Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 51. Sitzung / Seite 34

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12.48

Abgeordneter Georg Schwarzenberger (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Frau Abgeordnete Bauer hat in ihrer Rede erklärt, dass der Sockelbetrag erst im Jahre 2002 oder im Jahre 2003 ausbezahlt würde. – Das ist falsch!

Für die Ausgleichszulage für das Jahr 2001 dient als Grundlage der Berghöfekataster, das Punktesystem und auch der Sockelbetrag. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

12.49

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Pistotnig. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 6 Minuten. – Bitte.

12.49

Abgeordneter Jakob Pistotnig (Freiheitliche): Sehr verehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich habe die Ehre und ich bin stolz darauf, über ein Budgetkapitel reden zu dürfen, das da Forstwirtschaft heißt. Wenn jemand in der Zwischenzeit noch nicht weiß, was das ist: Das ist jene Fläche, die 50 Prozent Österreichs ausmacht und die den Menschen Erholung bietet, die Klimaschutz, gesunde Umwelt, reine Luft und reines Wasser garantiert, und all das, wie ich meine, fast zum Nulltarif. Die Leistung dieses Waldes wird von den Menschen auch so verstanden, als stünde sie ihnen zum Nulltarif zur Verfügung.

Ich möchte Ihnen heute einen Spiegel vorhalten und eine kurze Bilanz aufstellen. Wir haben eine negative Bilanz, das sind die Verbissschäden, die von 45 auf 48 Prozent gestiegen sind und die nachweislich auf die Stresssituation des Wildes zurückzuführen sind. Weil es im Wald durch die vielen Erholung suchenden Menschen wenig Ruhe gibt, geht das Wild bei Tag nicht mehr heraus und schädigt so die Kulturen. Ebenso sind die Schälschäden um 77 Prozent mehr geworden, und das ist ein 1 500-Hektar-Totalschaden, was einen immensen Wert darstellt.

Positiv ist die Situation in der Forstwirtschaft. Es wurden 14,1 Millionen Festmeter Holz geerntet. Das sind 0,5 Prozent mehr, wobei die Kleinwaldbesitzer um 2,6 Prozent mehr geerntet haben, die Bundesforste waren daran mit 1,87 Millionen Festmetern, das sind 13,3 Prozent der gesamten Ernte in Österreich, beteiligt.

Der Gesamtumsatz, den der Wald gebracht hat, sind 30,7 Milliarden Schilling. Das entspricht einer Steigerung um 16 Prozent. Erstmals haben wir damit um rund 4 Milliarden Schilling mehr erwirtschaftet als die gesamte Tourismuswirtschaft.

Von 27,3 Millionen Festmetern werden nur 70 Prozent genutzt, Herr Kollege Pirklhuber, womit auch widerlegt sein sollte, dass im kleinbäuerlichen Wald Kahlschläge erfolgen. Im Gegenteil: Es wächst wesentlich mehr zu, als geerntet wird.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir setzen voraus, dass das alles selbstverständlich zum Nulltarif geht, und ich darf Sie daher heute hier auch fragen: Wissen Sie, dass ein Baum, den man pflanzt, 100 Jahre wachsen muss, gepflegt werden muss, damit er dann einen Wert von rund 1 500 S repräsentiert? Haben Sie schon einmal einen Baum gepflanzt? Haben Sie schon einmal versucht, eine Kultur hochzubringen? Ich bezweifle das. Die wenigsten haben das gemacht. (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Haben Sie schon einmal einen Kilometer Forstweg gebaut, der 300 000 S in der Errichtung kostet und bei dem der jährliche Aufwand der Erhaltung rund 30 000 S ausmacht? – Für die Bürger ist das ebenfalls zum Nulltarif.

Ein altes Sprichwort sagt: Was nichts kostet, ist nichts wert. – Damit komme ich zum Budget, und hier schlägt sich das Forstbudget mit einem Prozent des gesamten Agrarbudgets nieder, das heißt, vom Bund kommen 280 Millionen Schilling für Gesamtösterreich. Wenn man zu diesen nationalen Mitteln noch die EU-Mittel dazugibt, dann werden es 402 Millionen Schilling sein. Das ist weniger als im vorigen Jahr.


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