Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 51. Sitzung / Seite 50

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deutet – weniger Dünger, weniger Pflanzenschutz und weniger Tierhaltung – und insbesondere in diesen Bereichen hohe Auflagen zu erfüllen sind.

Österreich hat in der EU gut verhandelt. Die Hälfte dieses Volumens kommt nämlich aus Brüssel. Man bedenke: In Bayern werden insgesamt nur an die 3 Milliarden Schilling für ein solches Umweltprogramm für die Bauern bereitgestellt, weil nicht mehr Bauern bereit sind, die geforderten Auflagen zu erfüllen. Das zeigt auf der anderen Seite auch, wie aufgeschlossen unsere Bauern dem Schutz unserer Umwelt gegenüberstehen und wie sehr sie sich einer naturnahen Landwirtschaft verpflichtet fühlen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

85 Prozent unserer Bauern beteiligen sich an diesem Umweltprogramm! Ein schwerer Schlag für unsere Bauern ist jedoch die neu aufgeflammte Diskussion über die Rinderkrankheit BSE, die nun in Deutschland erstmals aufgetreten ist. Obwohl in Österreich bereits seit mehr als zehn Jahren das Verfüttern von Tiermehl an Rinder verboten ist und kein einziger Fall von BSE in unserem Land bekannt ist, werden unsere Konsumenten dadurch sehr stark verunsichert. Aber es zeigt sich auch da, dass Österreich eine gewaltige Vorreiterrolle eingenommen hat. Diese Diskussion bedeutet jedoch, dass unsere Bauern einen enormen Schaden erleiden und viele auch in ihrer Existenz gefährdet sind. Ich danke Bundesminister Molterer für sein rasches Eintreten in Brüssel, damit das Vertrauen unserer Konsumenten in unser Fleisch wiederhergestellt wird. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Die Bauern allein kann man diese Zeche nicht bezahlen lassen. Auch Bundesminister Molterer kann das nicht aus dem Agrarbudget, da muss der Finanzminister und da muss natürlich die EU her! Wir dürfen unsere Bauern mit ihrem enormen Schaden, der durch ein Problem, das in anderen Ländern auftritt, entstand, einfach nicht allein lassen!

Ich möchte auch ein Wort zu den konventionell wirtschaftenden Betrieben sagen, weil es immer wieder Kritik, gerade von Seiten der Grünen, an den so genannten normal wirtschaftenden Betrieben gibt. Diese darf man nicht vor den Kopf stoßen! (Abg. Dipl.-Ing. Pirklhuber: Aber da gibt es große Unterschiede, Herr Kollege!) Man muss dabei auch bedenken: In Österreich gibt es 10 Prozent Biobetriebe, die Bayern sind stolz darauf, dass sie jetzt gerade einmal 3 Prozent Biobetriebe haben. Auch in dieser Hinsicht nimmt Österreich also eine ganz gewaltige Vorreiterrolle ein! Und wenn die Volkspartei und der Bauernbund mit Minister Molterer da nicht schon immer zukunftsweisend tätig gewesen wären, hätten wir nicht diesen Erfolg zu vermelden. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Es wird von Ihrer Seite immer wieder von Massentierhaltung gesprochen. Wissen Sie, wie viel Tiere pro Hektar, pro Einheit bei uns gehalten werden? – Zwei sind es! In anderen Ländern Europas ist das um ein Vielfaches mehr. Auch diesbezüglich, meine Damen und Herren, nimmt also Österreich eine Vorreiterrolle ein.

Ich könnte noch viele andere Dinge aus diesem Budget aufzählen, die positiv zu bewerten sind. (Zwischenruf des Abg. Dipl.-Ing. Pirklhuber. ) Ganz besonders sei die Energiegewinnung aus Biomasse erwähnt, weil es mich freut, dass die Förderungen dafür nicht gesunken, sondern erhöht worden sind. Ich glaube auch, feststellen zu dürfen, dass die erneuerbaren Energieträger eine Säule für die Zukunft sein werden, denn das Heizen mit Holz ist bereits jetzt, gerade in der gegenwärtigen Rohöl-Krise, in Form von Hackschnitzeln um ein Wesentliches billiger und günstiger, als es andere Energieträger sind. (Abg. Schwarzenberger: Mit Abstand am billigsten!) Da die Rohkosten für Hackschnitzel bei 35 Groschen pro Kilowattstunde liegen, beim Heizöl aber bei zirka 75 Groschen, bedeutet das, dass Ersteres bereits um die Hälfte billiger ist.

Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Ich bedanke mich, denn Bundesminister Molterer hat mit diesem Budget drei Ziele für unsere Bauern erreicht: erstens deren finanzielle Absicherung, zweitens das Vertrauen in unsere Bauern und drittens das Vertrauen unserer Bauern in diese Bundesregierung. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

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