Frauen verdienen um 31 Prozent weniger als Männer; im Zehnjahreszeitraum hat sich dieser Abstand nicht verkleinert, sondern ist nahezu unverändert geblieben.
Ich wiederhole es hier auch noch einmal, wie ich es immer wiederholt habe. Es hat eine kurze Zeit gegeben, in der es den Frauen besser gegangen ist: das war in der Zeit des Sozialministers Hesoun. Aber sobald Minister Hesoun aus seiner Regierungsverantwortung entlassen war, ist es den Frauen wieder schlechter gegangen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Das sind die Zahlen, Herr Kollege Öllinger. Sie können sie sich, weil Sie so zweifelnd schauen, ansehen. Ich gehe davon aus, dass Sie sich, da Sie ja in Ihrer Rede auch einige der Zahlen dieses Berichtes hier erwähnt haben, diese sehr genau und umfassend angesehen haben. Sehen Sie sich die Jahresvergleiche an, sehen Sie sich die Arbeit der jeweils zuständigen Minister an, sehen Sie sich die Entwicklungen an, dann werden Sie selbstverständlich feststellen, dass ich mit diesem Zahlenvergleich und diesen Zitaten Recht habe!
Sehen wir uns aber auch an, wie die Lage bei den Arbeitslosen war! Und sehen wir den aktuellen Stand der Bundesregierung an! Diese Bundesregierung hat es im Jahresvergleich zu August 1999, als Sie noch verantwortlich waren, im heurigen Jahr zuwege gebracht, dass die Arbeitslosenrate deutlich gesunken ist. (Beifall bei den Freiheitlichen sowie des Abg. Schwarzenberger. – Zwischenruf des Abg. Edlinger. )
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Beschäftigungseffekte sind deutlich gestiegen. Wir dürfen auch festhalten, dass in diesem Bereich festgestellt worden ist, dass der Unterschied in der Einkommenspyramide der Frauen nicht so sehr durch Arbeitslosigkeit, durch den Bruch in ihrer Karriere oder durch ihre Einkommensmöglichkeiten verursacht wird, sondern vielmehr durch die Entscheidung zwischen Familie und Berufstätigkeit. Ich darf Ihnen den Bericht auch in dieser Frage ans Herz legen.
Ich frage daher, Herr Kollege Nürnberger, warum Ihre Partei gerade in diesem Bereich immer gegen die Vorhaben der Bundesregierung, nämlich den Frauen mit der Einführung des Kindergeldes mehr Flexibilität, mehr Kompatibilität zwischen Arbeit und Familie sowie mehr Gestaltungs- und Wahlfreiheiten zu geben, so heftig polemisiert? Haben Sie diesen Ihren eigenen Bericht nicht gelesen? Das größte Problem für die Frauen, warum sie im Einkommen hinter jenem der Männer zurückbleiben, ist nämlich nicht so sehr die Teilzeitbeschäftigung der Frauen, die einen geringeren Effekt bei der Entwicklung der Löhne der Frauen ausmacht, sondern ausschließlich eine Inkompatibilität zwischen Beruf und Familie.
Sehr geehrte Damen und Herren! Auch im Behindertenbereich, der angesprochen worden ist, haben Sie überlesen, dass seit der Einführung des Pflegegeldes gerade in vielen Bereichen der unteren Pflegestufen erhebliche Ungerechtigkeiten stattfinden und dass im Jahre 1994 die Aufwendungen für Sachleistungen um 70 Prozent höher waren in Relation zu den sonstigen Aufwendungen in diesem Bereich, als sie es im letzten Jahr, 1999, waren. Die Relation zwischen Sach- und Geldleistungen ist von ehemals 1: 2 auf 1: 1,5 heruntergefallen.
Ich glaube daher, dass es besonders bedeutsam ist, dass diese Bundesregierung heute mit einer Milliarde Schilling im Invaliditätsbereich die zweitgrößte Initiative der letzten zehn Jahre in diesem Bereich setzen will. Sie möchte gerade diesen sozialen Ungerechtigkeiten, zu denen es durch die Nichtvalorisierung des Pflegegeldes seit dessen Einführung in Ihrer Regierungstätigkeit gekommen ist, entgegenwirken und in entsprechender Form Verbesserungen durchführen. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)
Sehr geehrte Damen und Herren! Auch wenn Sie hier in den letzten Tagen Kritik daran geübt haben, dass diese Bundesregierung sozial kalt sei (Abg. Huber: Eiskalt!), so ist, glaube ich, wenn man die Entwicklung verfolgt – weil Sie, Herr Kollege Nürnberger, auf die makroökonomischen Rahmenbedingungen betreffend Inflationsentwicklung hingewiesen haben –, Folgendes zu sagen: Der Hauptanteil dieser Entwicklung ist zuerst einmal auf die Erdölverteuerung zurückzuführen. Dazu darf man sagen, dass die Bundesregierung in den letzten Tagen in