Ich rufe in Erinnerung: Kein einziges Theater musste schließen. – Ah ja: das Akzent-Theater der Arbeiterkammer – Nachruf siehe Antonio Fian im "Standard". Mehr ist dazu nicht zu sagen. Ich denke, dass angesichts der guten Arbeit am Burgtheater Claus Peymann in Berlin auch noch von anderen Sentimenten geplagt ist als von der Erinnerung an Meinl-Kaffee.
Franz Morak war erfolgreich in der Literaturförderung. Er forciert mehr Literatur und weniger Literaturfunktionäre. Danke auch für die Initiative zum Ernst Jandl-Projekt.
Als Wienerin freut mich, dass mit dem Jazzclub "Porgy & Bess" das ehemalige Rondell-Kino im ersten Bezirk endlich gerettet ist. Ich finde nett, wie man mit einem Sesselkauf für die weitere finanzielle Ausstattung wirbt. Dazu soll erinnert werden: Seit 1992 sind für dieses Haus 13 Millionen Schilling unter dem Titel "Erhaltungsmaßnahmen" ausgegeben worden. – Nichts ist wirklich geschehen! Mit etwa der gleichen Summe kann nun ein moderner Jazzclub eingerichtet werden, und Wien wird wieder Nummer eins im Jazz werden. Das freut mich. Danke im Namen der Jazzfreunde! (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)
Morak legt ein Budget vor, das keine lineare Kürzung beziehungsweise eine Steigerung mit Phantasie vorsieht. Die Betriebe, die es sich leisten können, werden nicht linear gefördert, die profitabel sind aus eigener Kraft, bekommen nicht dieselbe Unterstützung wie jene, die das nicht sind. Ich würde Frau Kollegin Glawischnig einladen zu sagen, wer aus politischen Motiven keine Förderung bekommen hat. Das bringt sie nämlich nicht zu Stande, weil es diese Fälle nicht gibt. (Zwischenrufe bei den Grünen.)
Akutfälle – Stichwort "Theater in der Josefstadt" – werden gemeinsam mit der Gemeinde Wien saniert. Längst fällige Reparaturarbeiten im Großen Festspielhaus in Salzburg werden eingeleitet.
Meine Damen und Herren! In zwei Schüben werden die Stipendien ausgebaut und das Atelierprogramm erweitert. Das sind Maßnahmen, die die schon angesprochenen politischen Maßnahmen – Künstler-Sozialversicherung, Buchpreisbindung und anderes – auch noch mit positiven Effekten verstärken.
Meine Damen und Herren! Die Filmförderungsbilanz sieht nicht so dramatisch aus, wie sie gerne von Vorrednern dargestellt wird. Ich bringe Ihnen ein paar Vergleichszahlen: Österreich: 230,84 Millionen Schilling, Belgien rühmt sich seiner Kultur- und Filmförderung: 276 Millionen Schilling, Dänemark: 354 Millionen Schilling, Finnland gar nur 162 Millionen Schilling. – So dramatisch schlecht ist es also nicht, wenn wir ehrlich sind.
Hinzuweisen ist auf den Ausbau des europäischen Filmförderungsprogramms sowie darauf, dass eine sehr große Steigerung auf europäischer Ebene auch einen gesteigerten Rückfluss für Österreich bedeutet.
Ein paar Bemerkungen noch zu weiteren Vorrednern: Ich muss Dr. Wittmann schon fragen, wenn er bedauert, dass die Abstimmung zum Musiktheater in Linz so ausgegangen ist, wie sie ausgegangen ist – ich hätte mir das auch anders gewünscht –, welchen Beitrag die SPÖ-Oberösterreich dazu geleistet hat. Fünf vor zwölf einen Entschließungsantrag einzubringen, ist zu wenig. (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenrufe bei der SPÖ.) Der Einsatz kann noch nachgeliefert werden, meine Damen und Herren, damit Sie glaubwürdig bleiben.
Meine Damen und Herren! Von einer Vorrednerin sind die Kuratorengelder angesprochen worden: Diesbezüglich stimme ich mit der Bilanz des Staatssekretärs überein. Sein Vorgänger Scholten hat gesagt, es geht um Kulturvermittlung, und wenn ich mit dem Geld nur ein einziges großes Fest mache und nachher sage: Schluss damit! – Es darf heute also auch "Schluss damit" gesagt werden.
Ich bedanke mich abschließend auch bei Staatssekretär Morak. Ich glaube, die österreichischen Künstlerinnen und Künstler sehen in ihm einen ernsthaften Verbündeten, einen seriösen Partner und Anwalt ihrer Interessen. Wir sehen in ihm einen Partner zur Umsetzung einer fruchtbaren Kultur- und Kunstpolitik für 2001. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)
19.30