darauf hinweisen, dass das auch bei Menschen gemacht wurde: bei Gefangenen, bei Kriegsgefangenen, bei Sträflingen, auch bei politisch Verfolgten. Jetzt ist man davon doch weggekommen. Man hat damals in der naturwissenschaftlichen Medizin mit dieser Weglegung des Geschöpfes Tier auch die Seele des Menschen weggelegt. Man hat im Sprachgebrauch bereits gesagt: "die Galle" auf Zimmer 6 oder "der Magen" auf Zimmer 7.

Ich hoffe, dass das heute besser wird und dass der Mensch wieder im Mittelpunkt steht, auch der Tierschutz wieder in den Vordergrund gerückt wird. Wir brauchen die Tierversuche für Kosmetika nicht mehr, erstens, weil genügend Kosmetika vorhanden sind, und zweitens, weil es kein sicheres Moment gibt. Wir wissen genau, dass Versuche, die mit einem bestimmten Tier und einem bestimmten Präparat gemacht werden, keinen sicheren Beweis für die Sicherheit des Präparates liefern. Es gibt darüber nur Vermutungen oder Hypothesen.

Drittens gibt es genügend andere Möglichkeiten, zum Beispiel Gewebskulturen von Hautgewebe oder auch von Hühnereiern. Die Embryonen von Hühnereiern können heute sehr gut dafür herangezogen werden. Es gibt auch im Frauenfeld-Institut in Stuttgart entsprechende neue Ergebnisse, die das bestätigen.

Wir müssen nur darauf achten, dass für diese Alternativmethoden genügend finanzielle Mittel bereitgestellt werden beziehungsweise auch Anregungen dafür vorhanden sind. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen sowie des Abg. Mag. Schlögl. )

0.16

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner hat sich Herr Abgeordneter Dr. Grollitsch zu Wort gemeldet. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten. – Bitte. (Abg. Dr. Grollitsch: Drei!)

0.16

Abgeordneter Mag. Dr. Udo Grollitsch (Freiheitliche): Hohes Präsidium! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Liebe Wachgebliebene! Ich erspare Ihnen einen kurzen Debattenbeitrag zu diesem Konsensgesetz nicht. Ich habe ohnehin schon darauf verzichtet – etwa beim letzten


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