Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 51. Sitzung / Seite 35

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Herr Bundesminister! Selbstverständlich würde der Forst wesentlich mehr Geld brauchen. Wir verstehen Ihre schwierige Situation, verstehen Sie aber auch unsere Situation. Wir haben sehr viel zu bezahlen, und es wären dringendst mehr Mittel notwendig, denn wenn man nur 400 Millionen Schilling zur Verfügung hat und es werden einem davon noch 20 Millionen Schilling weggestrichen, dann tut das besonders weh. Nehmen Sie daher dieses geringe Budget bitte als Beitrag der Forstwirte, nehmen Sie das als deren Solidaritätsleistung zur Budgetsanierung. Ich hoffe, dass in zwei Jahren dann auch für die Forstwirtschaft wieder mehr drinnen sein wird.

Meine Damen und Herren! Ich habe hier in diesem Hohen Haus die Erfahrung gemacht, dass Ihnen der Forst immer dann etwas wert ist und Sie bemerken, dass es etwas kosten soll, wenn zum Beispiel eine Debatte über die Bundesforste stattfindet, weil der Verkauf von 3 Prozent der Bundesforste auch dazu beitragen soll, dass dieses Budget saniert wird. Ich darf Ihnen sagen, wie ein Bauer darüber denkt, und zitiere aus einem Leserbrief. Dieser Bauer schreibt:

"Zu den Waldverkäufen der Österreichischen Bundesforste rate ich den Gegnern dringend zur Rückkehr zur Realität.

Die Aussagen gewisser politischer Funktionäre von Ausverkauf, Einzäunungs-, Betretungsverbot und Kahlschlag der Wälder sind Zeugnis laienhafter Argumentation und Unverstandes.

Die Tatsache ist, dass, im Forstgesetz 1975 verankert, jede Person den Wald zu Erholungszwecken betreten darf. Weiters frage ich die Gegner, wo es bei privatem Wald, und das sind 80 Prozent der Waldfläche Österreichs, Einzäunungen gibt.

Das Schreckgespenst der Kahlschläge ist genauso ein an den Haaren herbeigezogener Unsinn, da die Herrschaften anscheinend noch nie etwas von den Regulierungsplänen der Forstämter gehört haben." (Abg. Dipl.-Ing. Pirklhuber: Kollege Pistotnig! Erinnern Sie sich an die Unterlage, die ich Ihnen gezeigt habe!)

Und weiters heißt es: "Um bei der Realität zu bleiben, 3 Prozent der Waldfläche der Österreichischen Bundesforste sollen verkauft werden, möglichst kleinflächige Randlagen an bäuerliche Kaufwerber, die ein Garant für eine ordentliche Bewirtschaftung des Waldes sind. Das ist meine unmissverständliche Meinung." (Abg. Kiermaier: Das schauen wir uns genau an!)

"P.S.: Die Herren der SPÖ sollten lieber den Boden des österreichischen Waldes küssen und die Republik nicht brennen lassen, sonst könnte auch unser Wald noch Feuer fangen."

Kein Kommentar zu diesem Zitat. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

12.56

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Dr. Moser. – Bitte.

12.56

Abgeordnete Dr. Gabriela Moser (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Meine Damen und Herren! Als aufmerksame Leserin der monatlich erscheinenden Zeitschrift "Der oberösterreichische Jäger" darf ich Ihnen, Herr Kollege, erwidern: Der Herr Landesjagdmeister in Oberösterreich weist in seinem Vorwort der Ausgabe vom vergangenen August höchstpersönlich darauf hin, dass sehr wohl der Wildverbiss ein Hauptelement ist, das verantwortlich ist für den Zustand, für den schlechten Zustand der Wälder, vor allem auch der Schutzwälder.

Herr Kollege! Lieber Vorredner! Sie hätten ruhig ehrlich sein können und nicht den Stress des Wildes auf Grund verstärkter Freizeitaktivitäten als Hauptfaktor nennen, sondern ganz klipp und klar sagen sollen: Ja, auch die Jäger sind schuld, weil sie einfach das Wild zu stark füttern, weil es beim Wild einen Überbestand gibt, weil es keine Abschusspläne gibt. (Abg. Zweytick: Das stimmt ja nicht! Es gibt gesetzliche Abschusspläne!) Das nur als Fußnote zu dem, was Sie hier bemerkten, und als wesentliche Ergänzung und vor allem als Ausdruck der Wertschätzung für die oberösterreichische Jagdzeitung, weil man hier einen sehr guten Einblick in die Tiefenpsy


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