Rusch geheime Kontakte zur SPÖ Burgenland gehabt und bereits Ende der achtziger Jahre als weitgehend unbekannter Unternehmer stattliche Überweisungen auf Konten hochrangiger SPÖ-Funktionäre getätigt habe.
Trotzdem ist bemerkenswert, wie rasch sich das Kreditobligo der Bank Burgenland für die Hom-Rusch Gruppe in schwindelerregende Höhen entwickelte:
Im Jahr 1987 beginnt die Finanzierung des Hom-Rusch Firmenkonglomerates durch den damaligen Direktor der Eisenstädter Bank und späteren Generaldirektor der Bank Burgenland Ernst Gassner. Bereits bei der Fusion der Landeshypothekenbank mit der SPÖ-nahen Eisenstädter Bank im Jahr 1991, durch die es zu einer enormen Ausweitung der Landeshaftung, die ursprünglich nur für die Landeshypothekenbank Burgenland bestanden hatte, gekommen war, gab es erste Hinweise auf Unregelmäßigkeiten und den Verdacht auf strafbare Handlungen und einen beträchtlichen Wertberichtigungsbedarf. Das Kreditobligo betrug zum damaligen Zeitpunkt rund 100 Mio. S.
Obwohl bereits damals Bedenken hinsichtlich des Kreditengagements Hom-Rusch bestanden wuchs innerhalb eines Jahres das Obligo der Hom-Rusch Gruppe auf 240 Mio. S. In der Aufsichtsratssitzung vom 8. März 1992 wurde daher festgehalten, daß "unter keinen Umständen" weitere Kredite gegeben werden dürften. Diese Warnung wurde in der Folge gröblich mißachtet, wie die Schuldenentwicklung beweist:
|
1994 |
790 Mio. S |
|
1995 |
1,007 Mrd. S |
|
1996 |
1,220 Mrd. S |
|
1997 |
1,444 Mrd. S |
|
1998 |
1,975 Mrd. S |
|
1999 |
2,221 Mrd. S |
|
14.7.2000 |
2,643 Mrd. S |
Der Aufsichtsrat stimmte bis 2000 jeder Ausweitung des Kreditengagements zu, obwohl er seit 1992 wußte, wie problembeladen die Hom Rusch-Gruppe ist, obwohl die Bankprüfer ab 1995 ernsthafte Probleme mit diesem Kreditengagement ganz klar aufgezeigt hatte, trotz der negativen Medienberichte über und trotz der anonymen Strafanzeigen gegen Hom-Rusch, trotz diverser Gutachten über die Zahlungsunfähigkeit verschiedener Firmen aus dem Hom-Rusch-Komplex und obwohl immer wieder die der Sicherheit dienenden Grundschuldbriefe als nicht werthaltig bezeichneten worden sind. Dazu kommt, daß – wie den Protokollen zu entnehmen ist – dem Aufsichtsrat die Verknüpfung der verschiedenen Hom-Rusch Firmen und die Höhe der Verbindlichkeiten klar gewesen ist.
Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist, daß der sozialistisch dominierte Vorstand der Bank Burgenland, insbesondere Generaldirektor Gassner die jahrelange Fälschung der Bilanzen von Hom-Rusch nicht erkannt hat, obwohl laut Expertenmeinung in allen Bilanzen dermaßen gravierende Fehler enthalten waren, daß diese sogar einer betriebswirtschaftlich weniger gebildeten Person auffallen hätten müssen. Der Vorstand negierte nicht nur jede Warnung hinsichtlich des Kreditengagements sondern auch alle Gutachten zur Werthaltigkeit der Grundschuldbriefe. Er zahlte sogar von Hom-Rusch-Konten 180 Mio. S an Provisionen für die Vermittlung von Grundschuldbriefen aus (ca. 20 % der Besicherungssumme). Er sicherte sogar den Freispruch für Hom-Rusch in einem Strafverfahren, indem die Bank Burgenland sämtliche offene Forderungen des Konkursantragstellers beglichen hat und er negierte alle Nationalbankprüfberichte und Bankaufsichtsberichte sowie ein Strafverfahren gegen Hom-Rusch in Düsseldorf.