Aus diesen Gründen sind wir jetzt gezwungen, Einsparungen überall zu versuchen, wo sie möglich sind. Und ich wehre mich gegen eine Aussage, die gerade von den Sozialdemokraten, aber auch von den Grünen kommt. Sie sprechen den 214 000 österreichischen Waldbesitzern die Fähigkeit ab, ihren Wald ordnungsgemäß zu bewirtschaften. Lesen Sie bitte im Grünen Bericht 1999, der Ihnen allen bereits zugegangen ist, nach! Darin wird festgestellt, dass der österreichische Wald international hohe Anerkennung genießt und dass auch ein Gutachten der Universität Wien – nicht der Universität für Bodenkultur, sondern der Universität Wien – dem österreichischen Wald ein hervorragendes Zeugnis ausstellt. Diese 214 000 Waldbesitzer haben immerhin 81 Prozent des österreichischen Waldes in ihrem Privateigentum. Gerade von den Kleinwaldbesitzern, die die Durchforstungen noch ordnungsgemäß durchführen, weil der einzelne Waldbesitzer seine Schichten nicht so rechnet wie jemand, der mit Fremdarbeitskräften arbeiten muss, wird der Wald wirklich hervorragend gepflegt. Und dann wird der Verkauf von Waldgrundstücken der Bundesforste, um auch einen Beitrag zur Schuldenreduzierung in Höhe von 3 Milliarden Schilling zu leisten, hier dargestellt, als ob dann, wenn die Privaten, die Bauern diesen Wald kaufen, die Begehbarkeit des Waldes nicht mehr gegeben wäre. Wir haben ein Forstgesetz, das für private Waldbesitzer genauso gilt wie für den öffentlichen Wald. Im § 33 des Forstgesetzes ist verankert: Jedermann darf unbeschadet der Bestimmungen der Abs. 2 und 3 Wald zu Erholungszwecken betreten und sich dort aufhalten.
Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Auch wir wollen die Bundesforste als Leitbetrieb erhalten. Die Bundesforste sind in vielen Fragen, auch der Entschädigung, zielorientiert vorangegangen. Die Bundesforste haben begonnen, für die Freigabe von Wegstrecken für Mountainbiker Gebühren zu verlangen. Die privaten Waldbesitzer haben diese vorher nicht bekommen, allerdings dann, als die Bundesforste diese Gebühren erhielten, haben die privaten Waldbesitzer diese auch gefordert.
Wenn die Sorge vorhanden ist, das Wasser würde ausverkauft werden, dann darf ich Ihnen sagen, die Bundesforste werden sich hüten, Grundstücke zu verkaufen, auf denen beträchtliche Wasserquellen zu finden sind. Der Generaldirektor der Bundesforste hat ja vor zwei Wochen erklärt, dass das zweite Standbein der Bundesforste in Zukunft der Wasserverkauf sein wird. Das heißt, die Bundesforste werden ihre Quellen sammeln und versuchen, das Wasser entsprechend zu verkaufen. (Beifall bei der ÖVP.)
Noch ein kurzer Beitrag zur Landwirtschaft insgesamt. Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Auch die Landwirtschaft trägt zur Budgetkonsolidierung bei. Ich habe hier den Anlagenteil aufgeschlagen, der der Budgetrede des Finanzministers angeschlossen ist. Im Jahre 1995 hat das Budget für die Landwirtschaft 33,5 Milliarden betragen, im Jahre 2001 sind es 23,5 Milliarden. (Abg. Dr. Niederwieser: Und was kommt von der EU?) Im selben Zeitraum ist das Budget für die Österreichischen Bundesbahnen von 39,8 Milliarden auf 49,3 Milliarden angestiegen. Für den Bereich der Landwirtschaft haben wir 10 Milliarden Schilling weniger, bei den Bundesbahnen um 10 Milliarden Schilling mehr.
Wir haben hier unseren Beitrag geleistet, und in diesen 23,5 Milliarden Schilling für die Landwirtschaft sind Rückflüsse von 14 Milliarden Schilling von der EU inbegriffen. Die sind hier nur ein Durchlaufposten. 9 Milliarden Schilling sind tatsächlich als Förderung für die Landwirtschaft im Budget enthalten, 6 Milliarden Schilling, um die Kofinanzierung für die ländliche Entwicklung zu bewerkstelligen. Zwei Drittel, nämlich 8 Milliarden Schilling, stehen für eine umweltgerechte Landwirtschaft – wir sind damit Europameister in der umweltgerechten Landwirtschaft (Beifall bei der ÖVP) – und 4 Milliarden Schilling für die Bergbauernfinanzierung zur Verfügung, eine weitere Milliarde für Investitionsförderung.
Auch der Finanzminister hat sich in seiner Budgetrede dazu bekannt, dass die landwirtschaftlichen Familienbetriebe ein wesentlicher Bestandteil für die Funktion des ländlichen Raumes sind. Aus diesen Gründen werden wir die Erhaltung der österreichischen Familienbetriebe in der Landwirtschaft auch weiterhin anstreben. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
12.14