Die sichergestellten Belege weisen eindeutig auf Geldflüsse von Hom-Rusch zur SPÖ hin. Herr Kollege Edlinger, ich werde Ihnen am Schluss noch ein schönes Beispiel bringen, das diese ganze Überlegung untermauert, auch wenn Ihr Parteisekretär Darabos gestern einmal mehr be-tont hat, dass es diese Geldflüsse nicht und nie gegeben hat, und das auch mit einem Gut-achten unterlegen wollte. Übrigens ein Gutachten, das von dem Steuerberater stammt, der gemeinsam mit Herrn Schubaschitz in einer Firma gearbeitet hat. Herrn Schubaschitz kennen Sie, das ist der heutige BEWAG-Generaldirektor und seinerzeitige große "BF"-Sanierer – darauf komme ich noch einmal zurück, Herr Kollege Edlinger, und ich sehe an Ihren Gesichtszügen, dass sie Ihnen etwas entgleiten.
Herr Schubaschitz, seinerzeitiger "BF"-Sanierer und jetziger BEWAG-"General", ist der Partner jenes Wirtschaftstreuhänders, der dieses Gutachten erstellt hat, wonach es keine Querverbindung zwischen SPÖ und Hom-Rusch gibt.
Aber dieser Gutachter, dieser Freund des roten Herrn Schubaschitz, war nicht nur auf einem Auge blind, er war auf beiden Augen blind. Er ist nicht einmal draufgekommen, dass es zum Beispiel genau über diese Parteizeitung, die "Burgenländische Freiheit", Geldflüsse von Hom-Rusch in die SPÖ gegeben hat. Die Belege findet man in jeder Bibliothek, die finde ich hier im Hause, die finde ich in der Nationalbibliothek, die finde ich im Archiv der "BF".
Herr Kollege Kaipel, weil Sie mich so angestrengt anschauen: Schauen Sie einmal nach in der "BF" Nummer 41 aus dem Jahre 1995, in der "BF" Nummer 45 aus dem Jahre 1995, in der "BF" Nummer 24 aus dem Jahre 1996, in der "BF" Nummer 37 aus dem Jahre 1996 – Sie werden immer wieder ganzseitige Inserate der Baufirma des Herrn Hom-Rusch und von vielen anderen Firmen des Herrn Hom-Rusch finden! (Abg. Ing. Westenthaler: Die "BF" ist die Parteizeitung!) Das ist das Zentralorgan der Sozialdemokratie des Burgenlandes, das inzwischen auch an allen Schulen zur Verteilung gelangt, weil man glaubt, so Jungwähler zu bekommen. Wir müssen mit der Frau Bundesministerin für Unterricht einmal darüber reden, ob das überhaupt zulässig ist.
Diese Wirtschaftsprüfer waren ja nicht einmal in der Lage – ich sage es noch einmal: Freunde des Herrn Schubaschitz, der der große "BF"-Sanierer ist –, diese banalen Geldflüsse zu erkennen. Sie konnten von ihnen nicht nachvollzogen werden – wahrscheinlich wollten sie es nicht. Das ist meine Interpretation.
Meine sehr geehrten Damen und Herren von der SPÖ! Jetzt frage ich Sie: Wie soll dieser Wirtschaftsprüfer, der bei der Suche nach versteckten Geldflüssen in der Form schon überfordert ist, woanders fündig werden? Er möchte ja gar nicht fündig werden, meine sehr geehrten Damen und Herren.
Herr Kollege Edlinger! Jetzt kommen wir zu einem sehr schönen Beispiel, und ich werde jetzt ganz detailliert ausführen, wie es tatsächlich um Finanzgebarungen aussieht, wenn es zum Beispiel um die Sanierung dieses Zentralorgans geht, auch um zu beweisen, wie es mit der Wirtschaftskompetenz der SPÖ aussieht. Und zwar betrifft das jetzt die schon mehrfach angesprochene "wunderbare" Sanierung dieser schwer defizitären Parteizeitung "Burgenlän-dische Freiheit".
Ihr Sekretär Darabos hat der Öffentlichkeit erklärt: Diese Sanierung erfolgte durch den Verkauf eines Hauses. – Ich habe mir den Verkauf dieses Hauses angeschaut. Es handelt sich, wie Kollege Kaipel weiß, um das Haus in der Johann-Permayer-Straße Hausnummer 5 in Eisenstadt. (Ruf bei den Freiheitlichen: Ein ehrenwertes Haus!) Ein ehrenwertes Haus! Dieses Haus wurde am 24.4.1991 gekauft, und zwar mit einem Darlehen. Herr Kollege Edlinger, mit einem Darlehen! Von wem ist dieses gekommen? – Von der Wiener Städtischen! Die Wiener Städtische hat der SPÖ ein Darlehen in der Höhe von 6,5 Millionen mit einer Verzinsung von 8,7 Prozent gegeben. Und übrigens: Die Verträge wurden gezeichnet von den Herren Sellitsch, Prebil einerseits beziehungsweise Sipötz, Payer andererseits – für ein Darlehen zum Ankauf des Hauses für die "BF" in der Johann-Permayer-Straße 5.
Bereits am 29. Juni 1993 wurde das Haus wieder verkauft. Verkaufssumme: 7 Millionen Schilling. Ich habe gemeinsam mit Kollegen Böhacker die Verzinsung des Kredites ausgerechnet.