Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 49. Sitzung / Seite 42

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werden dafür Sorge tragen, dass sowohl unser Kulturerbe als auch die zukunftsorientierte Kulturarbeit im Museumsquartier Platz haben. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Es ist im Zusammenhang mit dem kulturellen Erbe auch davon gesprochen worden, dass es in England das System des National Trust gibt. Wir haben für das kommende Jahr Rubbellose vorgesehen. Wir wollen mehr für den Denkmalschutz tun. Dass die Bürger und Bürgerinnen sich beteiligen können, ist eine optimale Gelegenheit, bei der wir zeigen können, was uns der Denkmalschutz wert ist. Es wird also eine Rubbellosaktion aufgelegt, und wir erwarten uns, dass sie etwa 50 Millionen Schilling für den Denkmalschutz bringen wird. Das wird eine große, neue Initiative für die Erhaltung unserer Kulturgüter sein. (Beifall bei der ÖVP.)

Es ist auch von der Zusammenführung des Kunsthistorischen Museums mit dem Völkerkundemuseum und dem Theatermuseum gesprochen, und ein Gutachten ist zitiert worden. Man sollte allerdings das Gutachten nur vollständig zitieren. In diesem Gutachten steht nämlich, dass in spätestens zwei Jahren das Theatermuseum Defizite schreiben wird, und das wollen wir nicht. Deshalb suchen wir eine vernünftige Lösung mit Synergieeffekten.

Eine erfreuliche Meldung habe ich heute erhalten! Sie kommt vom anderen Ende der Welt, aus Cairns, Australien: Das Welterbekomitee hat im Rahmen seiner 24. Sitzung in Cairns, Queensland, Australien, am 30. November um 9.30 Uhr Ortszeit, 0.30 Uhr mitteleuropäische Zeit, einstimmig beschlossen, die Kulturlandschaft Wachau in die Welterbeliste der UNESCO aufzunehmen! (Beifall bei der ÖVP, den Freiheitlichen und der SPÖ.)

Ich gratuliere den Verantwortlichen in der Wachau, und ich bin stolz darauf, dass wir nun in Österreich sechs Weltkulturerbestätten haben! (Neuerlicher Beifall bei der ÖVP.)

11.28

Präsident Dr. Heinz Fischer: Danke, Frau Bundesministerin.

Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Schasching. – Bitte.

11.28

Abgeordnete Beate Schasching (SPÖ): Sehr verehrter Herr Präsident! Frau Ministerin! Sehr geschätzte Damen und Herren! Trotz dieser erfreulichen Meldungen möchte ich doch oder muss ich leider wieder zu etwas Unerfreulicherem zurückkehren – unerfreulich deshalb, weil wir es bei dem, was uns die blau-schwarze Regierung in letzter Zeit vorführt, wirklich mit einem extremen Abbau im Sozialwesen, im Bildungswesen, aber vor allem auch in der Demokratie zu tun haben.

Ich spreche deshalb von Demokratieabbau, weil zum Beispiel Herr Kollege Amon in seiner Rede zum Unterrichtsbudget ganz eindeutig gesagt hat, man werde sich die sozialdemokratischen Lehrer anschauen müssen. – Was meint er denn damit, der Herr Amon? Was will er sich da so genau anschauen? (Abg. Haller: Das ist ein Verdrehen von Aussagen! – Weitere Zwischenrufe der Abgeordneten Dr. Brinek und Mag. Tancsits. )

Er hat gesagt: Die sozialdemokratischen Lehrer werden wir uns sehr genau anschauen. – Ich frage Sie: Was ist das für ein Ausspruch? Was will er uns damit mitteilen? Will er uns vielleicht das Gleiche mitteilen wie sein Kollege Strobl im Wiener Landtag, der das noch deutlicher macht? Dieser droht nämlich tatsächlich den Schulaufsichtsbeamten, falls sie ihre – wie er behauptet – Falschinformationen nicht zurücknehmen, mit Konsequenzen. Er sagte: Mit disziplinarrechtlichen Konsequenzen werden wir ihnen drohen!

Was soll denn das heißen? Will man uns einen Maulkorb umhängen, weil wir nichts anderes tun oder weil unsere Kollegen nichts anderes tun, als Lehrerinnen und Lehrer darauf aufmerksam zu machen, was sie ganz persönlich in ihrer Lebensplanung zu erwarten haben?

Ich möchte das auch an einem Beispiel festmachen. Kollege Graf hat auf "Transdanubien" so abfällig hinübergesehen, daher bringe ich jetzt ein Beispiel aus "Transdanubien". Gerade ein Beispiel aus dem Bezirk Floridsdorf möchte ich Ihnen präsentieren, denn für diesen Bezirk, Frau


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