Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 32. Sitzung / Seite 280

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Eine letzte Anmerkung noch in Ihre Richtung, Herr Bundesminister: Mir ist bekannt, dass drei Bundesländer an Sie ein Schreiben mit der Bitte gerichtet haben, das NAP-Auffangnetz so zu belassen, wie es war, weil ja in diesen Gremien auch die Wirtschaft vertreten ist und es daher ja dort zu entscheiden wäre: Machen wir es mit einem Lehrgang, oder machen wir es mit einer Stiftung? – Nein, in diesem Gesetz wurden die Stiftungen abgeschafft, und bei den Lehrgängen bleibt die Unsicherheit, wer im heurigen Herbst zum Beispiel wirklich drinnen sein wird.

Diese Unsicherheit ist auch ein Grund dafür, warum wir ganz entschieden gegen diese Änderungen stimmen werden. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

23.56

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet hat sich Herr Abgeordneter Dr. Feurstein. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 3 Minuten. – Bitte.

23.57

Abgeordneter Dr. Gottfried Feurstein (ÖVP): Hohes Haus! Die Debatte um die Vorlehre ist mir nicht neu. Seit fünf Jahren führen wir sie, und ich muss sagen, unsere Vorstellungen über die Vorlehre konnten wir eigentlich erst jetzt mit der FPÖ umsetzen und verwirklichen. (Abg. Öllinger: Schlimm genug!) Ich danke der FPÖ für das Verständnis, das sie der Vorlehre entgegengebracht hat. Das möchte ich ganz ausdrücklich feststellen. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Dr. Pumberger. )

Ich sage Ihnen auch eines: Die Unterstellungen von Seiten der Abgeordneten der Opposition beweisen entweder, dass sie noch nie mit behinderten Menschen, die in einem Lehrverhältnis stehen, zu tun hatten oder dass sie gewisse Vorstellungen haben, die ich schon lange kenne, die natürlich auch von gewissen Seiten des ÖGB vertreten werden und auf Grund derer behauptet wird, der Lehrling in der Vorlehre werde ausgebeutet. – Das ist ganz eindeutig falsch! (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenrufe der Abgeordneten Binder und Edlinger. )

Ich lade Sie ein: Wir haben in Vorarlberg – das wissen manche von Ihnen (Abg. Riepl: Vorarlberg ist anders! – Abg. Neudeck: Das ist auch blau-schwarz! – Abg. Dr. Puttinger: Wien ist anders!)  – einige Betriebe eingerichtet, die – und jetzt sage ich Ihnen etwas – gegen die gesetzlichen Bestimmungen die Vorlehre auch über zwei Jahre hinaus bereits eingerichtet haben. Wir haben die bürokratischen Hemmnisse verhindert und beseitigt, meine Damen und Herren! Ich bitte Sie wirklich – alle die hier noch zweifeln –: Kommen Sie im Sommer, ich lade Sie ein! Gehen wir in das Lehrhotel "Viktor" in Viktorsberg, gehen wir in andere Lehrhotels und Lehrbetriebe, in denen Vorlehre praktiziert wird! Dann werden Sie überzeugt sein, dass es die beste Einrichtung ist, um junge Menschen, 15-jährige Buben, 15-jährige Mädchen nicht in eine Hilfsarbeiterfunktion zu drängen. Die Alternative, die viele haben, weil es keine praktikable Vorlehre gibt, ist, Hilfsarbeiterinnen und Hilfsarbeiter zu werden. Ich bedauere es, dass Sie heute von Ihrer Seite wieder dieselben Argumente gebracht haben.

Wir treten für die Vorlehre ein und werden Ihnen beweisen, dass es eine vernünftige, die beste Ausbildungsmöglichkeit (Zwischenruf der Abg. Binder ) für Menschen ist, die eben nicht die vollen Voraussetzungen für ein normales Lehrverhältnis mitbringen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

23.59

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet hat sich Herr Abgeordneter Schwemlein. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten. – Bitte.

23.59

Abgeordneter Emmerich Schwemlein (SPÖ): Hohes Haus! Meine Damen und Herren! Herr Kollege Feurstein! Ich hoffe, dass Sie mir nur gute Absichten unterstellen angesichts der Tatsache, dass ich seit 28 Jahren an einer Berufsschule unterrichte, dass mir sehr viel an der Weiterentwicklung unserer Jugend liegt und dass ich mit vielen Unternehmen sehr gut zusammenarbeite. Das stelle ich einmal voran.


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