gesellschaft hat – davon bin ich überzeugt – mit diesem Bericht gute Arbeit geleistet. Dieser Bericht kann sicher für die weitere Arbeit, was Frauenangelegenheiten anbelangt, verwendet werden. Die prekäre Situation der Frauen in unselbständiger Beschäftigung wird hier korrekt aufgezeigt. Man kann an den Bericht anknüpfen.
Sehr geehrte Damen und Herren! Wenn vor 30 Jahren – ich weiß, das haben Sie auch schon gehört, aber ich wiederhole es trotzdem – bereits ein Großteil (Abg. Dr. Mertel: Das hat Ihnen jemand aufgeschrieben!) der diskriminierenden Regelungen gefallen sind und sich bis heute der Unterschied zwischen den Einkommen von Männern und Frauen kaum verringert hat, dann muss wohl trotz vermeintlicher gesellschaftlicher Anstrengungen die eigentliche Starrheit der Systeme, wie im zitierten Bericht erwähnt, für diese unbefriedigende Situation zumindest mit verantwortlich gemacht werden.
Für die Starrheit der Systeme sind mehrere verantwortlich, in hohem Maße auch die Gewerkschaften. (Beifall bei den Freiheitlichen sowie bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Dr. Niederwieser: Was möchten Sie damit jetzt kritisieren?) Sie sind mitverantwortlich nicht nur für die schlechtere Entlohnung der Frauen in fast allen Berufsgruppen, weil teilweise eine Gleichstellung verhindert worden ist, sondern auch für die weitaus schlechteren Chancen beim Einstieg in das Berufsleben und die weitaus schlechteren Chancen beim beruflichen Fortkommen der Frauen. (Abg. Dr. Pumberger: Der Ex-Minister war das!)
Sehr geehrte Damen und Herren! Weder eine verantwortungsvolle Politik noch die Wirtschaft kann es längerfristig verantworten, dass Frauen, wie im Bericht erwähnt wird, je nachdem, ob sie teilzeitbeschäftigt sind oder eine normale Arbeitszeit haben, zwischen 28 und 31 Prozent weniger verdienen als Männer. Das entspricht den Tatsachen. Alle Frauenförderungsprogramme, einschließlich des Gender Mainstreamings, würden wohl nur populäre und griffige Schlagworte bleiben, wenn die berufliche Bildungsbereitschaft, der Bildungsdrang sowie der Einsatz und der Leistungswille – ich betone: auch der Leistungswille – der Frauen nicht in gleichem Ausmaß wie bei den Männern honoriert würden. (Abg. Dr. Niederwieser: Ein ...anwalt ist teuer! Der kostet zehn Blaue!)
Hier gilt es, im gemeinsamen Bemühen – und dieses gemeinsame Bemühen bieten wir an, dafür werden wir auch stehen – eine wesentliche Verbesserung für Frauen zu erreichen. Dazu bekennen wir Freiheitlichen uns in vollem Umfang!
Es ist schon befremdend, dass die Starteinkommen für männliche Berufseinsteiger bei Zugehörigkeit zur selben Berufsgruppe wesentlich höher sind als die der Berufseinsteigerinnen!
Heute ist von Herrn Dr. Einem ein Beitrag gekommen, in dem er fordert, dass auch die Männer in Karenzurlaub gehen müssten. – Ja, bitte, warum passiert denn das nicht? – Weil eben die Starteinkommen der Männer schon wesentlich höher sind und weil, wenn die Männer, die meistens älter sind als die Ehefrauen, in Karenzurlaub gingen, das Familieneinkommen entsprechend geringer wäre. (Abg. Mag. Prammer: Das lässt sich lösen über das einkommensabhängige Karenzgeld!) Selbst Frauen mit hervorragender Ausbildung, Akademikerinnen mit Universitätsabschluss wie auch solche mit Fachhochschulabschluss können die Einkommensdifferenzen im täglichen Berufsleben nicht mehr aufholen!
Neben den für Frauen grundsätzlich gegebenen schlechteren Chancen beim Start ins Berufsleben – die Karenzzeiten sind schon genannt worden – spielen auch kürzere Wochenarbeitszeiten eine wesentliche Rolle.
Für mich erschütternd ist, dass die krassen Einkommensunterschiede sogar in den Führungspositionen zu finden sind, dass sogar Frauen in Führungspositionen um rund 39 Prozent weniger verdienen als Männer.
Noch mehr erschüttert mich die Tatsache, dass die einkommensschwächsten Frauen noch stärker benachteiligt sind. Die 286 000 einkommensschwächsten Frauen lagen bei einem durchschnittlichen Monatsverdienst von rund 7 300 S. Wie sich das bei einer allfälligen Arbeitslosigkeit beim Arbeitslosengeld, bei der Notstandshilfe auswirkt, das wissen wir. (Abg. Verzetnitsch: