Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 46. Sitzung / Seite 29

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der Künstlerkommission stellt sicher, dass alle Anspruchsberechtigten auch den Zuschuss bekommen. – In diesem Zusammenhang, Herr Dr. Cap, möchte ich anmerken: Ich habe mich sehr über die konstruktive Diskussion im Ausschuss gefreut, und ich freue mich auch sehr darüber, dass Sie und Ihre Fraktion diese Regierungsvorlage mittragen. (Abg. Kiss: Aber der Wittmann hat das Gegenteil gesagt!)

Sehr wichtig, wenngleich weniger beachtet, ist auch die Regierungsvorlage zur Änderung des Kunstförderungsgesetzes. Es ist wichtig für junge Künstler in Österreich, dass der Bund den Ankauf von Kunstwerken durch Landes- und Gemeindegalerien durch Zuschüsse unterstützt. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Sehr geehrte Damen und Herren! Aus Gesprächen mit Künstlern weiß ich, dass sich Künstler in Österreich ein Mäzenatentum neuer Art wünschen, durch das sich viele Österreicher auch als kleine Sponsoren angesprochen fühlen können und bei dem viele Österreicher mittun können, auch mit kleinen Beträgen.

Künstler wünschen sich, dass Kunstsponsoring in Österreich durch Erweiterung der steuerlichen Möglichkeiten für Private und für Unternehmer attraktiver wird. Ich persönlich bin d'accord mit Frau Dr. Wolfmayr, ich wünsche mir dies auch.

Als Wienerin einige Worte zu den Museen: Es tut sich viel. Frau Dr. Povysil, die Vorsitzende des Kulturausschusses, hat über die Ausgliederung der Bundesmuseen gesprochen, über erhoffte und erwartete Synergien aus dem Zusammenwirken von KHM, Theatermuseum und Völkerkundemuseum.

Im Wiener Gemeinderat ist am Mittwoch ein Grundsatzbeschluss über die Ausgliederung der Museen der Stadt Wien gefallen. Der Titel: "Museen der Stadt Wien – Neu", das Ziel:

Synergien in der Betriebsführung. Ich bin einer Meinung mit der freiheitlichen Kultursprecherin in Wien, Mag. Heidi Unterreiner: Die Zielvorgaben müssen klar definiert, klar quantifiziert und im Nachhinein evaluiert werden. Daraus müssen auch Rückschlüsse für allfällige Kurskorrekturen gezogen werden.

Im Lichte der jüngsten Äußerungen von Professor Seipel zum Finanzbedarf des KHM muss auch dieses Zusammenwirken von KHM, Völkerkundemuseum und Theatermuseum entsprechend evaluiert werden.

Ich bin sehr für die Ausgliederung und für die Schaffung von Synergien. Es darf allerdings nicht zu Lasten der wissenschaftlichen Aufgaben der Museen gehen, diese müssen in vollem Umfang gewährleistet sein. Forschung und Grundlagenforschung müssen garantiert sein, insbesondere auch bei den naturwissenschaftlichen Museen.

Kunst braucht Publikum. Es ist wichtig, dass die Museen sich als Dienstleister verstehen. Museen müssen dem Publikum entgegenkommen. Museen können dem Publikum nicht physisch entgegenkommen. Museen als Dienstleister müssen Hemmschwellen abbauen und den Zutritt erleichtern. In diesem Zusammenhang denke ich auch ganz besonders an das Museumsquartier, an das geplante moderne Ticketingsystem, das der Chef Wolfgang Waldner einführen will. Als Wienerin trifft es mich sehr, dass die Chefin der Kunsthalle, Mag. Leidl, in für mich kleinkrämerischer Art und Weise die Idee eines gemeinsamen Ticketingsystems des Museumsquartiers konterkariert. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Sehr geehrte Damen und Herren! Es ist viel zu tun im Kunst- und Kulturbereich, und es ist in den letzten zehn Monaten der Regierungskoalition viel geschehen. Setzen wir alle unsere gemeinsame erfolgreiche Arbeit fort: zum Nutzen der Kultur, zum Nutzen der Kunst und zum Nutzen der Künstler in Österreich! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

10.34

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Kurzmann. Gleiche Redezeit: 5 Minuten.


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