rung ganz besonders zum Ziel gesetzt hat, weil es nicht einzusehen ist, dass es unterschiedliche Regeln und Richtlinien für die Menschen gibt, je nachdem, wo sie arbeiten. Das ist ein System, das Sie leider Gottes jahrzehntelang gefördert haben. Herr Kollege Gusenbauer, diesen Vorwurf kann ich Ihnen nicht ersparen, denn Sie haben jahrzehntelang geschützte und privilegierte Bereiche in diesem Land verteidigt wie die ... (Abg. Dr. Gusenbauer: Mir haben Sie überhaupt keinen Vorwurf zu machen! Nur damit wir uns klar sind!)
Sie haben geschützte Bereiche verteidigt. Das sieht man auch an den Reaktionen der vergangenen Tage, denn einer der heftigsten Schmerzpunkte auf Ihrer Seite war offensichtlich die Kürzung der Politikerbezüge und die Kürzung der Parteienförderungen, denn das war etwas, was immer wieder auch in den Stellungnahmen Ihrer Bundesgeschäftsführerinnen gekommen ist, die eigene Pressekonferenzen gemacht und beklagt haben, dass diese Bundesregierung dafür gesorgt hat, dass ein 100-Millionen-Schilling-Einsparungspaket für die Parteien geschnürt wurde und darüber hinaus die Politikerbezüge kräftig gekürzt wurden. (Abg. Dr. Gusenbauer: Kein Mensch hat dazu etwas gesagt! Das ist unglaublich!) Das ist auch ein wichtiger Punkt und ein Solidaritätsbeitrag, den wir in diesem Zusammenhang leisten. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Abg. Dr. Gusenbauer: Die Regierung kommentiert nicht, sondern polemisiert! – Abg. Ing. Westenthaler: Jetzt ist er nervös, der Gusenbauer!) Fragen Sie die Kolleginnen Kuntzl und Bures, die sich besonders darüber beklagt haben, dass man bei den Parteien spart. Vielleicht fragen Sie da einmal nach.
Ein besonderes Augenmerk legt diese Bundesregierung auf die Familien. Deswegen sparen wir gerne bei den Parteien, damit wir auf der anderen Seite auch etwas für jene in diesem Land haben, die es wirklich brauchen, nämlich die Familien. (Beifall bei den Freiheitlichen.) Es ist traurig genug, dass wir europäisches Schlusslicht bei der Budgetpolitik geworden sind und Spitzenreiter beim Schuldenmachen. (Abg. Dr. Gusenbauer: Was heißt das überhaupt?) Wir sind aber sehr stolz darauf, dass Österreich mit der Familienförderung im internationalen Spitzenfeld liegt, und wir werden dafür Sorge tragen, dass das auch in Zukunft so bleiben wird. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)
Wir haben durch die Finanzierung der Lohnsteuerreform und des Familienpaketes – Herr Professor Van der Bellen, ich sage Ihnen jetzt auch gleich dazu, warum wir das auch für uns reklamieren, weil wir das nämlich nicht nur angekündigt und versprochen haben, sondern weil wir dafür gesorgt haben, dass sie auch finanzierbar und umsetzbar geworden ist, und das ist der entscheidende Punkt (Beifall bei den Freiheitlichen) – dafür gesorgt, dass es durch die Lohnsteuerreform und das Familienpaket zu einer deutlichen Einkommensverbesserung für alle Österreicherinnen und Österreicher kommt, nämlich mit 32 Milliarden Schilling Entlastung und 32 Milliarden Schilling mehr Kaufkraft für Familien mit Kindern, für allein erziehende Mütter und sozial Schwache in diesem Land. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)
Wir werden einen weiteren wichtigen Schritt setzen, indem wir ab 1. Jänner 2002 das Kindergeld für alle haben werden, und zwar einen Anspruch von 6 250 S monatlich für insgesamt 36 Monate, 250 S davon sind für die Pensionsversicherung bestimmt. Das ist ein wichtiger Schritt gerade in Richtung pensionsrechtlicher Absicherung von Frauen, wie wir das auch schon bei der Pensionsreform durch eine deutliche Verbesserung der Anerkennung von Kindererziehungszeiten gemacht haben. Das ist etwas, wovon früher jahrzehntelang geredet wurde und wozu es unzählige Manifeste und Programme gegeben hat, die aber nie umgesetzt wurden. Und das ist auch ein Unterschied: Von schönen Worten allein werden die Mehrkinderfamilien und die allein erziehenden Mütter in diesem Land nicht satt!
Wir reden nicht nur davon, sondern wir handeln auch! – Das ist der Unterschied, und das ist die neue Politik dieser Bundesregierung. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)
Herr Klubobmann Gusenbauer! Wenn Sie gesagt haben, Wohlstand wurde geschaffen (Abg. Dr. Gusenbauer: Was sonst?), dann möchte ich schon, dass Sie nicht vergessen, dass diesen Wohlstand Generationen von Österreicherinnen und Österreichern in diesem Land durch ihre harte Arbeit geschaffen haben. (Abg. Dr. Gusenbauer: Wer sonst?) Das ist es, wo der Wohlstand in diesem Lande herkommt. (Beifall bei den Freiheitlichen.)