Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 50. Sitzung / Seite 141

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

dieser Form nicht möglich ist. (Beifall bei den Grünen. – Die Abgeordneten Ing. Westenthaler und Dr. Khol halten Ausgaben des "Kurier" und der "Kronen-Zeitung" in die Höhe. Die Schlagzeilen lauten: "Blockaden: Viel Streit um wenige Demonstranten" sowie "Was die Blockierer angerichtet haben". – Abg. Ing. Westenthaler: Nur so weiter!)

Aber Herr Kollege Großruck kann trotzdem erklären: Wir haben auch Klassenteilungen. Danke, Kollege Großruck, es hat nur in der Praxis nicht viel geholfen.

Der zweite Zwischenruf war der des Kollegen Amon. Er hat gefragt: "Was kostet das?" – Das ist ein verräterischer Satz, Kollege Amon! Wenn einem auf die Forderung nach Senkung der Klassenschülerzahlen nur einfällt, was das kostet, dann gebe ich die Frage an Sie zurück und frage Sie: Was kostet uns das, wenn wir den Schülerinnen und Schülern keine adäquaten Ausbildungsmöglichkeiten geben? Und ich sage Ihnen, natürlich geht es dabei nicht nur um die objektivierbare Frage der Klassengröße. Es ist nicht nur davon abhängig, ob jetzt 25, 30 oder 35 Schüler in der Klasse sitzen.

Meine jüngere Tochter war in der Volksschule in einer Klasse, in der waren 25 Kinder. Na, was regen Sie sich auf?, wird Kollege Amon sagen, das passt doch! Nur: Bei diesen 25 Kindern konnte sich keines in der Klasse mehr rühren! Die sind da wie eingepfropft in der Klasse gesessen, und wenn sich ein Kind gerührt hat, dann sind die Bastelarbeiten, die neben ihnen irgendwo verstaut waren, hinuntergefallen. Auch die Lehrerin konnte sich nicht rühren! – Das heißt, wir müssen auch die Realitäten dabei anschauen. (Beifall bei den Grünen.)

Die Anzahl von 25 kann schon um 5 Schüler zuviel sein, je nach Klassenraum. Trotzdem: Die objektive Größe wird schon auch eine Rolle spielen. Ich sage Ihnen, was das kostet. Die Antwort auf Ihre Frage lautet – so wie Sie sie beantworten –: Es kostet die Jugendlichen Zukunftschancen. Wenn Sprachunterricht beispielsweise nicht adäquat stattfinden kann, dann kostet sie das ihre Weltoffenheit. Es kostet sie ihre ... (Abg. Dr. Khol: Redezeit abgelaufen! Abdrehen! – Abg. Ing. Westenthaler: Redezeit!)

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Herr Abgeordneter, Ihre Redezeit ist abgelaufen!

Abgeordneter Karl Öllinger (fortsetzend): Es kostet sie ihre Ausdrucksfähigkeit, und das ist ein hohes Gut, Herr Kollege Amon. Darauf sollten wir die Frage, was uns das kostet und was uns das kosten soll, etwas mehr fokussieren. (Beifall bei den Grünen.)

17.58

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Wir kommen nun zur Abstimmung über den Antrag, dem Unterrichtsausschuss zur Berichterstattung über den Antrag 233/A der Abgeordneten Brosz und Genossen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Schulorganisationsgesetz geändert wird, eine Frist bis 30. Jänner 2001 zu setzen.

Ich bitte jene Damen und Herren, die für diesen Fristsetzungsantrag sind, um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist die Minderheit und damit abgelehnt. (Die Abgeordneten Dr. Khol und Ing. Westenthaler halten neuerlich Ausgaben der "Kronen-Zeitung" beziehungsweise des "Kurier" mit den oben erwähnten Schlagzeilen in die Höhe. – Zwischenrufe.)

Fortsetzung der Tagesordnung

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Ich nehme nun die Verhandlungen über die Beratungsgruppe VII wieder auf.

Zum Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Leiner. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 8 Minuten. – Bitte.


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite