Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 34. Sitzung / Seite 131

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Wobei ich jedoch den Wermutstropfen sehe, das ist bei der Novellierung im Kunsthochschulbereich. Ich habe das auch in den Verhandlungen gesagt, im Zuge derer man eine zweite "Lex Breunlich" gemacht hat. Ich sage hier im Hohen Hause ganz deutlich: Das ist für mich die letzte "Lex Breunlich", die ich mit beschließen werde. Ich werde so etwas nicht mehr mittragen! (Demonstrativer Beifall des Abg. Dr. Grünewald. ) Ich möchte mich dazu nicht verschweigen. Wir und ich werden das nur aus einem einzigen Grund mittragen, nämlich erstens deshalb, weil es zeitlich absehbar und befristet ist, bis das gekippt wird, sodass das keine ewige Gesetzgebung ist, und zweitens deswegen, weil ich in Wirklichkeit nicht möchte, dass auch nur ein einziger Student der Kunsthochschule Not leidend oder zeitverlustig aus dem Grund gerät, weil ein althergekommener Gewerkschafter seine Mitarbeiter im Ressort letztendlich in Geiselhaft hat. Das ist das letzte Mal gewesen – zum Wohle der Studierenden, nicht zum Wohle des Herrn Breunlich –, und ich bin zuversichtlich, dass in Zukunft so etwas nicht mehr vorkommt. – Danke. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

17.28

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Der Entschließungsantrag sowie der Abänderungsantrag der Abgeordneten Dr. Graf, Dr. Brinek, DDr. Niederwieser, Dr. Grünewald und Kollegen sind ausreichend unterstützt und stehen daher mit in Verhandlung.

Als nächster Redner zu Wort gemeldet hat sich Herr Abgeordneter Dr. Grünewald. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten. – Bitte.

17.28

Abgeordneter Dr. Kurt Grünewald (Grüne): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Minister! Hohes Haus! Sie sehen, ich applaudiere sogar – dummer Witz wahrscheinlich –, wenn von den Freiheitlichen der Name Breunlich genannt wird und gemeint wird, dass man vor dieser Person nicht weiter in die Knie gehen wird.

Ich möchte jetzt aber zur Sache kommen. Die Sache ist, dass auch im UniStG durch hartnäckiges ... (Abg. Gaugg: Herr Doktor! Das müssen Sie uns erklären, wie Sie das gemeint haben! – Abg. Edlinger: Das glaube ich nicht! Keine Erklärung!)  – Vielleicht nach der Debatte, jetzt nicht.

Ich möchte zum UniStG zurückkehren. Durch Argumentation und Zuhören sind auch da wieder Verbesserungen erreicht worden. Etwas anderes, was Erregung ausgelöst hat, dass nämlich die Begutachtung von Universitäten eingemahnt worden ist, wurde auf später verschoben und wird später behandelt. Auch das finde ich gut.

Jedes Mal, wenn Reflexion zu etwas führt, was Debatte mit Betroffenen heißt, kann man das nur begrüßen. Ich möchte wirklich darum ersuchen, dass wir in Zukunft die Debatte mit den Betroffenen, und zwar mit allen Betroffenen, insbesondere den Studierenden und den HochschullehrerInnen, aber auch der breiteren Öffentlichkeit, ausdauernder führen und uns dafür mehr Zeit nehmen. Es soll nicht so sein, dass man dann, wenn man weiterdiskutieren will, hören muss: Das sind die, die keine Veränderungen wollen! – und das deshalb, weil sie zuerst diskutieren möchten.

Was fehlt, ist eine Debatte um Studien- und Rahmenbedingungen. Es wird beispielsweise in Zeiten restriktiver Budgets schwer möglich sein, teamorientiertes Lernen zu pflegen, problemorientiertes Lernen zu forcieren, weil das andere – nicht nur räumliche, sondern auch personelle – Ausstattungen benötigt. Interdisziplinäre Angebote sind auch nicht nur der Freiwilligkeit zu überlassen – etwas, was nicht immer positiv sein muss, denn die Unis sind nicht so perfekt, wie es manche Hochschullehrer gerne sehen wollen oder auch darstellen möchten –, sondern interdisziplinäres Lernen ist etwas, was sich im Berufsleben bezahlt macht, weil das Berufsleben eben auch so ausschaut: problem- und teamorientiert.

Wichtig wäre mir auch, die Anrechnung von Studienzeiten bei Wechsel des Studienortes zu erleichtern. Ich erlebe es jetzt gerade selber mit bei meinem Ältesten, wie schwierig es ist, von Innsbruck nach Wien zu gehen, ohne gleich die Hälfte der absolvierten Stunden zu verlieren.


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