eigenen Partei, denn diese hat über 400 Millionen Schilling Schulden. (Zwischenruf der Abg. Mag. Wurm. ) Sie haben gesagt, dass es einen Rückschritt bei den Reformen gibt. Sie haben gesagt, dass in den letzten acht Monaten nichts für den Wohlstand Österreichs passiert ist. (Abg. Dr. Gusenbauer: O ja! Das Falsche! Viel zu viel!) Herr Kollege Gusenbauer! Ihr Problem ist, dass Sie lieber in Paris Champagner trinken, als sich hier im Hohen Haus Ihrer Funktion als Volksvertreter zu stellen. Das ist Ihr Problem. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)
Wenn nämlich der Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokratischen Partei bei einer Sondersitzung – bei der letzten war das der Fall – 22 Anträge einbringt, aber bei keiner einzigen Abstimmung dabei ist (Abg. Dr. Gusenbauer: Sie wissen nicht einmal, dass Sie nicht abgestimmt haben!), wenn Kollege Gusenbauer bei insgesamt 95 Prozent der Abstimmungen hier im Hohen Haus gar nicht anwesend ist (Abg. Dr. Gusenbauer: Wieso lügen Sie?) beziehungsweise Sie Ihre eigenen Anträge gar nicht abstimmen können, so ist das das richtige Bild Ihrer Person. Das sollte auch die österreichische Bevölkerung tatsächlich einmal sehen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Abg. Ing. Westenthaler: Parlamentsschwänzer!)
Wären Sie nämlich hier im Hohen Hause gewesen, dann hätten Sie sich für Ihre Rede nicht irgendwelche Plattitüden von Ihrer Parteiakademie schreiben lassen müssen (Abg. Dr. Petrovic: Das ist ein beschämender Stil!), sondern dann hätten Sie mitbekommen, welche Reformen hier in den letzten acht Monaten geschehen sind. Ich werde Ihnen ein paar aufzählen.
Erstens: Arbeit und Soziales. Wir hatten im August eine Rekordbeschäftigung mit 3,207 Millionen Beschäftigten. (Abg. Reheis: Das ist nicht Ihr Verdienst!) Das sind um 16 000 mehr als im letzten Jahr. Bei den Arbeitslosen war ein Rückgang von 24 244 zu verzeichnen. Wir haben ein Programm für die Integrationshilfe von Langzeitarbeitslosen in Gang gesetzt, es gibt die Eingliederung im Wege von Gemeinwesenarbeit durch die Bezahlung von Arbeitslosengeld plus 20 Prozent Bürgergeld. Wir haben die Gleichstellung von Arbeitern und Angestellten bei Krankheit und Dienstverhinderung geschafft. Ein langes Programm, das Sie nie geschafft haben.
Wir haben die Pensionsreform geschafft. Wir haben bei der Pensionsreform die scharfen Zähne, die Sie vorerst mit einer zweijährigen Verlängerung des Pensionsantrittsalters drinhatten, herausgenommen; wir haben das auf 1,5 Jahre reduziert. Wir haben im Bereich von Bildung und Wissenschaft eine Verbesserung der Objektivierung im Schulbereich in Gang gesetzt. Wir haben ein Universitäts-Akkreditierungsgesetz in Gang gesetzt (Abg. Reheis: Studiengebühren!), dass die Möglichkeit besteht, dass Privatuniversitäten in Österreich akademische Grade vergeben können.
Wir haben in Bezug auf die Menschenrechte zum Schutz der autochthonen Minderheiten in Österreich die Erlassung der Amtssprachenverordnung für Kroatisch und Ungarisch für das Burgenland durchgeführt. (Abg. Parnigoni: Sie haben gegen die Steuerreform gestimmt!) Wir haben die Krankenkassen saniert, wir haben eine Wohnrechtsnovelle in Gang gesetzt. Wir haben das Versöhnungsfonds-Gesetz in Gang gesetzt beziehungsweise einen Beschluss gefasst, dass 6 Milliarden Schilling zur Verfügung gestellt werden können. Und wir haben innerhalb eines Jahres drei Budgets zustande gebracht. – Das ist ein Reformprogramm der letzten acht Monate, das sich sehen lassen kann. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)
Gestern hat der Finanzminister das Budget für das Jahr 2001 vorgelegt. Das Budget für das Jahr 2001 ist ein wichtiger Schritt in Richtung ausgeglichenes Budget oder dahin, dass wir in Zukunft Budgetüberschüsse erwirtschaften können. Ein ausgeglichenes Budget ist sicher kein Selbstzweck, sodass der Herr Finanzminister oder die Bundesregierung sagen können, wir haben die Bevölkerung nur deshalb so belastet, damit wir ein ausgeglichenes Budget schaffen. – Ein ausgeglichenes Budget ist wichtig für künftige Vollbeschäftigung, zur Sicherung des Wirtschaftstandortes Österreich, es sichert den Lebensstandard und den zukünftigen Wohlstand für die österreichische Bevölkerung.
Da Sie gesagt haben, dass Sie einen geordneten Haushalt übergeben haben, Herr Kollege Gusenbauer: Sie müssen sich nur einmal die nackten Zahlen anschauen. Die Budgetpolitik der letzten 30 Jahre von SPÖ-Finanzministern hat immerhin einen Schuldenberg von 2 200 Milli