men die einzelnen Zivildiener ernst und machen keine Politik auf dem Rücken derer, die sich für diesen Dienst entscheiden. (Abg. Haidlmayr: Selbstverständlich!)
Meine Damen und Herren! Jeder einzelne Zivildiener entwickelt während seiner Dienstzeit ein hohes soziales Bewusstsein, welches ihn für das ganze Leben prägt, ihn sogar bewegt, oftmals noch nach dem Dienst als freiwilliger Helfer zur Verfügung zu stehen. Dieses ungeheure Potential, das in den Zivildienstpflichtigen steckt, wird durch diese anstehende Novelle hervorgehoben und verstärkt berücksichtigt. (Beifall bei der ÖVP.)
Herr Bundesminister Strasser! Ich bin sehr froh darüber, dass Sie sich ganz besonders um diesen Zivildienst angenommen haben. Zum Erhalt dieser für uns nicht wegzudenkenden Institution bedarf es natürlich einiger Reformschritte, die in dieser Zivildienstgesetz-Novelle zum Ausdruck kommen. Es handelte sich um eine äußerst prekäre budgetäre Situation, die Innenminister Strasser zu Beginn seiner Amtszeit vorgefunden hat, die ein sozialistischer Minister zurückgelassen hat.
Kollege Puttinger hat auf den Rückstau von mehr als 17 000 Zivildienstpflichtigen hingewiesen (Zwischenrufe der Abg. Haidlmayr und Schwemlein ), die einfach nicht zugewiesen wurden. So muss es ein vordringliches Ziel sein, die Zuweisungsrückstände abzubauen. Es kann nicht angehen, dass sich junge Männer, die sich für diesen achtungsvollen sozialen Dienst entschieden haben, jahrelang in Ungewissheit leben und in ihrer Lebensplanung eingeschränkt sind.
Herr Kollege Dietachmayr! Sie haben davon gesprochen, dass die Zivildienstzeit verkürzt werden sollte. Unter den sozialistischen Innenministern wurde der Zivildienst sogar verlängert, und jetzt kommen Sie auf einmal daher und fordern, dass er verkürzt werden soll. (Abg. Dietachmayr: Lieber Freund ... !)
Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Es muss rasch gehandelt werden. Nur so können wir das von sozialistischer Seite Versäumte aufholen. Es sind nicht nur neue Tätigkeitsbereiche wie Umweltschutz und Jugendarbeit von immenser Wichtigkeit, sondern auch die Möglichkeit, dass gegen Vergütung über die tatsächliche Zuweisung hinaus weitere Zivildiener zugewiesen werden können. (Abg. Dietachmayr: Kurzzeitgedächtnis!)
Das vorliegende, völlig neue Finanzierungsmodell löst das bisher bestehende veraltete Modell mit 55 unterschiedlichen Vergütungsstufen ab. Damit geht natürlich eine Verwaltungsvereinfachung einher, verbunden mit Bürokratieabbau und einer flexiblen Handhabung der Institution Zivildienst.
Meine Damen und Herren von der Opposition! Eine Verwaltungsvereinfachung ergibt sich auch dadurch, dass die Wünsche der Zivildiener und auch die Wünsche der Trägerorganisationen verstärkt berücksichtigt werden, das heisst, dass man einen bestimmten Zivildiener zugewiesen bekommen kann, der dann natürlich in die Planung miteinbezogen werden kann. Dies ist auch im landwirtschaftlichen Bereich besonders wichtig, denn nur ein Zivildiener, der die Gegebenheiten der Region kennt, kann optimal eingesetzt werden.
Daher ist es besonders wichtig, bestimmte Zivildiener einsetzen zu können. Man kann gerade im landwirtschaftlichen Bereich auch Zivildiener aus der Umgebung anfordern, so dass diese dann die Situation auf den jeweiligen Höfen natürlich ganz besonders erleichtern.
Mit dieser Novelle kann auf die Wünsche der bäuerlichen Familien ganz besonders eingegangen werden. Oftmals sind es vor allem Bäuerinnen, die durch harte Schicksalsschläge getroffen werden, und denen durch den flexiblen Einsatz von Zivildienern in einer schwierigen Zeit geholfen werden kann, ihre Existenz abzusichern.
Ich sage für meine Fraktion, für die ÖVP, ein eindeutiges Ja zum Zivildienst, ein Ja zu jenem sozialen Engagement, das Tausende junge Männer in unsere Gesellschaft einbringen. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)
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