Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 37. Sitzung / Seite 112

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

können – Einen Schmarr’n werden sie, auch das ist ganz klar den Medien zu entnehmen! Aussage des Vorstandes der Österreichischen Bundesforste: Tranchieren tun wir nichts, wenn, dann verkaufen wir ganze Grundstücke zur Arrondierung! (Abg. Hornek: Drei Hektar!)  – Das heißt, mit Ihren drei Hektar werden Sie, Herr Kollege Hornek, als kleiner Bauer wahrscheinlich an das Christkind schreiben können, sonst schon gar nichts! (Beifall bei der SPÖ.)

Aber, geschätzte Damen und Herren, unser Zweiter Präsident des Nationalrates, Herr Abgeordneter Prinzhorn, liefert auch da eine Erklärung, wie das tatsächlich gemeint ist, denn im "WirtschaftsBlatt" vom 17. August stellt er auf eine entsprechende Frage fest: "Ich kenne genügend Leute, die sich gerne das eine oder andere Forstgut zulegen würden."

Vor einigen Wochen haben wir das bereits bei der ÖIAG erlebt. Rauscher hat jene, die nun im ÖIAG-Aufsichtsrat sitzen und die sich die Gustostückerln herausholen werden, FOPs, die "Friends of Prinzhorn", genannt. Bei den Österreichischen Bundesforsten wird es nicht anders sein. Nicht die kleinen Bauern, Herr Kollege Hornek, die Großindustriellen werden sich das holen! (Beifall bei der SPÖ.)

Gestatten Sie mir noch einen Hinweis auf die Möglichkeiten der kleinen Bauern und darauf, wer da Grund kaufen kann. Generaldirektor Ramsauer, ein Kenner der Situation – ich bin überzeugt davon, dass er auch das richtig eingeschätzt hat –, spricht nicht von den "kleinen Bauern", sondern er meint: Auch ausländische Käufer sind uns herzlich willkommen. – Also!

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Haider grölt im Bärental: Keine Ausländer, nur kleine Bauern! – 50 000 Hektar werden verkauft, 50 000 Hektar grüne Lunge Österreichs, "weißes Gold", Wasserreservoirs Österreichs werden verkauft, und Sie als kleiner Bauer werden das nicht bekommen (Abg. Hornek: Alleine nicht, aber Hunderttausende Bauern schon!) , sondern das werden sich die FOPs unter den Nagel reißen! Schon die gegenwärtige Pächterliste der Österreichischen Bundesforste, auch die Kaufinteressentenliste, Herr Kollege Hornek, liest sich wie das "Who’s Who" der österreichischen und deutschen Industrie. Da ist kein kleiner Bauer dabei, das sind nur große, mächtige, finanzkräftige Stiftungsväter oder Stiftungsinhaber! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Dr. Trinkl: Das sind ... aus der Steiermark!)

Herr Kollege Trinkl, ich bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie sich zu Wort melden, denn zur Steiermark, dem "grünen Herz Österreichs", (Abg. Dr. Trinkl: Jawohl!) ist zu fragen: Wie wird es denn diskutiert, wenn es jetzt darum geht, dass 15 Prozent, nämlich die von den Bundesforsten verwalteten Forstflächen veräußert werden? (Abg. Dr. Khol: Werden ja nicht!) Wie wird denn das diskutiert? – Kollege Kräuter hat es schon gesagt. Ich höre aber keinen Aufschrei, weder von Ihnen noch von der Frau Landeshauptfrau, noch von ...

Präsident Dr. Heinz Fischer: Bitte, den innersteirischen Dialog zu einem Schlusswort zu bringen!

Abgeordneter Heinz Gradwohl (fortsetzend): Jawohl, Herr Präsident! – Wenn das grüne Herz der Steiermark herausgerissen wird, dann fordern wir von der Sozialdemokratie, dass eine Volksbefragung durchgeführt wird, denn es handelt sich hiebei um das Vermögen der Zukunft in Form der grünen Lunge und der Wasservorsorge für die Österreicherinnen und Österreicher. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Dr. Trinkl: Glaubt ihr, dass ihr mit dieser Art und Weise noch das Ruder herumreißen könnt bei der Landtagswahl?)  – Es geht nicht um die Landtagswahl, Herr Kollege Trinkl.

15.54

Präsident Dr. Heinz Fischer: Wir gehen jetzt in die Debatte ein. Jede Fraktion hat eine Redezeit von 5 Minuten.

Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Schwemlein. Redezeit: 5 Minuten. – Bitte.

15.54

Abgeordneter Emmerich Schwemlein (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren! Wenn wir über den Erhalt des österreichischen Waldes


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite