flussen lassen?! Dieses Bild, dass diese Menschen so dumm sind wie die Hampelmänner und nur machen, was die SPÖ sagt, missfällt mir. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Mag. Schweitzer: Nicht alle!) Die Menschen sind bereit und imstande, selbst zu denken, Kollege Schweitzer (Abg. Mag. Schweitzer: Die BHS streikt ja nicht!), und das nicht zuletzt wegen eines guten Bildungssystems. (Abg. Edlinger: Das ist sozialdemokratische Bildungspolitik der letzten 30 Jahre!) – Jawohl, das stimmt!
Wenn Herr Kollege Schweitzer hier herausgeht und die OECD-Studie 2000 zitiert, dann freut es mich (Abg. Mag. Schweitzer: Eurostat!) – die OECD-Studie hast du zitiert, soviel ich weiß; von mir aus kann es auch Eurostat sein, das sind dieselben Daten –, dass wir einmal über Daten diskutieren können. Das ist immerhin ein Fortschritt: dass wir nicht nur über Gefühle und vorgefasste Meinungen, sondern auch über Fakten diskutieren können.
Diese Daten, lieber Kollege Schweitzer, die letzten, die da drinnen stehen, stammen aber aus dem Jahre 1998 und aus dem Jahre 1999, und damals war, soweit ich mich erinnern kann, die FPÖ noch nicht in der Regierung, sondern die Regierung der damaligen Jahre war eine sozialdemokratisch geführte Regierung, und das Bildungssystem, das sie Ihnen hinterlassen hat, ist selbstverständlich ein ausgezeichnetes Bildungssystem. Wir machen uns jetzt nur Sorgen, dass Sie in kurzer Zeit imstande sind, dieses ausgezeichnete Bildungssystem zu ruinieren. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Mag. Schweitzer: Deine Sorgen sind unbegründet!)
Wenn Kollege Schweitzer gemeint hat, wir hätten die Lehrer vorher informieren müssen, und hinzugefügt hat, dass es nicht klug sei, Pädagoge zu werden, dann muss ich ihn schon fragen (Abg. Mag. Schweitzer: Dass es keine Arbeitsplatzgarantie gibt!), ob ihm entgangen ist, wer denn Unterrichtsministerin der letzten Zeit gewesen ist und dass (Abg. Mag. Schweitzer: Keine Arbeitsplatzgarantie!) – das wollte ich gerade noch dazusagen – die Frau Ministerin Jahr für Jahr Briefe geschrieben hat, in welchen sie die Schülerinnen und Schüler höherer Schulen aufgeklärt hat, wie es denn mit den Chancen steht, wenn man Lehrer wird. Zumindest diese Dinge hätten Sie registrieren müssen. Das ist auch immer im Unterrichtsausschuss berichtet worden. Mich wundert es, dass Sie das unbeachtet gelassen haben. Aber das ist überhaupt so die Strategie von Ihrer Seite.
Es ist jetzt schon sogar Herr Kollege Brosz inzwischen so weit, dass er, wenn er Vorwürfe gegen die Bildungspolitik der Vergangenheit erhebt, was er ein wenig getan hat, nur zu uns hinüberschaut. Die da in der Mitte, die vor euch sind, die gibt es offensichtlich, was die Vergangenheit betrifft, gar nicht mehr! Die haben irgendwann gesagt: alles weg, was in der Vergangenheit gewesen ist, als sie mit uns in der Regierung waren, das gibt es nicht mehr. (Abg. Brosz: Ich habe nach hinten geschaut, zur Regierungsbank!)
Kollege Brosz! Du müsstest es wirklich wissen! Dass sie das so machen, weil es eine Taktik ist, ist uns sehr wohl bewusst. Aber wir sollten uns im Klaren sein, dass auch die ÖVP eine Geschichte hat. Sie war einmal in der Regierung, und sie ist es noch immer. (Abg. Böhacker: Aber Sie sind es nicht mehr!) Und man muss sowohl die guten als auch die schlechten Seiten der Vergangenheit sehen. Die Schulen, von denen wir jetzt reden, und die Lehrer, die angestellt worden sind, haben ja auch mit den Schulden, die Sie uns jetzt vorwerfen, etwas zu tun. Sie sagen: Wieso diese Schulden? – Diesen Schulden stehen doch Werte gegenüber. Für dieses Geld ist ja etwas geschaffen worden. (Beifall bei der SPÖ.)
Das nennt man auch "in die Zukunft investieren", indem man nämlich zum richtigen Zeitpunkt schaut, dass man die Voraussetzungen dafür schafft, dass die Menschen sich in der Wirtschaft und in der Gesellschaft bewegen können. (Abg. Mag. Schweitzer: Sie haben nicht viel Zustimmung dafür bekommen!)
Meine Damen und Herren von den Regierungsparteien, ich kann Ihnen nicht ersparen, Ihnen zu sagen, dass wir uns um die Situation im Bildungssystem aus mehreren Gründen Sorgen machen.
Erster Grund: die Studiengebühren. – Wir glauben nach wie vor, dass die Studiengebühren trotz allem, was unter "Abfederung" eingeführt worden ist, eine große Gefahr für die Zugänglichkeit