dort zu sein. (Abg. Dr. Niederwieser: Aber wenn Sie sich darum kümmern, ist das eine Drohung!)
Wir haben die längste Studiendauer in Europa. Ein Student braucht im Durchschnitt 7,3 Jahre, um sein Studium zu absolvieren. Im OECD-Vergleich sind es 4,3 Jahre. (Abg. Dr. Niederwieser: Ist ja falsch! Völlig falsch!) Wir wissen, dass 43 Prozent aller Studenten im letzten Studienjahr keine Prüfung gemacht und keine Übung absolviert haben. (Abg. Dr. Mertel: Ja, warum?) Wir wissen auch, dass heute an den Universitäten, in den Hörsälen mehr als 1 000 Studenten Vorlesungen besuchen. Wir wissen auch, dass sie keine Prüfungsangebote und keine Laborplätze bekommen.
Das ist der Punkt, an dem wir sagen: In einer solchen Situation, in der wir nicht wettbewerbsfähig sind und in der wir wissen, dass es nicht die beste Ausbildung für unsere Studenten gibt, muss man ein solches System reformieren im Sinne einer Gesamtsystemreform. Die heißt Beiträge, die heißt, die Pragmatisierung bei den Professoren und Assistenten abzuschaffen, die heißt Autonomie für die Universitäten, die heißt Organisationsreform und damit auch Angebotsverbesserung für unsere Studenten. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)
Meine Damen und Herren! Damit gehen wir in Summe einen sehr, sehr klugen Konsolidierungskurs, einen Konsolidierungskurs, der auch bedeutet, dass wir die forschungswirksamen Ausgaben in unserem Land von 49 Milliarden Schilling im Jahre 2000 auf 60 Milliarden Schilling im Jahre 2001 erhöhen können. Das hat es unter einer Vorgängerregierung noch nie gegeben! Es ist eine Konsolidierung, die es auch ermöglicht, dass wir im Bildungsbereich, im Kulturbereich, im Wissenschaftsbereich die Ausgaben von 103 Milliarden Schilling auf 109 Milliarden Schilling im Jahre 2001 erhöhen können.
Es ist eine Konsolidierungspolitik, die auch heißt, dass wir die Mittel in der aktiven Arbeitsmarktpolitik erhöhen. Wir sind der Überzeugung, die beste Armutsbekämpfung ist aktive Arbeitsmarktpolitik, ist Integration der Menschen in den Arbeitsmarkt. Wir erhöhen diese Mittel von 8,8 Milliarden Schilling auf 10,1 Milliarden Schilling. Wir erhöhen die investiven Ausgaben im Bundesbereich, im öffentlichen Bereich inklusive ausgegliederter Einheiten, von 31 Milliarden Schilling im Jahre 2000 auf 36 Milliarden Schilling im Jahre 2001 und haben damit natürlich Infrastrukturverbesserungen und wesentliche Beschäftigungsimpulse.
Meine Damen und Herren! Wir werden es ermöglichen, das Kindergeld im Jahre 2002 umzusetzen und damit bei den Familienleistungen – als Signal, was den Stellenwert der Familie, was die Bedeutung der Kinder in unserer Gesellschaft betrifft – in das europäische Spitzenfeld zu kommen und damit einen besonders wichtigen Beitrag zur Familienpolitik in Österreich zu leisten. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Abg. Edlinger: Klassischer Beweis für die Umverteilung von Arm zu Reich!)
Meine Damen und Herren! Wir schaffen es auch, dass man nicht die Diskussion über Lohnnebenkosten, die es seit 20 Jahren oder mehr gibt, fortführt und permanent redet, aber nicht handelt. Wir werden bis zum Jahr 2003 die Lohnnebenkosten um 15 Milliarden Schilling senken, weil wir wissen, es ist wichtig für die Arbeitnehmer in diesem Land, es ist wichtig für die Unternehmer, es ist ein wichtiger Impuls für den Wirtschaftsstandort Österreich. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)
Meine Damen und Herren! Das ist ein Kurs, den beispielsweise Professor Streissler, Professor Felderer, Professor Kramer oder Professor Frisch vom Staatsschuldenausschuss loben, und sie sagen: Das ist der richtige Weg, den wir gehen. Jüngste Untersuchungen von Fritz Breuss, von Gottfried Haber besagen: Das ist der richtige Weg, den diese österreichische Bundesregierung geht. (Abg. Silhavy: ... kann man nicht gehen!) Der Managing Director des Internationalen Währungsfonds war in Österreich und hat gesagt: Lob und Anerkennung, Wertschätzung dieser österreichischen Bundesregierung und der Mehrheit des Parlaments, dass wir diesen Weg gehen, denn es ist die Konsolidierung zum richtigen Zeitpunkt, in hoher sozialer Verträglichkeit, bei Sicherung der Attraktivität des Wirtschaftsstandorts. Es ist damit ein wichtiger Schritt für