Aber wir haben ja einen prominenteren Kronzeugen, was das Verhalten des Herrn Jellasitz betrifft, und zwar den Aufsichtsratsvorsitzenden, Herrn Frantsits; das möchte ich auch noch kurz anführen. – Dieser Herr ist "sicher" kein Schwarzer, wie wir alle wissen, denn der Wirtschaftsbund hat nichts mit der ÖVP zu tun, die Industrie hat nichts mit der ÖVP zu tun, niemand mehr hat mit der ÖVP etwas zu tun. (Abg. Dr. Khol: Er ist kein ÖVP-Mitglied!) Herr Kollege Khol! Sie sollten sich eigentlich Sorgen machen, denn niemand mehr will mit der ÖVP etwas zu tun haben. (Abg. Kiss: Frantsits war nie Wirtschaftsbund-Mitglied!) Herr Kollege Kiss! Mit Ihren Zwischenrufen haben wir schon so viele Probleme gehabt, bitte, im eigenen Interesse, mäßigen Sie sich! (Beifall bei den Grünen.)
In dieser Sache sagte Frantsits, dass er schon 1992 gewußt hat, dass es mit dem Hom-Rusch ein Problem gibt, und zwar schon bei der Fusionierung der Banken. Er hat sogar einen Beschluss herbeigeführt, es möge keine Kreditausweitung für den Komplex HOWE mehr vorgenommen werden. Das war 1992! Dankenswerterweise hat Abgeordneter Schweitzer aufgelistet, was alles seit damals passiert ist.
Wo war denn Herr Frantsits? Mit wem aller hat er denn geredet? Was tat er denn die vielen Jahre? – Er hat nämlich gar nicht nur geschlafen, sondern er hat sogar geredet, und zwar in den entscheidenden Aufsichtsratsitzungen. Wissen Sie, mit wem? – Mit Herrn Jellasitz. (Abg. Kiss: Blödsinn!) Der Herr Stix hat das gar nicht notwendig gehabt, der hat seine Besprechungen folgendermaßen gemacht: Die Bankenaufsicht, auf die noch zurückzukommen sein wird, ist eingeladen worden, diese Herren sind zum Kollegen Stix ins Büro gefahren und haben dort verhandelt.
Klar, der Herr Jellasitz, der "Arme", hat diese Möglichkeit nicht gehabt, aber er hat sich anders beholfen: Er hat in die Aufsichtsratsitzung hineintelefoniert. Mit wem? – Mit dem besagten Aufsichtsratvorsitzenden. Und worum ist es dabei gegangen? – Um die Verlängerung des Vertrages von Gassner. Nach dem Telefonat gab es einen einstimmigen Beschluss. Zuerst hat sich alles angeblich nicht so leicht angelassen. Herr Frantsits hat dem burgenländischen Landtag geschildert, wie bemüht er war, und man hat gemeint, dass das mit diesem belasteten Generaldirektor vielleicht doch nicht geht, et cetera. (Abg. Dr. Krüger: Wer war Ihrer Meinung nach verantwortlich?) Nach ein paar Telefonaten mit Herrn Jellasitz kam es zu einem einstimmigen Beschluss. (Beifall bei den Grünen.)
Dass das ursächlich ist, behaupte ich ja nicht, aber dass Herr Jellasitz nichts gewusst hat, das können Sie jemand anderem erzählen. Doch wenn Herr Jellasitz etwas anderes wollte, als dass Herr Gassner als Generaldirektor wiederbestellt wird, dann sollte er sich schön langsam Sorgen um seine politische Potenz machen. Er gibt nur dauernd Plakate großspurig heraus. Es kann nicht beides stimmen: Er kann nicht einerseits alles gewusst haben und andererseits alles verhindert haben wollen, denn dann ist er erbärmlich gescheitert. Er muss sich einmal für eine der beiden Varianten entscheiden. Genauso ist die Anlage der ÖVP im Burgenland, so, wie wir sie von sonstwo auch kennen: ein starker Nebel, der nur mehr mit der politischen Alzheimerkrankheit zu diagnostizieren ist. Das ist der Zustand der ÖVP im Burgenland. Das erleben wir ja manchmal auch hier im Hohen Hause! (Beifall bei den Grünen. – Abg. Dr. Krüger: Und die Roten sind schuldlos?!)
Ich komme noch einmal kurz auf die Bankenaufsicht zu sprechen. – Der Herr Minister ist wieder da. – Die Bankenaufsicht war einerseits nicht so unwissend und harmlos, sie hat aber andererseits mit diesem ihrem Wissen nicht das Ausreichende getan. 1996 – im Übrigen auch im Untersuchungsausschuss abgehandelt – wird im Bericht der Bankenaufsicht unter der bezeichnenden Überschrift "Gesetzesverletzungen und sonstige Beanstandungen" neuerlich – neuerlich!; das war nämlich die vorhergehenden Jahre auch schon der Fall, aber ich muss es kürzen – ausführlich der HOWE-Komplex abgehandelt. Warum? – Weil dort schon darauf hingewiesen wurde, dass die HOWE-Firmen sehr verflochten sind, sodass eigentlich von einem so genannten Klumpenrisiko auszugehen ist. Und wir wissen ja, dass genau jenes zugeschlagen hat – ausnahmsweise nicht die "rote Krake", Herr Kollege Khol –, nämlich das Klumpenrisiko des HOWE-Komplexes, und die Bankenaufsicht hat es auch gewusst. Diese hat